Vor und Zurück: Was wir über die letzten zwei Corona-Jahre sagen können – Part I

Auch an der Uni Potsdam waren die Masken während der Hochzeit der Pandemie nicht wegzudenken. (Foto: Lana Brauner)

Wir alle sind dankbar, dass unser studentisches Leben im Sommersemester wieder einer Zeit nahekam, in der das Coronavirus unseren Alltag noch nicht bestimmt hat. Doch was brachte das „New Normal“, ein Leben mit der Pandemie, mit sich? Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig zu erfahren, wie die Studierenden und das Universitätspersonal die Situation der letzten zwei Jahre wahrgenommen haben. Uns hat daran besonders interessiert, was gut und schlecht lief und was anders laufen müsste, falls es wieder zu einer größeren Welle kommen sollte (klopf auf Holz). Wir haben für Euch noch einmal das Wichtigste zusammengefasst und sogar eine eigene Umfrage unter der Studierendenschaft gestartet. Zusätzlich haben wir Anfang des Jahres ein Interview mit Professor Oliver Günther und dem kürzlich verstorbenen Professor Andreas Musil zum Thema 2G geführt. Das ganze Interview könnt ihr hier nachlesen. Von Luise Ritter, Antonia Rösler, Charlott Hämmerling und Lana Brauner. Stand: Juli 2022.

Ein Rückblick: Die Auswirkungen der Pandemie auf die Studierendenschaft

Um die letzten zwei Corona Jahre ausreichend zu würdigen, fassen wir noch einmal alles vom Makrogeschehen bis hin zu unserem überschaubaren Universitäts-Universum zusammen: Fast jeder erinnert sich noch an diesen Moment, als man in den Nachrichten oder auf den Sozialen Medien hörte, in China sei ein neuartiges Corona-Virus bei Patienten identifiziert worden. Damals titelte die Tagesschau: „In China haben Dutzende Fälle einer mysteriösen Lungenkrankheit die Behörden aufgeschreckt. Die Weltgesundheitsorganisation ist alarmiert. Wie gefährlich die Krankheit ist, ist noch unklar“[1]. Was sich anfangs als bloße Grippewelle darstellte, entpuppte sich bald darauf als Virus mit dem Potenzial eine globale Gesundheitskrise auszulösen. Den Ursprung soll das Virus auf dem Wildtiermarkt der Metropole Wuhan haben. Dort wurde es vermutlich von Tieren auf den Menschen übertragen. Die Hypothesen über einen von der chinesischen Regierung vertuschten Laborunfall sowie von der Übertragung durch Fledermäuse auf Tierwirte konkurrieren nach wie vor[2]. Relativ schnell bereitete sich das Virus damals auch außerhalb von China aus. Im März 2020 wurden bereits 118 000 Fälle aus 114 verschiedenen Ländern und insgesamt 4.291 Todesfälle registriert[3]. In Deutschland wurde der erste Fall bereits Ende Januar 2020 bekannt[4]. Die Bilanz, vor der wir heute stehen, ist erschreckend, wenn man bedenkt, dass inzwischen mehr als 140.000 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 verzeichnet wurden[5].

Im Angesicht der dramatischen Auswirkungen der Pandemie hat sich die Corona-Zeit im Mikrokosmos der Universität Potsdam anders abgespielt. Natürlich war die Verunsicherung der Studierendenschaft zu Beginn der Pandemie groß, als die Universität notgedrungen im März 2020 auf den Präsenznotbetrieb umstellte. Dabei ging es aber nicht unbedingt nur um die Angst sich eventuell mit dem Virus anzustecken, sondern vielmehr allgemein um die sich verändernden Lebensumstände und Zukunftsängste: Wie würde das Studium weiter verlaufen? Muss ich aufgrund der Pandemie länger studieren? Habe ich noch etwas vom Studium, wenn es nur noch Online-Lehre gibt? Sind die Lehrenden in der Lage digitale Lehre anzubieten? An wen kann ich mich wenden, wenn die Universität schließt? Wie kann ich mein Studium weiter finanzieren, wenn Beschäftigungsmöglichkeiten beispielsweise in Cafés und Restaurants wegfallen?

