Alle Infos zur StuPa-Wahl 2020

StuPa Wahl 2020
StuPa-Wahl 2020 (Bild: Pixabay)

Was ist überhaupt das StuPa, das vom 14. bis 16. Juli gewählt wird? Wie ging die StuPa-Wahl im letzten Jahr aus? Wo und wie kann ich wählen in Zeiten von Corona? Für was stehen die Listen? Das erfahrt ihr im folgenden Artikel! Von Florian Franke.

Was ist überhaupt das StuPa?

Als höchstes Gremium der Studierendenschaft hat das Studierendenparlament (StuPa) weitreichende Aufgaben. Das StuPa ist zum einen zuständig für Beschlussfassungen über den studentischen Haushalt und für Entscheidungen über die Höhe des Studierendenbeitrags. Dieser Haushalt besteht unter anderem aus den circa 20.000 * 15€ Studierendenbeitrag, den wir jedes Semester im Rahmen der Rückmeldegebühren zahlen.

Weiterhin wählen die Vertreter_innen im StuPa Mitglieder in universitäre Gremien, Gremien des Studentenwerks sowie Referent_innen für den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Vor allem aber berät das Studierendenparlament über hochschulpolitische Probleme und stellt sich inhaltlichen Aufgaben. Studierende können dabei auch außerhalb der jährlichen Wahl Einfluss auf die Arbeit des StuPa nehmen, indem sie beispielsweise Anträge zur Finanzierung von studentischen Projekten oder anderer Art zur Bearbeitung stellen.

Wie ging die StuPa-Wahl im letzten Jahr aus?

Die Wahlbeteiligung bei der letzten StuPa-Wahl im Oktober 2019 (speakUP berichtete) lag im Universitätsdurchschnitt bei 8,21%. Ob die Wahlbeteiligung in Zeiten von Corona weiter sinkt, wird sich zeigen.

Die Ergebnisse der StuPa-Wahl 2019 im Vergleich zum Vorjahr (Grafik: C. Kulling)

Sowohl die Linke.SDS, als auch die Grüne Hochschulgruppe konnten 2019 fünf Sitze für sich gewinnen. UP.Rising bekam vier Sitze, Grüner Campus drei. Jeweils zwei Sitze gingen an die Liberale Hochschulgruppe, BEAT – Bildung jetzt!, den RCDS und die Juso Hochschulgruppe. Jeweils einen Sitz sicherten sich F.U.C.K. U.P. und die erstmalig angetretene Liste The Cosmopolitan Youth.

Wo und wie kann ich wählen in Zeiten von Corona?

Grundsätzlich kann man „ganz normal“ in den jeweiligen Wahllokalen seiner Fakultät vom 14. bis 16. Juli 2020, jeweils von 09:00 bis 17:00 Uhr, seine_ihre Stimme abgeben.

Die Wahllokale sind nach Fakultäten aufgeteilt, ihr könnt nur an der Fakultät eures Erstfaches wählen.

  • Juristische Fakultät & Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät: Campus Griebnitzsee, Haus 6, Foyer.
  • Digital Engineering Fakultät: HPI-Campus I, Foyer des Hörsaalgebäudes.
  • Humanwissenschaftliche Fakultät & Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät: Campus Golm, Haus 18 (IKMZ), Vortragsraum.
  • In der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät gilt die folgende Sonderregelung: Für Wahlberechtigte des Instituts für Informatik ist das Wahllokal auf dem Campus Griebnitzsee im Foyer von Haus 6 zuständig.
  • Philosophische Fakultät: Campus Am Neuen Palais, Haus 8, Auditorium Maximum (Foyer).

Interessant dürfte dieses Semester die Möglichkeit der Briefwahl sein. Somit spart man sich den extra Weg zur Uni und schützt in Corona-Zeiten die Mitmenschen. Um an der Briefwahl teilzunehmen, müsst ihr bis spätestens 9. Juli eine formlose Mail an stwa@lists.astaup.de von eurem Uni Potsdam-Mailaccount versenden, in der euer vollständiger Name, die Fakultät eures Erstfachs und eure Empfänger_inadresse für die Wahlunterlagen enthalten ist. Danach bekommt ihr eine Eingangsbestätigung und eure Wahlunterlagen per Post zugesandt. Die ausgefüllten Wahlunterlagen können dann kostenlos mit den beigelegten Rückumschlägen bis zum 16. Juli zurückgesendet werden.

Für was stehen die Listen?

