Studieren quer Beet: Verwalten, Diskutieren und Gesetzesbücher wälzen in Griebnitzsee

Studieren quer Beet geht in die zweite Runde. Dieses Mal sind wir in Griebnitzsee unterwegs und haben uns wieder spannende Kurse ausgesucht, in die wir für euch hinein schnuppern. Wir müssen uns mit Gesetzbüchern, Hieroglyphen und politikwissenschaftlichen Texten herumschlagen. Von Katharina Golze und Luisa Koch.

Jetzt geht es nach Potsdam Babelsberg. Nachdem wir im Sommer verschiedene Kurse der besonderen Art am Neuen Palais ausprobiert haben, wollen wir jetzt die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät auschecken sowie ihre beiden Kolleginnen Informatik und Rechtswissenschaften. Wir haben uns wieder einen Stundenplan voller Kurse verschiedener Fachrichtungen zusammengestellt und zwölf Stunden lang politikwissenschaftliche Texte, Paragraphen und Argumentationsmodelle diskutiert. Verstanden haben wir nicht immer alles, aber das ist auch nicht unser Anspruch. Wir wollen euch viel eher einen Einblick in die vielfältigen Kurse unserer Universität ermöglichen, damit ihr über den Tellerrand hinaus und einen Einblick in andere interessante Fächer bekommen könnt. Nur soviel vorweg: Wir waren überrascht, wie viele Kurse englischsprachige Titel hatten und was sich letztlich dahinter versteckte. Außerdem sind fast alle Kurse, die wir besucht haben, interdisziplinär und werden von BWLer_innen, VWLer_innen, Jurist_innen und Sportmanager_innen zugleich besucht.

8 bis 10 Uhr: Zitate fürs nächste Partygespräch – ein Exkurs

8 Uhr, Montagmorgen – Aufstehen wollten wir eigentlich noch nicht. Dass wir zwölf Stunden Uni vor uns haben, mag die Laune auch nicht heben, aber für unsere Leser_Innen tun wir doch fast alles! Als Erstes erwartet uns ein Seminar, bei dem wir durch Frontalunterricht mit insgesamt acht Teilnehmer_innen (ja, wir haben uns mitgezählt!) nicht zum Schlafen kommen. Es stellt sich aber heraus: Republikanische Theoriegeschichte bei Dr. Knobloch zieht uns doch recht schnell in ihren Bann. Als Vertiefungsseminar von Politik und Verwaltung sowie Politischer Bildung trifft es uns unglücklich: Das Seminar, bei dem die Hausarbeit abgegeben werden kann, „wann man Lust hat“, können wir selbst nicht belegen.

Auch scheint man das 8-Uhr-Seminar recht einfach überstehen zu können: Von den gesprächigen Teilnehmer_innen erfahren wir, dass wir uns auf einen regen „Redefluss“ des Dozenten freuen können. Für Sabrina, die nach Abbruch ihres Jura-Studiums mit Politik und Verwaltung begonnen hat, ist gerade das interessant. Sie findet es toll, verschiedene historische Personen und deren Positionen kennenzulernen.

Als er Madisons Text mit uns zu besprechen beginnt, bemerken wir, dass Dr. Knobloch selbst amerikanischer Politiktheoretiker sein könnte – er kennt sein Fach, wirft uns die Begriffe von Machiavelli und Tocqueville zu und scheint ganz in seinem Element zu sein. Als einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten lehrte uns James Madison die Demokratie – genau um ihn (und die herausragende Rolle der USA in der Absetzung des Feudalismus) soll es heute gehen. Was lernen wir? Dass demokratische Repräsentant_innen väterliche Vertreter der Gesellschaftsfamilie sind, Menschen keine Engel sind und dass wir Madisons Artikel 41 auswendig lernen sollten. „Kennen Sie?“, will Dr. Knobloch wissen. „Nein?“ Mit einer wegwerfenden Handbewegung zwinkert er uns verschwörerisch zu: „Beim nächsten Partygespräch zitieren sie das.“ Wer hätte gedacht das Madison auch im Alltag anwendbar ist?

Und – wollen wir politisch bleiben: Eine „Tyrannei der Mehrheit“ ist nicht möglich, wenn alle ihre Rechte kennen. Die Massengesellschaft funktioniert für Tocqueville nämlich genau nach diesem amerikanischen Konzept. Tja und wie unser Dozent anmerkt: „Der Junge hat Recht gehabt.“ Für uns macht er sogar eine Denkerpose dabei.