Alle diese Fragen waren auf einmal da und nicht auf jede Frage konnte eine entsprechende Antwort oder gar eine Lösung gefunden werden. Fast schon vergessen und marginalisiert waren Studierende auf der politischen Agenda der Bundesregierung. Während sich alle Welt Sorgen um das Wirtschaftswachstum machte, ließ man die Studierenden auch bei dieser Frage außer Acht. Eine Kurzsichtigkeit, die nicht ohne wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen bleib. 42% der Studierenden gehen davon aus, dass sich ihre Berufsaussichten verschlechtert haben[6]. Außerdem stehen schon nach einem Jahr Pandemie 20% der Studierenden dem Arbeitsmarkt zunächst nicht mehr zur Verfügung, weil sie entweder länger studieren, die Zeit bis zum Berufseinstieg überbrücken oder sich umorientieren[6]. Hinzu kommen laut der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie psychische Probleme wie Angststörungen, Einsamkeit und Depressionen, welche die Studierenden weit über die letzten Pandemie-Jahre hinaus beschäftigen werden[7].

Sicherlich war die Pandemie auch eine neue Herausforderung für den Universitätsbetrieb, welcher sich mit der einzigartigen Situation konfrontiert sah, den Präsenznotbetrieb durchzusetzen. Der Präsenznotbetrieb beschreibt eine Regelung, nach der die Anwesenheit von Mitarbeiter:innen und Studierenden auf dem Campus auf ein notwendiges Minimum heruntergefahren wird. Dies hat sich zum einen auf Lehrformate aber auch auf die Organisation des Universitätsbetriebs ausgewirkt. Zusammenfassend lässt sich sagen, die Universität und die Studierendenschaft haben die Pandemie gut zusammen gemeistert. Ja – es hat die Universität vielleicht sogar ein bisschen enger zusammengeschweißt. Trotzdem gab es neben der großen Solidarität und Geduld auch Kritik, die ebenso eine Existenzberechtigung hat. Lebenswichtige Funktionen der Universität wurden zwar am Leben gehalten, der Anspruch darüber hinaus mehr zu leisten, war jedoch nicht immer ersichtlich.

Natürlich hat durch den eingeschränkten Universitätsbetrieb allen voran die Qualität der Lehre gelitten. In diesem Zusammenhang hat sich die Kombination aus Lehrfreiheit und einem fehlenden ganzheitlichen digitalen Konzept für das Studium als sehr schwierig erwiesen. Obwohl es kein Geheimnis ist, dass die Idee der digitalen Lehre an deutschen Hochschulen eher eine Hürde darstellt, war es erstaunlich zu sehen, dass der Umgang mit der Situation weitestgehend den Lehrenden selbst überlassen wurde. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Studierende von großen Diskrepanzen bei der Integration von digitalen Lehrformaten berichteten. Dass digitale Lehre ausschließlich als Notnagel von unserer Universität begriffen wird, deutet leider darauf hin, dass wir auch in Zukunft noch weit davon entfernt sind, dass digitale Lehrmethoden zielgerichtet und didaktisch eingesetzt werden. Dabei könnte der digitale Wandel an der Universität neue Potenziale entfalten, wenn man ihn nur optimistisch anpackt. Entgegen der Befürchtung von einigen Studierenden und Lehrenden, muss dies nicht unbedingt der vollständige Ersatz von analogen durch digitale Lehrformate bedeuten. Es braucht aber eine Vision, wie digitale Methoden in den Lehralltag flächendeckend integriert werden und damit sogar zu mehr Effizienz beitragen können.

Die Praxis hat gezeigt: am größten ist die Digitalisierungs-Gap nicht einmal in der Lehre, sondern in der Verwaltung selbst[8]. Auch dies hat sich in der Pandemie an der Universität Potsdam an einigen Stellen sehen lassen. Essenzielle Service wie etwa das Sprechstundenangebot konnten nicht flächendeckend gewährleistet werden und führten zu einer verminderten Erreichbarkeit. Dies stieß in weiten Teilen der Studierendenschaft zu Recht auf komplettes Unverständnis. Gerade in einer Zeit, in der eigentlich mehr Bedarf nach solchen Angeboten bestand, wurden diese gekürzt oder gestrichen. Außerdem lassen Regelungen einen solchen Spielraum, dass sie sehr vielfältig ausgelegt werden können: „Sprechzeiten sollen ausgesetzt oder telefonisch durchgeführt werden“[9]. Die Vornahme von verhältnismäßigen Anpassungen auf die sich stetig verändernde pandemische Lage hat die Universität leider einfach verschlafen. So entfallen bis heute persönliche Sprechzeiten in der Zentralen Studienberatung, obwohl die strengsten Corona-Maßnahmen an der Universität und im sonstigen Leben längst aufgehoben wurden.

Der Bedarf nach einem digitalen und verwaltungsorganisatorischen Wandel klopft nicht erst seit der Pandemie an den Toren der Universität an. Er steht nicht nur im Eigeninteresse der Universität, sondern wird verstärkt vom Arbeitsmarkt nachgefragt. Mehr denn je werden digitale Skills und Kompetenzen auch von Studierenden erwartet, die nicht etwa Wirtschaftsinformatik studiert haben. Zudem werden sich Studierende vielleicht überlegen, ob sie für das Studium nicht eher ins europäische Ausland gehen, weil dort das Bildungsangebot zeitgemäßer ist. Der Deutsche Akademische Auslands Dienst (DAAD) freut sich über diesen bereits ersichtlichen Trend und verkündet eine Verdoppelung der Zahlen deutscher Auslandstudierender. Insbesondere die Niederlande, Österreich, England und die Schweiz werden immer beliebter[6]. Ein Rückschlag für die Universität dürfte auch die Entscheidung einiger Studierenden gewesen sein, lieber ein Remote-Erasmus zu starten, als ein normales Semester unter Corona-Bedingungen in Potsdam anzustreben.

Ein Fazit: Die Universität muss mehr tun, um attraktiv für Studierende zu bleiben. Damit sich Bildungsangebot und Nachfrage nicht weiter auseinander entwickeln, müssen neue Brücken bei der Modernisierung der Universität geschlagen werden. Die Universität muss sich endlich vom Experimentierstatus lösen und eine klare Linie vorgeben.

Berichte und Erfahrungen aus der Meinungsumfrage

Wir haben vom 14. bis zum 20. Februar eine Online-Umfrage durchgeführt und die Studierenden bei dieser Gelegenheit nach ihrer Meinung, ihren Sorgen und Wünsche bezüglich der allgemeinen Corona-Politik der Universität und der 2G-Regelung befragt. Die Umfrage war in deutscher und englischer Sprache verfügbar. Insgesamt haben 864 Studierende partizipiert. Dabei ist zu beachten, dass die Ergebnisse nicht repräsentativ sind und lediglich einen unterstützenden Einblick in die Gedanken der Studierendenschaft liefern können.

Auswirkungen auf Studienverläufe
Viele Studierende verbrachten die Corona-Semester alleine vor ihrem PC. (Foto: Engin Akyurt via pixabay.com)

Wir kennen vermutlich alle das Modell der Fernstudiengänge. Diese sind vor allem durch Attribute, wie die allgemeine Ortsunabhängigkeit und Flexibilität in der Studiengestaltung gekennzeichnet. Allerdings würden viele Studierende diese Wahl niemals freiwillig für sich selbst treffen. Oft wirken Online-Studienangebote durch einen Mangel an Kontakten und etablierten Austauschmöglichkeiten eher unpersönlich. Doch hier sind wir nun trotzdem gelandet: Die Pandemie hat für viele ihr bisheriges Studium zwangsläufig zu einem Online-Studium umfunktioniert.

10 Stunden am Tag vor einem digitalen Medium, das einem ins Gesicht leuchtet: ein Kopfschmerzfaktor. Vielen fehlte der Ausgleich. Dass dies mentale Anstrengungen mit sich bringt, ist vielen Studierenden im Laufe der Pandemie-Semester bewusst geworden. Dazu kommt, dass das Pensum oftmals deutlich überschätzt wird. Viele merkten an, dass sie aufgrund dessen hinterherhinken. Das hat häufig eine Verlängerung der Regelstudienzeit zur Folge.

Weiterhin empfanden sehr viele Studierende keinen spürbaren Unterschied zwischen ihrem Studium und ihren Freizeitbeschäftigungen . Die Work-Life Balance gibt es faktisch nicht mehr. Häufig begannen sich private Zeit und Lernzeit zu überschneiden, was sogleich eine ausgewogene und gesunde Tagesstruktur ins Wanken brachte.

Neben den allgemeinen Herausforderungen bei der Bewältigung des Studierendenalltages, hat sich die Sicht auf die Inanspruchnahme von universitären Leistungen sehr verändert. Das ÖPNV-Ticket, welches alle Studierenden zwangsläufig mit ihrem Semesterticket abdecken, schien sich langsam nicht mehr zu lohnen. Die meisten nutzen das Ticket, um die Universität oder andere Orte in Potsdam und Umgebung erreichen zu können. Fällt die Möglichkeit aufgrund der Pandemie weg oder wird erschwert, dann wirkt auch die Übernahme der Kosten des Tickets unverständlich und unnötig. Der Punkt ist, obwohl immer weniger Leistungen der Universität in Anspruch genommen wurden und die finanziellen Belastungen durch die Pandemie wuchs, gab es kein flexibles Modell, welches hier eine Anpassung zugelassen hätte.

Auswirkungen der Impfentscheidung auf den Studierendenalltag

Die Überwiegende Mehrheit der Studierenden hat sich für eine Corona-Impfung entschieden und sich damit sehr solidarisch gegenüber der Studierendengemeinschaft und dem Lehrpersonal gezeigt. Die Impfmöglichkeiten wurden von mehreren Studierenden generell als sehr positiv wahrgenommen. Einige hätten sich jedoch mehr Impfangebote gewünscht.

Auf Grund der hohen Impfbereitschaft unter den Studierenden wurde die Einführung der 2G-Regelung im Januar 2022 als gutes Zeichen wahrgenommen. Die Entscheidung wurde jedoch nicht weniger kontrovers diskutiert, da viele Studierende die Verschärfung gegenüber 3G als eher unverhältnismäßig wahrgenommen haben. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Studierende nachempfinden können, was es bedeutet, wenn man mehr oder weniger ganz aus dem Universitätsalltag ausgeschlossen wird, auch wenn dies nur eine kleine Minderheit betraf.

Die Kritik wurde vor allem durch eine problematische Kontaktnachverfolgung und mangelnde Überprüfungen des Impfstatus und uneinheitliche Durchsetzung größer. Lehrveranstaltungen mit Maske unter 2G-Regeln und ein Mittagessen mit mehr Studierenden in einem Raum ohne Maske unter 3G-Bedingungen wurde von vielen Studierenden kritisiert. Auch, dass für Angestellte der Universität immer die 3G-Regel galt, haben viele Studierende nicht für fair empfunden.

