Richtfest des neuen Studierendenwohnheims auf dem Campus Golm

Am Mittwoch, dem 14. November 2018, hatte das Studentenwerk Potsdam zum feierlichen Richtfest der neuen studentischen Wohnanlage auf dem Campus Golm der Universität Potsdam geladen. Das knapp 17 Millionen Euro teure Gebäude, dessen Bau planmäßig vorangeht, soll voraussichtlich zum Wintersemester 2019/2020 bezugsfertig sein und 308 Wohnplätze bieten. Von Christina Kortz.

Nachdem von Oktober 2016 bis Oktober 2017 der Altbestand von Studierendenwohnheimen in Golm abgerissen wurde und im November 2017 die Errichtung des fünfgeschossigen Neubaus in der Karl-Liebknecht-Straße 24/25 (vor dem „Zebragebäude“) begann, konnte nun im November 2018 Richtfest gefeiert werden. Zu diesem Ereignis hatten sich neben Peter Heiß, Geschäftsführer des Studentenwerks Potsdam, auch Dr. Ulrike Gutheil, Staatssekretärin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, sowie Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), eingefunden.

Freude über das neue Wohnheim vor dem Hintergrund der Wohnungsnot

Peter Heiß brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die neue Wohnanlage so schnell Gestalt annimmt – von der Grundsteinlegung bis zum Richtfest waren vier Monate vergangen – und dankte den daran beteiligten Baufirmen. Er ging aber auch darauf ein, dass es in Potsdam wie in vielen Städten an dringend benötigtem bezahlbaren Wohnraum für Studierende fehlt, was sich besonders wieder zu Beginn des Wintersemesters zeigte (speakUP berichtete hier vom Tag der freien Vergabe und hier von den problematischen Erfahrungen der Erstsemester_innen). „Es ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach bezahlbaren Unterkünften für Studierende in den kommenden Jahren weiterhin stark zunimmt und der Neubau dabei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein kann“, so Heiß.

Das Problem der Wohnungsnot sprach auch Staatssekretärin Dr. Ulrike Gutheil an, die versicherte, dass der Landesregierung die schwierige Lage der Studierenden bewusst sei. Vor diesem Hintergrund sei es eine gute Nachricht für Studierende, dass mit dem Neubau in Golm neuer Wohnraum entsteht. Die Staatssekretärin zeigte sich erfreut darüber, dass sich Potsdam als größter Wissenschaftsstandort des Bundeslandes toll entwickle; da jedoch auch die Bedingungen des studentischen Wohnens die Attraktivität eines Standortes ausmachen, beabsichtige die Landesregierung ihr Engagement bei der Wohnraumförderung auszubauen.

Achim Meyer auf der Heyde wies ebenfalls darauf hin, dass Wohnungsnot bundesweit und besonders in Ballungsräumen ein Problem darstelle. Er legte dar, dass das Thema Wohnraum eine hohe Relevanz und Brisanz besitze – dies allerdings nicht nur für Studierende, sondern auch für junge Familien, Geringverdienende und Rentner_innen. Der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks machte abschließend klar: „Die Wahl des Studienortes darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen.“

Somit verwundert es nicht, dass im Rahmen des Richtfestes für die neue studentische Wohnanlage in Golm auch auf die bundesweite Kampagne „Kopf braucht Dach“ hingewiesen wurde. Mit der Teilnahme an dieser Kampagne macht sich auch das Studentenwerk Potsdam als eines von 57 beteiligten Studentenwerken für mehr bezahlbaren studentischen Wohnraum stark. So wird beispielsweise ein gemeinsamer Bund-Länder-Hochschulsozialpakt, unter anderem für den Neubau und die Sanierung von Wohnheimen, gefordert.

Zahlen und Fakten sowie weitere Projekte

Das neue Studierendenwohnheim in Golm wird nach seiner Fertigstellung 238 Wohneinheiten und 308 Wohnplätze bieten. Zu den verfügbaren Zimmertypen werden dann 2-Zimmer-Apartments mit gemeinsamer Küchen- und Badnutzung, Behinderten-Apartments, barrierefreie Eltern-Kind-Apartments sowie 1-Raum-Apartments zählen. Von dem letztgenannten Zimmertyp wurden 40 Einheiten für eine Doppelbelegung einkalkuliert. Mit diesem Schritt will das Studentenwerk Potsdam auf dem angespannten Wohnungsmarkt wenigstens einige studentische Wohnplätze mehr anbieten können. Die geplante Miete der Zimmer liegt zwischen 190 Euro und 310 Euro, wobei sich die durchschnittliche Warmmiete pro Platz mit 250 Euro an der BAföG-Wohnkostenpauschale orientiert.

Während der Neubau auf dem Campus Golm also planmäßig voranschreitet, ist ein weiteres Neubauprojekt durch das Studentenwerk Potsdam bereits in konkreter Planung: Auf dem Campus der Technischen Hochschule Wildau wird bis zum Frühjahr 2020 eine zusätzliche studentische Wohnanlage mit 117 Bettplätzen für circa 9,5 Millionen Euro entstehen, die vom Land Brandenburg vollfinanziert wird.

Auf Nachfrage erklärte Peter Heiß, dass derzeit für den Universitätsstandort Potsdam keine weiteren konkreten Pläne für Neubauten oder Sanierungen vorliegen. Für ein sogenanntes „Projekt Golm II“, welches auf einer Freifläche neben der Mensa verwirklicht werden und 300 Wohnplätze bieten könnte, wurde eine Machbarkeitsstudie seitens des Studentenwerks Potsdam erstellt und an die politischen Entscheidungsträger_innen übergeben. Auch für die bereits öffentlich diskutierte Idee eines Studierendenwohnheims in der Potsdamer Mitte gäbe es aktuell noch keine handfesten Vereinbarungen, so der Geschäftsführer des Studentenwerks Potsdam.

Eine Antwort auf „Richtfest des neuen Studierendenwohnheims auf dem Campus Golm“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert