Die Semester-Bilanz: Im Interview mit Universitätspräsident Oliver Günther

Universitätspräsident Prof. Dr. Oliver Günther im Interview. (Foto: Carolin Kulling)

Das Sommersemester neigt sich dem Ende zu und wir ziehen mit Universitätspräsident Oliver Günther Bilanz: Was wurde getan, um dem Wachstum der Uni gerecht zu werden, warum wurde die StuPa-Wahl nicht durchgeführt, wie ist der Stand bei den Verträgen der wissenschaftlichen Hilfskräfte und bei den viel diskutierten 18 Lehrveranstaltungsstunden? Ein Rückblick und Ausblick. Von Christina Kortz und Carolin Kulling.

speakUP: Wenn Sie an das nun fast vergangene Sommersemester zurückdenken, welche Ereignisse sind Ihnen im Gedächtnis geblieben? 

Oliver Günther: Besonders eindrücklich waren im letzten Jahr sicherlich die Gespräche mit der Landesregierung zum Ausbau des Lehramtes. Wir sind Brandenburgs einzige Hochschule, die für das Lehramt ausbildet und wir führen diese Aufgabe auch gerne durch. Im letzten Jahr wurde klar, dass das Land mehr Lehrer ausbilden will und dafür auch Geld in die Hand nimmt. Diese Gespräche waren nicht unkompliziert, aber haben letztlich zu einem erfreulichen Ergebnis geführt, nämlich dass wir fast 2000 zusätzliche Studienplätze im Lehramt anbieten können. Das wird geleistet durch 20 zusätzliche Professuren, 10 Millionen Euro pro Jahr mehr und eine beachtliche Aufstockung unseres Haushaltes. Wir können diese zusätzlichen Lehramtsstudierenden also auch angemessen ausbilden.

Zusätzlich geht es auch bei anderen Dingen inhaltlich gut voran, zum Beispiel bei der Gesundheitswissenschaftlichen Fakultät und der Digital Engineering Fakultät. All das addiert sich auf zu einem Wachstum von circa 30 Prozent mehr Personal, mehr finanziellen Mitteln, aber gleichzeitig keiner Erhöhung der Studierendenschaft um 30 Prozent, sondern nur um etwa die Hälfte. Mit dem Wachstum haben wir somit nicht nur mehr Studierende, sondern können diese auch besser betreuen. Probleme sind da natürlich Bau und die Findung von geeignetem Personal.

Von Wohnheimen, wie hier in der Breiten Straße, kann momentan nur ein Bruchteil der Studierenden Gebrauch machen. (Foto: Julia Hennig)

speakUP: Insgesamt soll die Universität Potsdam in den nächsten Jahren sogar um 3.000 Studierende anwachsen. Wir sehen jetzt schon Probleme wie Wohnraummangel, überfüllte Mensen oder überfüllte Hörsäle. Gibt es konkrete Anliegen, die geplant sind, um diese Missstände zu verbessern und wann können wir mit Veränderungen rechnen?

Oliver Günther: Das ist völlig richtig, ich verbringe praktisch den größten Teil meiner Arbeit mit dieser Wachstumsplanung. Es geht darum neu zu bauen, neue Räumlichkeiten anzumieten und darum mit dem Studentenwerk Mensa- und Wohnheimkapazitäten zu erhöhen. Die Frage ist, wie man das zeitnah schafft. Hochschulbau ist ein sehr kompliziertes Thema. In weniger als zehn Jahren kriegt man im öffentlichen Bereich kaum etwas gebaut, deswegen denken wir sehr stark in Richtung Anmietung. Ansonsten ist zum Thema Wohnen der Neubau eines Wohnheims in Golm (speakUP berichtete) ein kleiner Baustein, der natürlich nicht ausreicht. Da muss noch mehr passieren. Die Mensa-Situation ist tatsächlich sehr unbefriedigend, das merke ich selbst, da ich ja auch in der Mensa essen gehe.

speakUP: Gibt es konkrete Pläne für Anmietungen und Neubauten?

Oliver Günther: Ja, wir sind kurz davor in Golm einen Modulbau zu errichten und zwar auf dem Parkplatz vor dem neuen Wohnheim. Außerdem wollen wir eine Traglufthalle errichten, die als Hörsaal mit anliegenden Seminarräumen genutzt werden kann. Das ist auch wichtig, weil der alte Hörsaal in Haus 5 denkmalgerecht renoviert wird und wir somit dringend Hörsaalkapazitäten brauchen. Dazu baut die Hasso-Plattner-Stiftung für unsere Informatiker den Neubau hinter dem Rewe-Markt in Golm. Ansonsten gibt es natürlich viel Grün, das teilweise erhalten wird, teilweise aber auch bebaut wird, vor allem auf der anderen Seite der Bahngleise. Dort sprechen wir auch über Anmietungen. 

Die DDR-Bauten am Neuen Palais sollen durch moderne Architektur ersetzt werden. (Foto: Büro Fioretti)

speakUP: Welche Pläne gibt es für die Standorte abseits von Golm? 

Oliver Günther: Am Neuen Palais werden die DDR-Bauten auf der anderen Seite der Straße Stück für Stück zurückgebaut und durch neue Campus-Architektur ersetzt. Dort wird im Herbst der erste Spatenstich erfolgen. Das bringt nicht nur mehr Raum, sondern auch qualitativ eine deutliche Verbesserung gegenüber den Bauten aus den 70er-Jahren. Zudem haben wir natürlich auch am Griebnitzsee Pläne. Die Digital Engineering-Fakultät baut schon jetzt in dem Wäldchen zwischen Haus 1 und August-Bebel-Straße. Wir wollen auch für die WiSo- und die Juristische Fakultät einen Neubau am Südende des großen Platzes errichten. Außerdem ist es momentan auch im Gespräch dort Sportstätten zu errichten.

speakUP: Mit dem Neubau am Neuen Palais werden die dortigen Sportanlagen also endgültig zurückgebaut?

Oliver Günther: Diese werden verlegt. Wir haben sehr darauf geachtet, dass nichts verloren geht. Aber die dortige Architektur wird sich an der Ost-West-Achse, also dem Radweg nach Golm, orientieren und dann müssen eben einige Sportplätze verlegt werden. Insgesamt bleibt die Fläche aber erhalten.

Die Stupa-Wahl vom 18. bis 20. Juni wurde kurzfristig verschoben. (Foto: Pixabay.com)

speakUP: Ein Thema, das im letzten Monat für viel Aufruhr sorgte, waren die StuPa-Wahlen. Diese wurden am Morgen des geplanten Wahlbeginns abgesagt, beziehungsweise verschoben (speakUP berichtete). Warum wurde diese Entscheidung so spontan getroffen?

Oliver Günther: Wir hatten ein sehr betriebsames Wochenende. Am Freitag, den 14. Juni, ist diese Sache zum ersten Mal in einem breiteren Kreis diskutiert worden. Zwei Gruppierungen, der RCDS und die Liberale Hochschulgruppe, hatten sich zwar für die Wahl registriert, aber nach Ansicht des Wahlleiters formale Fehler gemacht, womit die Registrierung nicht korrekt erfolgt ist. Es gab einen großen Mailverkehr zwischen Wahlleiter und diesen Gruppierungen, die sich natürlich gegen diesen Vorwurf zur Wehr gesetzt haben.

Letztlich hatten wir am Dienstagmorgen um sechs Uhr die Situation, dass wir nicht sicher ermitteln konnten, wer nun Recht hat. Vor diesem Hintergrund der Rechtssicherheit gab es keine andere Alternative, als die Wahl abzusagen. Die Alternative wäre gewesen, die Wahl durchzuführen, diese wäre dann aber angefochten worden. Das trägt nicht zum Vertrauen in demokratische Strukturen bei, deswegen schien es uns die korrekte Vorgehensweise zu sein, die Wahl, so schwer es uns auch fiel, abzusagen und zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

speakUP: Bei Hochschulwahlen ist die Wahlbeteiligung meist sehr niedrig. Das wird wahrscheinlich auch bei der verlegten StuPa-Wahl im Wintersemester der Fall sein. Wie nehmen Sie aus Sicht der Universitätsleitung dieses Problem wahr? Gibt es Bestrebungen diesem Trend entgegenzuwirken? 

Oliver Günther: Ich bedauere dieses geringe Interesse an den Wahlen außerordentlich, wobei das auch schon zu meinen Studienzeiten so war und wir Wahlbeteiligungen im einstelligen Prozentbereich hatten. Das heißt natürlich nicht, dass man daran nichts ändern kann. Man sollte den Studierenden vor allem vermitteln, was eigentlich genau gewählt wird und warum es sie betrifft. Da gibt es Kommunikationsdefizite. Kurz nach der Absage der Wahl habe ich angeregt auch selbst in einer Mail an alle Studierenden zur Wahl aufzurufen und kurz zu erläutern, warum es wichtig ist, zur Wahl zu gehen. Ich denke, es ist einfach nicht klar, um was es dort geht und dass es letztlich die Beiträge der Studierenden sind, die verwaltet werden. Tatsache ist: Über 90 Prozent der Studierenden gehen nicht zur Wahl, das ist eine sehr unbefriedigende Situation.

speakUP: Ein weiteres, für viele Studierende schwieriges Thema, war in diesem Semester der Umgang mit den Verträgen der wissenschaftlichen Hilfskräfte, die in der Verwaltung und Technik der Universität arbeiten. Wie ist der aktuelle Stand, was diese Verträge angeht?

Oliver Günther: Der Ausgangspunkt dieser Problematik lag darin, dass eine neue Rechtsprechung festgestellt hat, dass bestimmte Einsatzbereiche von wissenschaftlichen Hilfskräften nicht rechtskonform sind. Das hat uns überrascht und wir teilen diese Rechtsauffassung nicht. Wir halten uns aber natürlich an diese Rechtsprechung und sind deswegen gezwungen diverse Tätigkeiten, die momentan über wissenschaftliche Hilfskräfte getätigt werden, über Verwaltungsstellen abzudecken. Es wird in Zukunft leider weniger WHK-Stellen geben und dafür mehr Verwaltungsstellen. Diese Verwaltungsstellen werden auch Teilzeitverhältnisse beinhalten, sodass hoffentlich möglichst viele Studierende, die ein solches Arbeitsverhältnis anstreben, auch diese Tätigkeiten wahrnehmen können. Diese werden dann entsprechend nach TVöD eingruppiert. Dieser Plan ist dieser Tage in Umsetzung und die Stellen werden momentan ausgeschrieben.

speakUP: Ist mit den Ausschreibungen auch ein Prozess der Umwandlung von WHK-Stellen zu Verwaltungsstellen geplant?

Oliver Günther: Nein, damit sind keine Umwandlungen geplant. Die WHK-Stellen wird es nicht mehr geben. Die neuen Verwaltungsstellen werden nach den üblichen Verfahren besetzt. Ich gehe aber davon aus, dass es eine ganze Reihe von Studierenden in WHK-Stellen gibt, die sich nun auf Verwaltungsstellen bewerben. Die Besoldung ist dabei ungefähr gleich, eine kleine Verbesserung, aber nicht viel. Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass viele Studierende, die sich um die neuen Stellen bemühen, auch dort tätig sein können. In anderen Bundesländern ist es so, dass wissenschaftliche Hilfskräfte immer noch als Hilfskräfte in Verwaltungstätigkeiten eingesetzt werden können, das habe ich selbst als Student damals auch so gemacht. In Brandenburg ist das aber leider nicht möglich, hier sind WHK-Tätigkeiten auf Forschung und Lehre beschränkt. Was nicht genau in diesen engen Fokus passt, werden wir in Zukunft durch Verwaltungsstellen abdecken. Leistungseinschränkungen wird es dadurch nicht geben. Öffnungszeiten werden sich beispielsweise nicht ändern.

speakUP: Viele Studierende, die diese WHK-Tätigkeiten ausgeführt haben, beschweren sich über fehlende Kommunikation seitens der Universitätsleitung, was die Zukunft ihrer Verträge angeht. Sind Sie der Meinung, dass genügend kommuniziert wurde, sodass die Sicherheit und Planbarkeit für die Studierenden gegeben war?

Oliver Günther: Ich kenne die Klagen natürlich. Andererseits haben wir in jeder Senatssitzung über den Stand der Dinge berichtet. Die Frage ist, welches Kommunikationsmedium sich man dazu wünscht. Letztlich ist für eine wissenschaftliche Hilfskraft zunächst der direkte Vorgesetzte zuständig. Diese Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden über die Tatsache informiert, ob sich die Hilfskraftstellen entweder fortführen lassen oder eben nicht. Wenn die Stelle fortgeführt werden kann, war ja zunächst alles in Ordnung und es konnte weitergemacht werden wie bisher. Bei den Stellen, bei denen das nicht möglich war, zum Beispiel in der Bibliothek, die in dieser Angelegenheit der größte Brocken war, waren wir in intensiven Gesprächen mit den dort Verantwortlichen und unserem Personaldezernat.

Wir wollten sehen, wie mit der Situation umgegangen werden kann, ohne Serviceeinschränkungen vornehmen zu müssen und unter der Maßgabe, dass vielen Studierenden die Fortsetzung ihrer Tätigkeit ermöglicht wird. Das Ergebnis war, dass die WHK-Stellen zunächst temporär fortgeführt wurden, um keine Härten entstehen zu lassen. Aber klar war, dass das nicht auf Dauer geht. Wir haben diese schwierige Situation dringlich bearbeitet und kommuniziert, was zu kommunizieren war. Es gab einen Zeitraum der Ungewissheit, wo auch wir nicht wussten, was getan werden kann. Das bedauere ich, aber wir konnten nicht von heute auf morgen eine Lösung erwarten.

Rückblick: Am 15. Februar 2019 fand eine Demonstration gegen die Verschulung der Lehre statt. (Foto: Eileen Schüler)

speakUP: Ein anderes Thema, das unter Studierenden für mindestens genauso viel Wirbel gesorgt hat, war die Erhöhung des Lehrdeputats auf 18 Lehrveranstaltungsstunden (LVS) (speakUP berichtete). Auch hier wurde beklagt, dass zu wenig Kommunikation von oben nach unten durchdringt. Wie ist der Stand bei diesem Anliegen? Wurde auf den Protest der Studierenden und teilweise Lehrenden eingegangen?

Oliver Günther: Der Begriff „Erhöhung des Lehrdeputats“ ist zunächst einmal nicht korrekt. Keinem Mitarbeiter wurde ein erhöhtes Lehrdeputat oktroyiert. Es ist so, dass wir im Zuge des Wachstums der Universität neue Stellen geschaffen haben, zum Beispiel Professuren und akademische Mitarbeiterstellen. Bei diesen Mitarbeiterstellen gibt es von Rechts wegen her ein weites Spektrum welches Lehrdeputat diese Stellen haben. Das fängt an mit 4 Lehrveranstaltungsstunden, es gibt 11 LVS und am anderen Ende auch 24 LVS. Wir haben vorgesehen, dass wir für befristete Stellen, also im Regelfall Qualifikationsstellen, 4 LVS haben, weil diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich bei ihrer Arbeit meist weiterqualifizieren, beispielsweise durch Promotionen, Post-Doc oder Habilitationen.

Bei den unbefristeten Stellen haben wir an jeder Fakultät ein Dauerstellenkonzept. Diese sind auch in den Fakultäten einsehbar. Da steht stellenscharf drin, welche unbefristeten Mitarbeiterstellen welche Aufgaben wahrnehmen und welches Lehrdeputat diese haben. Vor allem in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät gibt es Stellen mit 4 LVS, das sind Stellen die sehr gerätenah sind und komplexe naturwissenschaftliche Geräte verwalten. Es gibt am anderen Ende, vor allem im Sport und in der Musik, Stellen, bei denen wir 24 LVS vorsehen. Dazwischen gibt es ein Spektrum. Da gibt es zum Beispiel die angesprochenen Stellen mit 18 LVS. Diese sind dazu ausgelegt ausschließlich Lehraufgaben wahrzunehmen und keinen Forschungsauftrag auszuführen. Daher erscheint uns der Zeitaufwand dort auch angemessen.

speakUP: Viele kritisieren, dass bei 18 LVS Tätigkeiten wie die Vor- und Nachbereitung und auch angebotene Sprechzeiten zurückgefahren werden müssen. Glauben Sie, dass man dem eigenen Anspruch an gute Lehre mit 18 LVS gerecht werden kann?

