Märchenwelt Griebnitzsee

Zum Beginn der Wintersemesterferien kam am Campus Griebnitzsee märchenhafte Stimmung auf, denn drei überlebensgroße Rotkäppchen stehen verteilt auf dem Gelände. Erklärung für das Mädchen in rot sucht der Interessierte vergebens. hat nachgefragt, was es mit den Märchenfiguren auf sich hat. Von Lisa Büntemeyer.

„Es war einmal ein kleines süßes Mädchen, das hatte jedermann lieb, der sie nur ansah.“ So beginnt das Märchen von Rotkäppchen, die bekanntlich im Wald auf den bösen Wolf trifft, von ihm verspeist und anschließend gerettet wird. Dieses Kindermärchen kennen wir alle. Was aber macht Rotkäppchen fernab von der Märchenwelt an der Uni Potsdam? Und nicht nur das, Rotkäppchen ist 2,30m groß und gleich dreimal am Campus vertreten. Des Rätsels Lösung ist recht simpel: Die Skulpturen wurden von der Berliner Künstlergruppe ‚Inges Idee’ entworfen und im Rahmen des Hörsaalneubaus vom Bund als Kunstprojekt finanziell unterstützt.

Wer nach dem Wolf sucht, wird übrigens enttäuscht. Es gibt ihn nicht. Rotkäppchen steht mutterseelenallein vor dem Neu- und Altbau, sowie im Gehölz. Es wirkt tatsächlich ein bisschen so, als hätte sie sich verlaufen. Der Wolf, so die Künstlergruppe, stehe für das Böse schlechthin. Weil er nicht da ist, fehlt dem Bösen eine konkrete Gestalt, die sehr viele Formen annehmen könne. Die verschiedenen Standorte sollen eine unterschiedliche Wirkung entfalten. So kann Rotkäppchen vor dem Altbau im ‚heroischen Stil’, der an die Zeit des Faschismus erinnert, „symbolhaft für die Bedrohung des Individuums durch totalitäre Kräfte gesehen werden“, meint die Künstlergruppe.

So schnell wie sie gekommen sind, werden die Skulpturen sicher nicht gehen, denn sie wurden in monatelanger Arbeit in Bronze gegossen und sind fest im Boden verankert. Einfach mitgehen lassen in einer Nacht- und Nebelaktion ist also nicht drin, schließlich wiegt das Mädchen gut und gerne 400kg.

Und wenn sie nicht geschmolzen sind, dann stehen sie noch heute an der Uni .

Eine Antwort auf „Märchenwelt Griebnitzsee“

  1. Hmm… also ich war genauso verwundert wie wahrscheinlich der Großteil der Studenschaft, doch auch nach dieser Erklärung kann ich mich damit nicht so recht anfreunden. Nicht dass ich ein Kulturbanause wäre, doch mir würden bspw. geile Graffitis an den überall gleich grauen und tristen Wänden des Neubaus mehr zusagen!

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