Potsdam Sho(r)ts: Kurze Filme, große Wirkung

Die Teilnehmenden den Seminars „Bild und Schnitt im Film“ in der Diskussion. (Foto: C.Kulling)

Was dabei herauskommt, wenn man Studierende diverser Fachrichtungen ihre eigenen Kurzfilme drehen lässt? Sehr sehenswerte, lustige und teils emotionale Werke, die sich keineswegs verstecken müssen! Die Abschlusspräsentation des StudiumPlus-Seminars „Bild und Schnitt im Film“ am Neuen Palais sorgte für reichliche Lacher, aber auch für sehr nachdenkliche Film-Momente. Von Carolin Kulling.

Circa 80 Gäste kamen am gestrigen Dienstag, dem 12.2.2019, zu „Potsdam Sho(r)ts“ und sahen sich Kurzfilme an, die im Rahmen des StudiumPlus-Seminars „Bild und Schnitt im Film“ entstanden sind. Ein Semester lang hatten die zwölf Teilnehmenden dieses Seminars Zeit eine Idee zu entwickeln, Drehbücher zu schreiben und diese umzusetzen. Dabei herausgekommen sind vier Kurzfilme, die allesamt nicht nur kreativ und einfallsreich sind, sondern auch zeigen, dass sich die Studierenden viel Wissen über Szenographie und Technik aneignen konnten. Die Veranstaltung mit Filmvorführung und anschließender Diskussion wurde von der speakUP ausgerichtet.

Vier Filme, vier Geschichten

Die vier Filme ähnelten sich trotz der gemeinsamen Anleitung im Seminar kein bisschen. Im ersten Stück „A weird period of time“ begleiten die Zuschauer_innen eine Außenseiterin in ihrem Schulalltag. Als ihre Periode zum ersten Mal einsetzt, erlebt sie nicht nur körperliche Veränderungen, sondern verfügt plötzlich über völlig neue Fähigkeiten, die ihr das Leben allerdings nur noch komplizierter machen.

Im Kurzfilm „Der Fleischjäger“ offenbart ein Jäger, dass er es nicht auf tierisches Fleisch abgesehen hat, sondern seine Vorliebe nur durch waschechte Morde ausleben kann. Den wohl emotionalsten Moment des Abends schaffte der Film „Moe“, der über eine vergangene Liebe erzählt, deren Tragweite erst am Ende des Stücks zu begreifen ist. Spannung baute zum Schluss noch einmal der Horrorfilm „Brieselang“ auf, in dem ein Alptraum zur bitteren Realität wird.

Nachtschichten für den fertigen Kurzfilm

Durch den Abend führten die speakUP-Redakteurinnen Greta (l.) und Eileen (r.). (Foto: C.Kulling)

Um die Kurzfilme fertigzustellen, brauchte es teilweise sehr viel mehr als die vier Wochenstunden, die das Seminar vorsah. In der Diskussion berichten die Filmemacher_innen von Nachtschichten vor dem Schnittprogramm und von stressvollen Drehabenden. Zufrieden sind die Teilnehmenden mit dem Seminar „Bild und Schnitt im Film“ trotzdem. Vor allem für die Kursleiter Mehmet Küçük und Thilo Stopper gibt es nicht nur in den Abspannen nette Worte, sondern auch in den Gesprächen über die Filme wahre Lobeshymnen. Und dass neben dem stressigen Drehalltag auch genug Raum für lustige Momente blieb, zeigen die Outtakes und das Making of.

Dass hinter den Filmen zudem mehr steckt, als nur Drehbücher zu schreiben und die Schnittbilder zusammenzufügen, auch das berichten die Teilnehmenden des Seminars am Dienstag. Von der Beschaffung der Requisiten, über die Kompars_innensuche bis hin zum Einholen von Einverständniserklärungen für minderjährige Schauspieler_innen – Filmemachen ist teilweise weniger spannend, als man vermutet. Dass sich die Mühe gelohnt hat, bescheinigt aber auch das Publikum und lobt die ästhetischen und spannenden Filme.

Fortsetzung im nächsten Semester

Mithilfe der betreuenden Dozentin Frau Kirjuchina, die Koordinatorin im StudiumPlus-Bereich ist, konnte das Seminar in diesem Semester zum ersten Mal realisiert werden. Für die Kursleiter Thilo und Mehmet war „Bild und Schnitt im Film“ ein voller Erfolg. „Meine Erwartungen wurden übertroffen. Ich hätte nicht gedacht, dass solche Filme dabei herauskommen.“, so Mehmet über die Werke seiner Seminarteilnehmer_innen.

Und gute Nachrichten gibt es auch für alle Interessierten, die dieses Mal nicht an einen der zwölf Seminarplätze gekommen sind: „Bild und Schnitt im Film“ wird im nächsten Semester erneut stattfinden. Für die Fortsetzung des Seminars sind sogar noch längere Filme geplant, voraussichtlich 10-minütige, verraten Thilo und Mehmet. Einen Tipp für die Nachfolger_innen konnten die Filmemacher_innen schon jetzt geben: „Beachtet das Zeitmanagement!“

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