Was und wie ihr wählt, wisst ihr nun – aber wen sollt ihr wählen? Wir haben alle Listen auf dem Wahlzettel darum gebeten, in jeweils circa 40 Wörtern zu erläutern, was ihre zentralen hochschulpolitischen Themen sind und warum man sie wählen sollte. Die Reihenfolge richtet sich nach der Anordnung der Listen auf dem Wahlzettel. Die ausführlichen Wahlprogramme könnt ihr euch auf den Webseiten oder Social Media-Accounts der Listen ansehen.

UP.rising

Als Liste stehen wir für Transparenz und Sichtbarkeit der Arbeit der Studierendenschaft, eine sinnvolle Umsetzung der Digitalisierung, Nachhaltigkeit auf dem Campus, verantwortungsvollem Umgang mit Geldern und eine Stärkung der Position der Fachschaften an der Universität.

Wir bündeln Kompetenzen aus verschiedenen Fachbereichen, um ein breites Feld in der Hochschulpolitik abzudecken. Wir wollen unsere gute Arbeit der vergangenen Jahre fortführen, um die Arbeit der Studierendenschaft sichtbarer, nahbarer und transparenter zu machen, insbesondere bei der Projektgeldervergabe.“

Bündnis Fachschafteninitiative & FUCK UP (BFF)

„Wir wollen ehrenamtliches studentisches Engagement in Hochschulgremien und -gruppen stärken und uns mit der Internationalisierung der Uni auseinandersetzen. Konkret Sprachbarrieren abbauen und Studis zusammenbringen! Wichtig ist für uns auch, […] die Prüfungslast zu verringern, Räume für Gruppenarbeit und Zugang zu Arbeitsräumen am Wochenende zu schaffen.

Unsere Themen sprechen Probleme an, die in den letzten Jahren der Hochschulpolitik vernachlässigt wurden, deshalb hoffen wir mal frischen Wind ins Parlament zu bringen. Wir bringen als Liste geballte Erfahrung mit, sei es ehrenamtliches Engagement oder studentische Gremienarbeit, und wollen loslegen. […]“

[Anm. d. Red.: Leider hat die Liste BFF sich nicht an unsere Längenvorgaben gehalten. Um die Darstellung in diesem Artikel fair zu halten, mussten wir daher leider ihre Antworten kürzen.]

Grüner Campus

„Der Grüne Campus steht für eine umweltbewusste Hochschulpolitik jenseits von Konsumkritik. Deshalb unterstützen wir die Studi-Gärten auf den Campus und wehren uns gegen die Ökonomisierung der Universität. Wir fordern Freiräume, wo sich studentische Initiativen und Projekte entfalten können!

Wir sind parteiunabhängig und projektorientiert. Unser Ziel ist es einen nachhaltigen Studienort zu schaffen, wo Studis genug Wohnplätze haben und sich nach der Uni in kulturelle und politische Projekte der Stadt beteiligen können. Denn Studieren ist mehr als nur Büffeln!“

The Cosmopolitan Youth

„We like to address certificates from international organisations [like universities] to be recognised all over the globe. […] Another priority is sustainability, like introducing lectures to address the issue. We see urgent need to integrate cosmopolitans – e.g. connecting people by free rooms as we do in Lesecafe Golm.

A Cosmopolitan Youth that has defied borders, transcended barriers, achieved freedom, and is torch-bearer of the future. Diversity and secularism is our pride, mission is to formulate a decentralised education system. And our vision is to bridge the oceans to unite the youth.“

[Editor’s note: Unfortunately the list Cosmopolitan Youth did not stick to our guideline of length. Therefore we had to shorten their answer to keep the representation fair.]

Juso Hochschulgruppe

„Wir setzen uns für das „Semesterticket-Ost“ ein! Damit könnt ihr Regionalzüge kostenlos bis zur Endstation nutzen und umweltfreundlich nachhause kommen. Wir werden mit flexibilisierenden Reformen die Fachschaftsräte stärken! Menstruationsartikel kosten Frauen im Leben 20500€. Das ist unfair! Wir setzen uns dafür ein, Menstruationsartikel kostenlos in der Universität bereitzustellen.