10 bis 12 Uhr: Steuerfrei Buch führen in Buchführung

Im Vergleich zu unseren acht Teilnehmer_innen vor ein paar Minuten werden wir von der BWL-Vorlesung geradezu erschlagen: Als Student_innen der geisteswissenschaftlichen Fächer sind wir schon begeistert von hundert Zuhörer_innen – hier sitzt uns aber mindestens die dreifache Menge gegenüber. Und es erscheinen noch nicht mal alle, wie unschwer zu erraten ist. Nach einer halben Stunde fühle ich mich, als wäre ich auch lieber nicht erschienen. Die Dozentin und Masterabsolventin Katharina Weiß hat uns zwar freundliche Auskunft gegeben und steht später für weitere Fragen gern zur Verfügung – aber mir wird noch einmal nachträglich bewusst: BWL studieren wäre nichts für mich gewesen.

Die Umsatzsteuer (Ust), gängig 19 Prozent, bei Bedarfsartikeln 7 Prozent mit dem ersten, zweiten und x-ten Buchungssatz vermag mich nicht so recht zu begeistern. Bei An- und Umlagevermögen horche ich kurz auf – ist hier die studentische Kasse ein bisschen aufzubessern? Aber Fehlanzeige: Die VWL- und BWL-Absolvent_innen und sogar ein paar Jurist_innen bereiten sich hier eher auf spätere Unternehmensführung vor. Bis jetzt kann man hier noch nichts für seine eigenen Finanzen mitnehmen. Anderseits hat es sich für die Absolvent_innen wohl gelohnt in die Vorlesung zu kommen, wie auch die Dozentin anmerkt: „So weiß man, was in der Klausur nicht relevant ist“. Der lachende Saal kommt auch beim Thema Steuerrecht auf lustige Ideen: Könnte man nicht den wenigsten Umsatz des letzten Jahres angeben, um Geld zu sparen? Na, das wäre ja schon Steuerhinterziehung, gibt die Dozentin zu bedenken. Muss man sich über unsere zukünftige Wirtschaftselite Sorgen machen? Nein, wie die Dozentin später erklärt, denn es gibt kein Schema F – jeder löst anders. Na da sind wir mal gespannt, wie die Bachelor-Absolvent_innen die Finanzlage managen. „Da macht das Buchen richtig Spaß“, findet Dozentin Weiß. Wir auch.

Sollte der Eintritt in den Finanzmarkt doch nicht der rechte Weg sein, kann man auch in der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Dozent_in werden: Katharina Weiß hat es geschafft. Als Vertretung für den gerade in seine Forschung vertieften Professor Gronewold referiert sie nun ihre erste Vorlesung. Unseren Respekt hat sie. Was sagen die Student_innen? Romina ist nicht so recht überzeugt, was vielleicht jedoch auch am trockenen Stoff liegen mag: „Es ist gar nicht so schwer, aber sie macht es schwer“, findet sie. „Aber Mathe ist noch schlimmer. Buchführung ist verdammt viel rechnen.“ Das Handelsgesetzbuch (HGB) unterm Arm, wollen wir nochmal die Meinung der Dozentin abfragen: Studiert nur BWL, der nicht weiß, was er machen will? „Na ja, ich wusste es auch nicht“, gibt sie zu. „Aber jetzt habe ich Spaß daran. Viele hören auf, weil ihnen das Fach nicht gefällt. Man sollte nur BWL studieren, wenn man sich wirklich für das Thema begeistert.“ Also nichts für uns – Pech gehabt.

12 bis 14 Uhr: Mord und Todschlag – wir sind entkommen

Die Körperverletzung mit tödlichem Ausgang schlägt uns nach dem Mensa-Essen schon ganz schön auf den Magen. Hier lernen wir jedoch erstmal, wie man das Ganze verschriftlicht. Jede Fallbeschreibung beginnt mit einem sogenannten Obersatz, der die Handlung noch einmal genau schildern soll – dabei wühlen wir eigentlich fortwährend im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und dem Strafgesetzbuch (StGB) herum, um jedes Fingerzucken mit einem Paragraphen zu belegen. Jurist_innen haben ein hartes Leben? Nun ja – Ansichtssache. Lydia, die vor uns sitzt, schreibt fleißig mit und findet „Strafrecht – Besonderer Teil“ sehr spannend: „Ich bin vor allem neugierig auf Delikte gegen das Leben, die Vorlesung gibt da einen tollen Überblick. Man muss sich in diesem Studiengang eben einfach wirklich für Recht interessieren.“

Wahre Worte. Wir gehen mit gutem Beispiel voran und versuchen ebenso zu notieren. Besonders ins Herz geschlossen haben wir den sich außergewöhnlich gewählt ausdrückenden Dozenten Dr. Börner mit seiner angenehmen Stimme. Bei seinen lustigen Fallzeichnungen, die meistens aus einem Diagramm mit S und X bestehen, kann er uns doch als Zuhörerinnen gewinnen. Ein medizinischer Kunstfehler wird zur „objektiven Sorgfaltspflichtverletzung bei objektiver Vorhersehbarkeit des Erfolges“, wobei wir uns in Gegenwart des Paragraphen 222, 212, 25, 27 und 223 befinden.

