Nach mehreren Jahren Verzögerung ist es jetzt soweit: Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember geht der zweite Bahnsteig für den Regionalverkehr am Bahnhof Griebnitzsee in Betrieb. Damit verbessert sich die Anbindung des dortigen Uni-Standortes deutlich. Von Peter Schuld.
Ursprünglich war die Fertigstellung des zweiten Regionalbahnsteigs in Griebnitzsee bereits für das Jahr 2013 vorgesehen. Allerdings hatte sich der Baubeginn aufgrund von Schwierigkeiten bei der Finanzierung sowie der Planung bis zum Mai des aktuellen Jahres verzögert. Nun wurde der von der Universität schon lange geforderte Bahnsteig offiziell eingeweiht und soll mit Beginn des Winterfahrplans am 11. Dezember von schätzungsweise 14.000 Personen täglich genutzt werden, viele davon Studierende.
Änderungen zum Winterfahrplan
Dank des neuen Bahnsteigs können jetzt auch alle aus Berlin kommenden Züge der Linien RB21 und RB22 einen zusätzlichen Halt in Griebnitzsee einlegen – bislang war das nur in der entgegengesetzten Fahrtrichtung möglich. Damit besteht zukünftig eine halbstündige Bahn-Verbindung zwischen den Uni-Standorten Griebnitzsee, Neues Palais (Bahnhof Park Sanssouci) und Golm. Besonders zu den Hauptstoßzeiten zwischen 7 und 9 Uhr sowie zwischen 15 und 17 Uhr werden die Züge aus Richtung Berlin Friedrichstraße die Wissenschaftsstandorte in Potsdam besser vernetzen. Pendler_innen aus Berlin sollen so 10 Minuten Fahrzeit sparen.
Hier wird schon erste Kritik laut, da der letzte Zug in Griebnitzsee um 17.17 Uhr abfahren wird und damit Dozierenden wie Studierenden in Abendvorlesungen nicht gerecht wird. Durch die sehr knappe Taktung der Züge auf der Strecke Berlin-Potsdam muss im Gegenzug für den zusätzlichen Halt in Griebnitzsee zudem bei den Zügen von Berlin nach Wustermark und Königs Wusterhausen der Zwischenhalt in Wannsee entfallen, während die Linie nach Golm nicht mehr in Charlottenburg halten wird. Die Züge in Fahrtrichtung Berlin verkehren jedoch unverändert und der Fahrplan des RE1 bleibt ebenfalls bestehen. Eine mögliche Änderung des Fahrplanes steht für 2018 im Raum.
Weitere Bauarbeiten geplant
Zuletzt wurden sowohl an der S-Bahn- als auch der Regionalbahnstrecke zwischen Potsdam und Berlin bereits diverse Bauarbeiten durchgeführt (speakUP berichtete unter anderem hier und hier). Als nächstes plant die Bahn auf einem Abschnitt zwischen dem Potsdamer Hauptbahnhof und Babelsberg ein zweites S-Bahn-Gleis zu verlegen. Hierdurch soll sich die Fahrtzeit in Richtung Berlin geringfügig verkürzen und der Zugbetrieb soll vor allem weniger störungsanfällig werden. Die entgegenkommenden Züge müssten dann nicht mehr an den Stationen aufeinander warten, um den eingleisigen Abschnitt zu passieren. Die Verlegung des zusätzlichen, rund 800 Meter langen Gleises soll voraussichtlich 2018 beginnen.