Echte Reformen gibt es nur mit uns Jusos. Wir sollten gewählt werden, weil wir den größten Wert auf demokratische Mitbestimmung und unabhängige Interessenvertretung legen. Das Parlament muss debattenfreudiger werden und mehr Politik für unsere Studierendenschaft machen. Wir Jusos setzen uns für eine sozial gerechte Universität ein!“

DIE LINKE.SDS

Jede_r soll unabhängig von den wirtschaftlichen Verhältnissen bestmöglich studieren und sich frei weiterentwickeln können. Dazu wollen wir u.a. bei den anstehenden Semesterticketverhandlungen zusammen mit dem AStA für das günstigere 365€-Ticket kämpfen, echte Corona-Hilfen für Studierende durchsetzen und bezahlbaren innerstädtischen Wohnraum erwirken.

Weil wir für eine demokratische, bunte und soziale Uni stehen und uns wirklich kümmern. So konnten wir z.B. den langfristigen Erhalt der Pädagogischen Werkstatt erreichen, Studis den kostenlosen Zugang zum Filmmuseum ermöglichen, eine bessere Förderung des KuZe durchsetzen und Gelder für die Nil-Sanierung mitbeschließen.“

Grüne Hochschulgruppe Potsdam

„Unser Herzthema ist eine grüne Universität! Wir als Bildungsinstanz sollten unseren Einfluss nutzen und Bildung für eine nachhaltige Zukunft umsetzen! Priorität hat für uns auch die Solidarität, deswegen ist es uns wichtig, dass offene Studierendenräume weiterhin unterstützt und erhalten bleiben!

Weil wir uns für eine nachhaltige Lehre und Universität einsetzen. Wir wollen Hochschulpolitik nahbar und für jeden verständlich machen. #nutzedeinestimme. Außerdem stehen wir für ein universitäres Zusammenleben, in dem jeder die gleichen Chancen hat!“

Liberale Hochschulgruppe Potsdam

„Uns sind die Themen Finanzen, Digitalisierung und Ökologie an der Hochschule am wichtigsten. Wir wollen das Chaos beim Umgang mit den Studierendengeldern beenden, für die Beibehaltung vieler guter digitaler Instrumente aus dem Corona-Semester kämpfen und den CO2- und Müllanteil der Universität Potsdam so klein wie möglich halten!

Wem es wichtig ist, dass die Studierendengelder transparent vor Ort eingesetzt werden, wer für eine Hochschule ist, in der jeder/m die besten Chancen für Lehre und Forschung gegeben wird und wer sich eine ökologische Hochschule wünscht, sollte LHG wählen. Es ist Zeit.“

BEAT! Bildung Jetzt

„BEAT! Bildung Jetzt wird sich dieses Jahr konkret für bessere Bezahlung von WHKs einsetzen, weil eine gute Hochschule auch gute Arbeitsbedingungen für alle bieten muss. Dazu gehört auch die unbürokratische Anerkennung des dgti* Ausweises und Möglichkeit zur Vornamensänderung. Darüber hinaus kritisieren wir seit Jahren, dass der Präsident die AfD zum Neujahrsempfang einlädt.

Weil BEAT! als parteiunabhängige Liste dafür sorgen möchte, dass an der Universität Potsdam unter freien und gleichen Bedingungen gelernt und gearbeitet werden kann! Wir stehen für konsequent antirassistische, feministische und antikapitalistische Hochschulpolitik.“

Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS)

„Wir wollen die inakzeptablen Praktiken des AStA beenden. Intransparenz, Rechtsbrüche und Geldverschwendung, das wird es mit uns nicht mehr geben. Wichtig ist uns dabei, die Digitalisierung voranzutreiben und dafür zu sorgen, dass die Studierenden keine Nachteile durch die Coronazeit haben.

Weil wir für eine klientelunabhängige, ideologiefreie Politik und für einen transparenten, verantwortlichen Umgang mit studentischen Geldern stehen. Wir machen keine leeren Versprechen, sondern gehen die Probleme der Studierenden an! Dafür wollen wir die Zusammenarbeit zwischen AStA und StuPa verbessern.“

Die LISTE

„Wir fordern, dass die Universität ihre Studierenden für ihre Studientätigkeit endlich angemessen entlohnt. Eine Stunde Vorlesungsteilnahme soll künftig beispielsweise mit 14,20€ vergütet werden, eine Stunde im Tutorium mit 17,69€. Außerdem werden wir uns für ein bedingungsloses BAföG einsetzen, welches der gesamten Studierenden*innenschaft zugute kommt.

Du bist für mehr Gerechtigkeit, Transparenz, Tierschutz, weniger Bürokratie, ein friedliches Miteinander, Digitalisierung und ein guter Mensch? Dann hast du jetzt die Chance, deine Stimme für ein besseres Morgen zu geben. Deine Stimme für „Die LISTE“!“

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