Jump Scares statt Gänsehaut: Until Dawn auf der Leinwand

Ein Haus, ein Killer, eine Zeitschleife

Until Dawn (Filmstart: 24. April 2025, FSK 16, 104 Minuten) basiert auf dem gleichnamigen Horror-Videospiel von 2015. Der Film erzählt die Geschichte einer Freundesgruppe: Ein Jahr nach dem mysteriösen Verschwinden von Melanie (Maia Mitchell) kehren ihre Schwester Clover (Ella Rubin) und eine Handvoll ihrer engsten Freunde an den Ort zurück, an dem Melanie zuletzt gesehen wurde. Eine kurze Zeit später finden sie sich in einem Haus wieder, aus dem es vermeintlich kein Entkommen gibt. Ihnen lauert ein maskierter Killer auf, der sie grausam jagt und tötet. Doch anstatt zu sterben, erwachen Clover und ihre Freunde immer wieder am selben Abend, gefangen in einer endlosen Zeitschleife. Die Wiederauferstehungen sind jedoch begrenzt. Jeder Tod bringt sie dem endgültigen Ende immer näher. Nun liegt es an Clover und ihren Freunden, den Killer zu überlisten und bis zum Morgengrauen zu überleben – und so vielleicht auch das Rätsel, um das Verschwinden ihrer Schwester Melanie zu lösen.

Charaktere mit Stempel statt Tiefe

Schon in den ersten Szenen des Kammerspiel-Films ist klar, wo der Film hingeht bzw. welches Schema die Filmemacher (David F. Sandberg [Regie]; Blair Butler, Gary Dauberman [Drehbuch]) verfolgen.
Es wirkt so, als hätte jeder Charakter eine Art „Stempel“ verliehen bekommen: Von der „Coolen“ über der „Spirituell-Erwachten“, bis hin zum „egoistischen Schönling“. Leider blieb da kein Platz für Charakterentwicklung.

Horror in bekannter Manier

Ebenso stellt sich in den ersten Minuten heraus, dass das Horrorelement vor allem durch Jump Scares bedient wird. Die Zuschauer befinden sich in ständiger Erwartungshaltung gleich erschreckt zu werden. Der Film setzt weniger auf subtile Gruselatmosphäre durch Stilmittel wie Farbfilter, Musik, Dialoge oder schauspielerische Nuancen, sondern orientiert sich stärker an klassischen Horror-Elementen – mit ziemlich vorhersehbaren Effekten. Wer daran Freude hat, ist hier gut aufgehoben.Die Darsteller:innen machen ihren Job gut. Ich konnte ihnen ihre – wenn auch eintönigen – Charaktere abnehmen und die Chemie zwischen den Darsteller:innen hat ebenfalls gestimmt.
Der Humor ist recht plump, was aber zu dem Film als Ganzes gut passt.

Die nächste Enttäuschung

Jede:r der/die das Spiel gespielt hat und sich nun auf eine Verfilmung des Spiels gefreut hat, wird leider enttäuscht. Es wurde sich zwar an vereinzelten Elementen des Spiels bedient, jedoch konnte meines Erachtens nicht einmal eine ähnliche Stimmung, wie die des Videospiels, erzeugt werden. Das hat mich, als Genießerin des Videospiels, trotz weniger kleiner vertrauter Elemente, etwas enttäuscht vor der Leinwand zurückgelassen.

Fazit: Couchtauglicher Durchschnitts-Horror

Im Großen und Ganzen ist der Film eine runde Sache. Aber nur, wenn man weder einen hochwertigen Horrorblockbuster, noch eine Videospielverfilmung erwartet. Das Rad wurde mit diesem Film definitiv nicht neu erfunden. Eher reiht sich der Film in die Kategorie „Schlechte Horrorfilme“, die man mit Freunden gemütlich auf der Couch mit ein paar Snacks schauen kann, ein.

Eine Empfehlung geht also generell raus, wenn man Lust auf einen generischen Horrorfilm hat, dann aber lieber zu Hause via VoD und nicht im Kino.

Bewertung: 5,5/10

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