Vorlesungen und Seminare

Der Hauptkritikpunkt der Studierenden bezüglich der Lehrveranstaltungen des späten Wintersemesters 2021/2022 war die nicht vorhandene Anordnung von Hybrid-Veranstaltungen. Das Stattfinden von Präsenzveranstaltungen unter 2G ohne die Möglichkeit eines Live-Streams oder zumindest zur Verfügung gestellter aktueller Aufnahmen war in einigen Studiengängen häufig Standard. Diese Regelung grenzte chronisch kranke Studierende und Studierende in Wohngemeinschaften mit Risikopatienten ebenso wie ungeimpfte Studierende aus. Auch die Durchsetzung von Regelungen zu maximalen Fehltagen in Veranstaltungen, welche nur in Präsenz angeboten werden, wurde häufiger genannt. Studierende waren so gezwungen trotz Risikobegegnung auf dem Campus zu erscheinen. Das widerspricht natürlich dem eigentlichen Grundgedanken der 2G-Regelung.

Mit der weiter steigenden 7-Tage-Inzidenz im Januar wurde die Entscheidung über die Präsenzlehre in den Vorlesungsraum verlegt, wo viele Dozierende mit den Anwesenden Studierenden abstimmten, ob die Veranstaltung weiter in Präsenz stattfinden oder auf Zoom verlegt werden sollte. Studierende, die die 2G-Regeln nicht erfüllten hatten hier häufig keine Möglichkeit an der Abstimmung teilzunehmen und wurden so in den Verlauf der Lehrveranstaltung nicht miteinbezogen.

Positiv genannt wurde die Vorgabe der Sitzordnung in den Hörsälen und Seminarräumen, ebenso wie die Beachtung der maximalen Raumkapazität.

In Bezug auf eine optimale Veranstaltung wurde häufig die Kombination aus Präsenzveranstaltung mit gleichzeitiger Livestream-Übertragung und Aufzeichnung genannt, da diese Form allen Studierenden (unabhängig von Impfstatus und auch aktuellem Gesundheitszustand) die Teilnahme an der Lehrveranstaltung ermöglichte.

Negativ vermerkt wurde hier noch die häufige Nutzung von Aufnahmen aus dem ersten Pandemiesemester als einzige Wissensvermittlung in einem asynchronen Online-Format: Diese waren teilweise nicht mehr aktuell, technisch nicht ausgereift und hatten einen demotivierenden Einfluss auf die Studierenden.

Prüfungen

In Hinsicht auf die Prüfungen kristallisierte sich in der Auswertung der Umfrage schnell ein allgemeines Unverständnis für Präsenz-Klausuren heraus. Nach beinahe zwei Jahren Studium mit dem Coronavirus verstanden viele Studierende nicht, warum die Prüfungsmöglichkeiten nicht weiterentwickelt wurden. Eine Veranstaltung, die aus triftigen Gründen (bspw. mangelnder Verfügbarkeit von Räumlichkeiten mit ausreichendem Abstand für alle Teilnehmer:innen) online stattfindet, aber dann in Präsenz geprüft wird und bei der Prüfung unter 3G-Regeln die Abstandsregelung dann nicht mehr so wichtig ist wie unter 2G, stellt das Verständnis der Studierenden auf eine harte Probe.

Besonders in Anbetracht der 7-Tage Inzidenz, die im letzten Prüfungszeitraum höher lag als in dem des vorigen Semesters, hatten wenige Studierende Verständnis für den plötzlichen Umschwung hin zu mehr Präsenzklausuren.

Für Studierende, die während der Prüfungsphase in Quarantäne mussten, gab es für Präsenzklausuren keine Möglichkeit einer Teilnahme, was, wie die Umfrage ergeben hat, dazu führte, dass Studierende selbst mit positivem Testergebnis an den Klausuren teilgenommen haben, um nicht umsonst gelernt zu haben. Dies soll vor allem bei Klausuren, welche keinen Nachholtermin hatten der Fall gewesen sein.

Dieses Verhalten bestätigt wiederum die Meinung von gefährdeten Personengruppen, dass Präsenzklausuren ein in dieser pandemischen Lage unzumutbares Risiko darstellten.

Positiv genannt wurde die flexible Prüfungsrücktrittsregelung, welche bis zum 31. März 2022 in Kraft getreten war und die Entscheidung zur Teilnahme einer angemeldeten Prüfungsleistung bis zum Beginn der Prüfung ermöglichte.