Oliver Günther: Ja. Zum ersten ist die Frage, was von Seiten der Stellenbeschreibung vorgesehen ist. Ein akademischer Mitarbeiter kann zum Beispiel Aufgaben der Forschung, der Lehre oder im Service, zum Beispiel in der Studienberatung, wahrnehmen. Dann ist da noch die Frage, welche Art von Lehre erwartet wird. Geht es um Lehre in sehr forschungsnahen Bereichen oder geht es um Lehre von festen Lehrinhalten, die sich nicht jedes Jahr verändern, zum Beispiel Standardinhalte wie Analysis 1 in Mathe oder auch Sprach- und Musikunterricht. Hier muss nicht in jedem Jahr etwas Neues vorbereitet werden. Daraus ergeben sich dann eben unterschiedliche Lehrdeputate. Ein Professor oder eine Professorin hat ein Lehrdeputat von 8 LVS, weil die Annahme ist, dass dieser ungefähr 40 Prozent der Zeit mit Lehre verbringt und den Rest mit Forschung und Transfer. Daraus ergeben sich dann eben 8 LVS. Die 18 LVS sind nur für Lehre ausgelegt.

speakUP: Wir können zusammenfassen: Die Studierendenschaft und die Universitätsangehörigen haben ein Semester mit vielen Themen und Fragen hinter sich. Viele blicken deshalb gespannt auf das, was in den nächsten Semestern auf uns zukommen wird. Was steht für Sie im Fokus, wenn sie einen Ausblick auf die nächsten Jahre vornehmen?  

Oliver Günther: Wichtig ist jetzt das Wachstum, von dem wir anfangs gesprochen haben, umzusetzen und das so, dass die Studienqualität weiter erhöht wird. Dazu gehört die Bereitstellung von entsprechenden Räumlichkeiten und die Einstellung von geeignetem Personal, sowohl wissenschaftlich als auch in der Verwaltung. Das ist die kurzfristige Agenda. Mittelfristig hängt sehr viel davon ab, wie sich die neue Landesregierung nach der Landtagswahl am 1. September positioniert. Es ist völlig offen, wie die Wahl ausgeht und wir hängen in der Tat sehr an der Landesregierung. Wir werden besprechen müssen, wie es mit der jetzigen Ausbauplanung vorangeht und ob noch weitere Maßnahmen angegangen werden. Im Bereich der Gesundheitswissenschaften tut sich beispielsweise viel in Brandenburg. Vielleicht können wir uns dort verstärkt einbringen. Mehr Aufgaben bedeuten aber natürlich auch mehr Geld, das wir benötigen. Das werden die Gespräche mit der neuen Landesregierung zeigen.

speakUP: Was wäre denn aus Sicht der Universität ein guter Ausgang der Landtagswahl und welcher Ausgang würde eher negativ bewertet werden?

Oliver Günther: Wir haben, wenn ich mir die letzten fünf Jahre anschaue, einen guten Lauf. Wir bekommen von der Landesregierung und auch vom Bund eine finanzielle Ausstattung, die vielleicht nicht luxuriös ist, die aber doch deutlich besser ist, als das, was in den 90er- und 00er-Jahren in die brandenburgischen Hochschulen investiert wurde. Ich war damals noch nicht hier, aber im Rückblick waren die Hochschulen krass unterfinanziert. Das hat sich in den letzten Jahren endlich verbessert. Ich kann eigentlich nur hoffen, dass sich auch die nächste Landesregierung so für die Hochschulen engagiert, wie die jetzige und versteht, dass Hochschulen keine Luxusinvestitionen sind, sondern eine Investition in die Zukunft des Bundeslandes. Durch die Lehre werden junge, gute Menschen nach Brandenburg kommen und vielleicht auch hier bleiben. Auch die Forschung ist Teil unserer Kultur und unseres Wohlstandes. Hoffen wir, dass auch die neue Landesregierung diese Ansicht teilt.

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