Jeder kennt das: Ehe man sich versieht, ist bereits wieder Ostern. Zeit für die Familie?! Freund_innen?! Wohl kaum, wenn man noch eine Hausarbeit oder andere stressige Termine zu erledigen hat. Aber trotzdem ist es schön für Freund_innen und Bekannte ein kleines Ostergeschenk herzurichten. Um die Ideensuche etwas zu verkürzen, gibt es hier ein paar Anregungen, um der eigenen Kreativität einen kleinen Schubs zu geben. Ob schnell und simpel oder doch lieber eine kleine Herausforderung – sicherlich ist für jede_n etwas dabei. Von Nora Schneider.
Schnell, unkompliziert und es geht immer – Ostergras
Was in der Kindheit immer dazu gehört hat: Ostergras. Ob in einer flachen Schüssel oder einem Glas, sobald man ein paar bunte Eier hineinlegt, ist Ostern nicht mehr fern. Eine kleine süße Variation bietet sich, wenn man die Weizenkörner in eine Eierschale sät, alternativ (und sogar essbar) bieten sich Kressesamen an. Besonders hübsch macht sich ein Frühlingsblüher, einfach in ein Glas mit etwas Erde gepflanzt, ein wenig Moos und eine süße Kleinigkeit dazu.
Marmorieren
Das Bemalen von Eiern ist oft mit viel Aufwand verbunden. Hier eine schnelle und unkomplizierte Variante, um Eier hübsch zu marmorieren. Dazu können extra Marmorierfarben oder bunter Nagellack genutzt werden (beispielweise recht preiswerter Nagellack von Essence). Zuerst muss das Ei ausgeblasen, mit Essig gereinigt und mit einem Faden zum Aufhängen versehen werden. Danach ein nicht mehr benötigtes Behältnis mit Wasser füllen. Verschiedene Lacke hineintropfen und mit einem Zahnstocher leicht verziehen, sodass hübsche Schnörkel entstehen. Dann das Ei hineintunken und drehen, sodass es überall von dem Nagellack bedeckt wird. Anschließend muss das Ei zum Trocknen aufgehängt werden.
Osternester
Die zunehmend wärmere Sonne lädt zum Spazieren ein. Kommt man dabei zufällig an einem Weidenbaum vorbei, kann man sich einfach ein paar Zweige mitnehmen und diese zu einem Rund miteinander verschlingen und verflechten. Ein paar Querstreben bilden den Boden. So lässt sich schnell ein kleines Osternest formen, in welches gut ein paar Ostereier, bunte Wolle, Moos oder kleine Osterhasen passen.
Filigran und vielseitig verwendbar – Fadeneier
Für diese Fadeneier braucht man nur ein wenig Tapetenleim aus dem Baumarkt (Holzleim funktioniert bestimmt ebenso) und ein paar kleine, eierförmige Luftballons – eigentlich sind die für Wasserbomben. Nicht zu vergessen, etwas Garn (Wollfäden bleiben trotz Leim etwas instabiler). Das Garn wird einfach in den Leim getunkt, dabei sollte man am besten darauf achten, dass der Faden nicht verfitzt. Anschließend den Faden kreuz und quer um den aufgeblasenen Luftballon legen und über Nacht trocknen lassen. Sobald das Fadenei trocken und stabil ist, kann der Luftballon abgelöst, zerstochen und herausgenommen werden. Das fertige Fadenei nach Belieben durch eines der größeren Löcher befüllen, dann aufhängen oder hinlegen.
Wachsmaltechnik
Diese letzte Methode für das Eierfärben ist zwar aufwendig, macht mir persönlich aber sehr viel Spaß, weshalb ich sie nicht unerwähnt lassen möchte. Zunächst braucht man ein wenig Werkzeug. Hier eignen sich Stecknadeln mit verschiedenen Köpfen und Federn, deren Spitzen man zu einem Dreieck oder einer Raute schneidet.
Zudem wird ein wenig Bienenwachs und Paraffin benötigt, sowie ein Teelicht und ein kleiner Löffel. Dieser lässt sich gut zwischen Bücher geklemmt ein wenig erhöht über dem Teelicht anbringen. Die beiden Wachssorten werden auf dem Löffel geschmolzen und dann wird das Werkzeug für jeden Strich einmal in das flüssige Wachs getaucht.
Es ist zu empfehlen, die ersten Versuche und Muster auf einem Probeei durchzuführen. Hat man ein Muster gefunden, muss an die Farben gedacht werden, denn nun werden auf dem vorher mit Essig gereinigten Ei nur die Stellen mit Wachs bedeckt, die weiß bleiben sollen.
Danach kommt der erste Färbegang. Es bietet sich an mit einer hellen Farbe wie Gelb oder Oange zu beginnen und danach Rot, Lila oder Blau darüber zu färben. Als Farben empfehle ich Farbtabletten, die mit Essig und heißem Wasser ‚zubereitet‘ werden. Aber vor dem Färben muss die Farbe kalt sein, da sonst das Wachs abschmilzt.
Ist das Ei fertig gefärbt und wieder trocken, kommt die nächste Schicht, bei welcher man nun alle Stellen abdeckt, die die neue Farbe behalten sollen, da alle restlichen Stellen unter der nächsten, dunkleren Farbschicht verschwinden.
So lassen sich viele Farbschichten aufeinander auftragen und viele Muster und Farben kombinieren. Besonders durch die Federkiele lassen sich noch mehr Formen auftragen. Ist das Ei fertig, kann man das aufgetragene Wachs an einer Kerzenflamme anschmelzen und mit einem Papiertuch abreiben. Dadurch scheinen die Farben kräftiger und das Ei erhält einen seidigen Glanz.