Als positiver Nebeneffekt von einer häufigeren Nutzung von Online-Prüfungsalternativen wurde außerdem die besseren Teilnahmebedingungen für Studierende mit Prüfungsangst genannt.

Den Rest der Ergebnisse könnt ihr bald hier nachlesen.

Ressourcen und Quellen

[1] Tagesschau, WHO ist alarmiert: Rätselhafte Lungenkrankheit in China, 06.01.2020.

[2] Julia Vergin, Ursprung des Coronavirus: Es begann auf dem Markt in Wuhan, Deutsche Welle, 01.03.2022.

[3] WHO, Pandemie der Coronavirus-Krankheit.

[4] Die Globale Verbreitung des Virus im Zeitverlauf, Der Tagesspiegel

[5] JHU CSSE COVID-19 Data.

[6] Ernst & Young, Mehr als ein Viertel der Studierenden ändert wegen Corona Pläne für den Berufseinstieg, Pressemitteilung, 26. Oktober 2020.

[7] Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie, Auswirkungen der Pandemie: Studierende leiden stark unter Einsamkeit und Depression, Pressemitteilung vom 3. Mai 2022.

[8] PricewaterhouseCoopers Studie, Die Digitalisierung an den Universitäten steuern, Januar 2021.

[9] Universität Potsdam, Aktuelles zum Coronavirus, Mitteilung vom 24. März 2022.

–english translation–

A look back at the last two years of Covid at UP

The omnipresent accessories: a medical mask at university (Photo: Lana Brauner).

We’re all thankful that our student life this summer semester got somewhere near the old times, when the Corona Virus was not omnipresent and dominating our lives. But what exactly is the “new normal”, how does student life look like during a pandemic? To answer this question, it is important to see how students and employees at UP perceived the last two years. The focus of this article is: what went well, what didn’t, and what would have to work differently if, or when another pandemic winter is coming towards us? We summed up the most important facts about Covid and UP for you, and did a survey amongst the students. At the beginning of this year, we had conducted an interview with Professor Oliver Günther and now deceased Professor Andreas Musil about the whole topic “2G”. You can read the whole interview here. By Luise Ritter, Antonia Rösler, Charlott Hämmerling, and Lana Brauner. Translation by Hannah Mück.

A look back: the effects of the pandemic on the student body

To acknowledge the two last years of Corona, we will sum up the important info from the macro-happening up until the manageable world of Potsdam university: We all remember the moment we first saw or heard the news about a new type of Corona virus that was identified with a patient in China. The German news show Tagesschau lead with: “Numerous cases of a mysterious lung disease have called the Chinese authorities to attention. The World Health Organisation is alarmed. It is yet unclear, how dangerous the disease is” (my transl., orig. [1]). What looked like a wave of influenza, quickly revealed its power to develop into a global health crisis. The origin of the virus is supposed to be on an animal market in the metropolis Wuhan where it was passed from animals onto humans. Other hypotheses are that the Chinese government hushed up a lab accident, or a transmission from bats on animal husbandry workers [2]. However, the virus spread quickly into other countries, with a total of 118.000 cases from 114 different countries, and 4.291 death cases in March 2020 [3]. The first case of Covid in Germany was reported in January 2020. Today, the world counts more than 140.000 deaths related to Covid-19 [5].

To have a look at the smaller picture, at the University of Potsdam, the effects of the pandemic also left their dramatic marks. Of course, already at the beginning of the pandemic in Germany, the insecurity amongst the student body was huge; the University had to switch to an emergency on-campus mode. The fear was not only about getting infected with the virus, but also how the studies would change in general and mere fear of the own future: how would your studies continue? Do I have to extend my studies due to this new form of University? Do I even enjoy my studies, when the “studies” consist of self-learning at home? Are the lecturers abled to convey topics online? Who do I contact when the university is completely closed? How do I finance my studies when I had to be released from my job, e.g., in a café?