Und obwohl es so viele schöne Abhandlungen über Körperverletzung und Tötung gibt, wirft Dr. Börner einen Fall des Mitsichführens eines gefährlichen Werkzeugs ein: „Hier hat der Gesetzgeber gepennt.“ Denn offensichtlich lebt es sich „mit geplatztem Schädel und verquirrltem Gehirn nicht hübsch weiter“. Manch einer denkt jedoch auch „wenn er stolpert und bricht sich die Gräten – soll er doch.“ Und auch, wenn wir einige weitere witzige Kommentare als Begleiter mit auf den Weg in die nächste Vorlesung nehmen wollen: Nicht alle Fälle sind realistisch, aber dafür abenteuerlich. Juristisch lässt es sich gut austoben – aber am ehesten bleibt uns im Kopf: Ohne Grunddelikt geht nix!

14 bis 16 Uhr: Der moderne Menschenhandel

Organizational Behavior and Human Resource Management – der Titel klingt hoch kompliziert und ausgefallen, dabei steckt „nur“ Personalmanagement dahinter. Der Lehrstuhlinhaber sei seit Neustem ein Amerikaner, erklärt uns Herr Tiberius, Dozent der Vorlesung, den ungewöhnlichen Namen. Uns hat nur der Veranstaltungstitel angelockt, eigentlich haben wir nämlich gar keine Lust auf nochmal BWL. Zum Glück treffen wir auch Sportwissenschaftler_innen, Jurist_innen und VWLer_innen. Wenn es um effektives Wirtschaften mit Humanressourcen geht, scheint das viele anzulocken.

„Der Kurs ist okay. Immerhin gibt es nicht so viel Mathe“, erzählt uns der BWL-Student Felix von seinen Präferenzen. Okay finden wir den Kurs auf jeden Fall. Um ehrlich zu sein, ist es sogar sehr interessant, bei dem Kampf um Arbeitnehmer_innen hinter die Kulissen zu schauen. Ja, richtig gelesen. Bald werden sich die Firmen bei den Arbeitnehmer_innen bewerben müssen, das mutmaßt zumindest Herr Tiberius. Denn in der Personalbeschaffung zeigt die Demografie erste Engpässe auf und Qualifikationen werden immer größer geschrieben. Dabei fahren verschiedene Unternehmen verschiedene Strategien. Es geht um Kostenführerschaft, also wer am günstigsten produziert, um Qualitätsführerschaft und um Nischenwirtschaft.

Viele Toppositionen werden aber einfach von außen besetzt: „Man kauft die einfach ein, denn das, was den Unternehmen fehlt, müssen sie einfach anschaffen“, erklärt der Dozent. Also nichts mit Hocharbeiten! Und wenn dann doch mal Personalüberschuss ist? „Na, Sie versuchen sie natürlich loszuwerden.“ Wir kommen uns langsam wie auf einem Tauschmarkt vor. Ein Mensch ist doch keine Ware, oder etwa doch? Auf jeden Fall kann man diese Ressource sehr gut berechnen. Mit der hochkomplizierten Rosenkranzformel scheint jede Firma ihren Personalbedarf problemlos ausrechnen zu können. „Da steckt viel Psychologie dahinter“, erklärt Ferdinand seine Begeisterung für den Kurs. Der angehende Sportmanager ist Feuer und Flamme für Personalmanagement. Obwohl man fast von einer neuen Form des Menschenhandels sprechen könnte.

16 bis 18 Uhr: Über fliegende Tweetys in Informatik

Vor dem Informatikkurs brauchen wir dringend eine entspannende Kaffeepause. „Ulf’s Cafe“ im HPI-Gebäude, direkt gegenüber von der Bibliothek, ist dafür der perfekte Ort. Hier gibt es leckeren Chai Latte, selbstgemachte Suppen und vor allem eine sehr lässige Inneneinrichtung. Überall stehen Sofas und Barhocker, Bilder hängen an der Wand und für die geistige Auszeit steht ein Tischkicker bereit. Nun müssen wir aber wirklich zur Vorlesung!

