„Ein Traum in Faust“ – Frischer Wind in den preußischen Schlössern

Am Samstag, dem 15. September, um 20 Uhr findet in Potsdams Orangerieschloss die Theateraufführung „Ein Traum in Faust“ statt, eine komplette Neuinterpretation von Goethes Faust. Außerdem ist diese verbunden mit einiger musikalischer Untermalung. Die genauen Details und was hinter der Veranstaltung steht, wird dieser Artikel erklären. Von Lisa Arndt.

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum.

Wem bei diesen Zeilen voll sorgsam ausgewählter Worte das Herz aufgeht, der ist herzlich eingeladen, in Potsdam eine Neuinterpretation von Goethes wohl berühmtestem Werk anzusehen. Diese findet zwar nicht in einem hochgewölbten, engen gotischen Zimmer statt, dafür aber im Stil der italienischen Renaissance in einem der schönsten Bauwerke der Stadt: Dem Orangerieschloss im Park Sanssouci.

Der Ablauf

Bereits um 19 Uhr kann sich am 15. September vor der westlichen Pflanzenhalle des Orangerieschlosses getroffen werden, um die theatralische und musikalische Reise des Abends anzutreten. Begonnen wird diese um 20 Uhr vom Singer/Songwriter Silas Herder, welcher anfängt, die sich durch den gesamten Abend ziehende surreale Atmosphäre zu erzeugen. Die Besucher_innen können das Gehirn auf den Stand-by-Modus stellen und sich von der Musik ummateln lassen.

Ist dies dann geschehen, geht es mit dem eigentlichen Programm los, nämlich der Neuinterpretation von Faust I, vorgeführt vom jungen aufstrebenden Künstler Maurice Bajohr, welcher mit seiner minimalistisch angehauchten One-Man-Show wichtigen philosophischen Fragen auf den Grund geht und die Zuschauer_innen anregt, diese auch von anderen Blickwinkeln aus zu betrachten.

Doch auch danach ist der Abend noch lange nicht vorbei: Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), Veranstalterin des Abends, hat für die Gäste einen besonderen Abschluss organisiert. Die DJs Nino Weber, Bastel Mess und Rosi von Leuchtkammer Nächte treten anschließend in der riesigen Pflanzenhalle auf. Und wer kann schon behaupten, in einem von Potsdams Schlössern schon einmal getanzt zu haben, außer natürlich die vornehmen Abendgesellschaften des achtzehnten Jahrhunderts?

Die Idee hinter der Veranstaltung

„Die Intention, eine jüngere Zielgruppe für die Stiftungsveranstaltungen zu gewinnen, spielte hierbei eine maßgebliche Rolle“, so Nadine Löffler, Schlossassistentin der SPSG im Bereich Neue Kammern, Orangerieschloss, Belvedere Klausberg. Zweifelsohne wurde diese Absicht treffend realisiert; die moderne Elektromusik und die Säulen, Amphoren und Skulpturen des Orangerieschlosses bilden einen bewusst gesetzten Kontrast, welcher wesentlich zum Ambiente des Abends beitragen wird.

Die Universität Potsdam steht in Kooperation mit der SPSG, welche auch einen Bildungsauftrag hat, von daher sind auch gerade Studierende bei „Ein Traum in Faust“ gern gesehen. Weiterhin sagt Nadine Löffler zur Veranstaltung: „Sollte diese ein Erfolg werden, dann werden wir anstreben, dieses Format in den Veranstaltungskalender der Stiftung zu integrieren.“ Wir dürften uns also auch in Zukunft auf Events wie dieses freuen.

Wenn auch ihr Theater und Musik mögt und noch dazu Goethe nicht abgeneigt seid, dann seid ihr bei „Ein Traum in Faust“ am 15. September genau richtig und könnt Karten für die Veranstaltung gewinnen! Die speakUP führt eine Kartenverlosung auf ihrem Facebook– und Instagram-Kanal durch.

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