Although many of the students have had similar questions, not everything was answered and there was not a solution for every problem. Unfortunately, students were one of the groups that were almost forgotten by the political agenda of the than government. While the world was busy worrying about economic growth, the economic situation of students was rarely considered. A short-sightedness that isn’t without negative consequences economically and socially: 42% of students believe that their career prospects have suffered. Additionally, after one year of the pandemic, the job market is missing 20% of students as they either extend their studies, wait until joining the job market, or completely re-orientate themselves [6]. Besides, the psychological problems like anxiety, loneliness, and depression will last much longer than the months or years, UP was only half-opened for students [7].

Of course, the pandemic challenged the normal course of things at the university. At the beginning of 2020, UP’s best idea was to now have an emergency on-campus operation. This emergency on-campus operation is a mode in which only the absolute minimum of employees and students can come to campus. This mode obviously affected the traditional form of classes as well as the regular run of the university. To sum up the short retrospective, the university and the student body have somehow mastered the pandemic until here. In small parts it maybe even brought the university a bit closer together. However, next to the feelings of solidarity and patience on both sides, there were moments of definitely moments of criticisms as well. The most basic functions of the UP were kept running, but not everyone was or is able to see a will to do a tad more than that.

Obviously, the limited mode of the university was reason for an enormous suffering in the quality of the students’ education. The combination of the freedom of teaching and a missing wholesome concept for digital education was one of those flaws. Although it is well known that the concept of digital education and online learning is an obstacle in German universities, it was interesting to see that the choice of teaching was predominantly left for the lecturers to decide. Therefore, it’s not surprising that students have different experiences with the integration of digital education formats. As many lecturers at UP still consider online teaching as an emergency mode, it doesn’t necessarily show that online teaching will actually be integrated well into teaching at universities. This is unfortunate, as digital change, in contrast to a complete replacement of on-site teaching, might unfold new potentials and even lead to more efficiency in the students’ studies at UP, when integrated properly.

An interesting fact is that the biggest gap digital change is not even found in teaching itself, but in the administration [8]. This was apparent at several points during the pandemic at the University of Potsdam. Most essential services like office hours weren’t upheld at all times. The students’ response was disappointment and lack of understanding. It is unfortunate that in times where there is so much more need for essential services to clarify things with your studies, those services are extremely limited. The actual rules by UP led room for interpretation, such as: “Office hours should be suspended or held on the phone” [9]. There is another problem with those adjustments: they weren’t all updated to the respective current state of affairs. As an example, the personal office hours of the Central Student Advisory Service are still suspended, although most other restrictions at the university and in the everyday life were taken back.

This is unlucky, as a digital and administrative change has not surprised us with the pandemic. This change should not only be part of the university’s own interest but is a big demand on the job market. More than ever, students are expected to bring digital skills and competences to their first job – also those who don’t study IT or something similar. For some students, these traditional, if not overcome, teaching formats, and modes of lecturing may be the reason to decide to study in another European country. The DAAD is happy about the trend of more German students studying abroad. Especially the Netherlands, Austria, England, and Switzerland become more and more popular [6]. Another brain-drain situation for the UP itself: some of its students decided to begin a completely remote Erasmus-study than to attend UP under its Covid-circumstances.

A summary: UP has to do more to stay attractive for students. In order to prevent a bigger gap between its education offers and its request, there must be renewals in many aspects.

Reports and Experiences according to the speakUP survey

speakUP conducted an online survey in the third week of March 2022. We asked students about their opinions, worries, and wishes concerning the general Covid-politics and the 2G rule at UP. A total of 864 students participated in the survey, available in German and English. Warning: the results are not completely representative but are an insight into the student body.

Impacts on the course of studies
Many students spent and spend their Covid-semesters in isolation in front of their devices. (Photo: Engin Akyurt via pixabay.com)

The concept of distance studies programs is well known: their attributes are obviously an independent choice of living, and more flexibility. However, as we were able to see on campuses across the world years ago, many students don’t choose to attend a distance study program but to go actual on-campus lectures. Due to a significantly smaller possibility of networking, it often seems impersonal. In 20202, we went to distance studies anyway, as the pandemic forced us to do so.

10 hours screentime a day and consequently headaches: nothing we specifically asked for. Many students miss an adequate compensation. Many students remark how this distanced and online learning brought with it immense mental issues for them. Additionally, they overestimated their capacities and therefore lag behind their recommended course of study. This extension can bring with if financial studies (keyword BAföG).

Furthermore, a lot of students weren’t able to differ between their studies and free-time activities. Basically, a work-life balance went missing. In most cases free time and time of learning overlapped which destructed a balanced and healthy structure of the everyday life.

Next to the challenges concerning the courses themselves, there was a broad lack of understanding concerning the mandatory buy of the student public transport ticket. As the motto continued to be to “Stay home”, there was no use of the public transport ticket, included in our student cards. What was unfortunate for many, as financial struggles raised and UP didn’t offer any flexible student cards or tickets.

Impacts of the decision for the vaccination on the everyday student life

The majority of students has decided to get vaccinated against the Corona virus and showed interest in their own health as well as solidarity towards the other students and UP employees. The possibilities of getting the vaccine were considered very positively among some students – other wished for more vaccination spots and offers. Because of the big willingness to get the vaccine amongst the students, the implementation of the 2G-rule was perceived positively. However, the decision made by UP was discussed intensely as many students considered the tightening up in comparison to the 3G rule as unproportionate. The empathy was towards those people who were then unable to attend courses, even if it may only have been a small minority of students. The criticism grew with a problematic form of contact monitoring, inadequate checking of the vaccination status, irregular implementation, and on the other hand holdings of bigger lectures, and the possibility of eating in a full cafeteria with no masks on.

Lectures and Seminars

The main point of criticism by the students was that there was no standardized organisation of hybrid lectures and seminars in the winter semester 2021/2022. While you had to come to campus under the 2G rule – which presented a difficulty for everyone in quarantine, every high-risk patient, those still studying from their parents’ home, the unvaccinated etc. –, there were no livestreams of recordings of the vast majority of lectures. Some students who participated in the survey also pointed out how the regulation of maximum days of absence in some courses were an obstacle for them. With a rising number of infections, more precisely the 7-days-incidence, the decision about lectures on-campus or online was made by the courses and lecturers themselves.

What was positive, according to the survey? That the seating plan and maximum room capacity was well thought out.

The most popular format was: a combination of an on-campus session with simultaneous livestream or recording, as this format met everyone’s needs. On a negative remark: students disliked the use of online recordings from the first pandemic semester as the only (asynchronous) format, as they often weren’t up to date anymore and in bad technical condition.

Exams

The overall response from the speakUP survey regarding on-campus exams was a broad lack of understanding. Nearly 2 years into the pandemic, students couldn’t understand why the facilities concerning exams wasn’t developed any further. When the reason for online teaching was obvious at many points during the pandemic, it was not obvious why the exams had to be taken on-campus, with the seating plans not taken so seriously. Especially when considering the very high 7-day-incidence in the last semester, which was higher than in the one before, only few students could understand the sudden move towards on-site exams.

One problem which could easily occur in this pandemic: you’re infected and can’t attend the on-campus exam. Even in that case, students couldn’t take part in the exam from home, and according to some responses from the survey, students even attended the on-site exam while being tested positive, just to pass the exam and get along with their studies. This behaviour on the other hand shows and confirms the unhappiness of students belonging to a high-risk group that were anxious about on-site exams.

The survey revealed positive feedback about the flexible rule for cancellation of exams, which came into force until March 31st, 2022. Under that rule, you can decide whether to take the exam or not, until the start of the actual exam. Another positive feedback: the rare possibility of online exam-alternatives helped students with exam nerves.

You can find the rest of the results here.

Sources:

see above

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