Falls man diesen Kurs überhaupt als Vorlesung betiteln will, denn uns eingeschlossen sind wir gerade einmal neun Teilnehmer_innen. Wir sind bei Prof. Dr. Gordon in Computational Models of Argument und wollen Geheimnisse lüften, das kündigt der gebürtige Amerikaner jedenfalls an. Anhand von Beweisbäumen sollen Argumente miteinander kombinierbar gemacht werden. „Wir haben Bäume und es gibt Argumente, Argumente, Argumente, bis man zu den Blättern kommt“, bricht es der Dozent für uns Technikfremde herunter. Bisher haben wir noch nichts verstanden. Das liegt vielleicht auch daran liegt, dass die Folien auf Englisch sind und Professor Gorden einen wilden Mix aus Deutsch und seiner Muttersprache spricht. Am Anfang des Semesters konnten sich die Studierenden für eine Unterrichtssprache entscheiden, sie haben ihre Heimatsprache gewählt.

Versuchen wir es noch einmal. Im „Default contraposition“- Konzept gilt „Wenn nicht B, dann nicht A“. Das ist ein Rückschluss, fachmännisch eine Deduktion von „Wenn A, dann B“. Dank Tweety haben wir es verstanden: Birds normally fly. Tweety does not fly. Das würde bedeuten, Tweety ist kein Vogel. „Logik ist ein bisschen wie Software“, ergänzt der Professor, denn man muss immer abschätzen, welche Ergebnisse richtig sind und welche nicht. Richtig wäre in Tweetys Fall, dass er kein normaler Vogel ist.

Nach dem Beispiel wird es zu abstrakt, um es zu erklären oder verstehen zu können, zumindest für uns. Immerhin kümmert sich Herr Gordon um seine Zuhörer_innen: „Ist das einigermaßen klar oder habe ich Sie abgehängt?“ Also wir liegen mittlerweile irgendwo auf der Strecke. Marco und Marius, zwei Computerlinguisten, verstehen da mehr: „Man versteht es intuitiv und muss es sich dann nochmal ansehen. An sich ist der Kurs okay, es gibt Schlimmeres.“  Noch gut zu wissen: Die Türen im Informatikhaus können nur mit Schlüssel oder von innen geöffnet werden.

18 bis 20 Uhr: Geld regiert die Welt, auch im Zivilrecht

Irgendwie scheint hier ein Missverhältnis zu sein. Die Informatikvorlesung ähnelte einem Seminar und die Übung für Zivilrecht (Privatrecht) findet in einem Hörsaal mit bestimmt 100 Studierenden statt. Bei der Personenanzahl ist es auch kein Wunder, dass manche sich schon animalisch verhalten und über die Sitzreihen klettern. So studiert man also Bürgerliches Recht bei Dr. Fiebig.

Heute wird über Verträge, deren Wirksamkeit und Vertragsstrafe gesprochen. Ein kleines Beispiel: Student Steffan (S) schließt mit dem Händler Hubert (H) einen Vertrag über einen neuen PC ab, Kosten 1.500 Euro. Plötzlich ist S pleite, wie es nun einmal allen Studierenden am Monatsende geht. Daher möchte er von seinem Vertrag zurück treten. Kann H von S Vertragserfüllung, also Abnahme und Zahlung gemäß §433 II Bürgerliches Gesetzbuch verlangen? Nach langer aufwendiger Prüfung steht am Ende das Ergebnis: „Egal, ob ich Geld habe oder nicht habe, ich bin in jedem Fall zur Leistung verpflichtet“, erklärt der Dozent. Geld hat man zu haben, so ein Grundprinzip des BGB. Schließlich wurden dafür die Banken erfunden, die Geldverleiher. Oder wollen wir einen Übergang zurück zur Tauschwirtschaft? Wir fühlen uns kurz in die Personalmanagementvorlesung zurück versetzt.

In Mitten der Prüfung nach unzähligen Paragraphen finden wir wohl auch eine rechtliche Regelung, uns von allen geldlichen Regelungen zu befreien: § 275 I BGB. Aber geht das wirklich so einfach? Wir sind uns da nicht so sicher. Fakt ist, dass die kapitalistische Gesellschaft uns stets mit Geld konfrontiert. So werden etwa auch gern Preise nach oben getrieben. „Der Mensch ist so. Er möchte immer das größte Mammut erlegen“, findet Dr. Fiebig eine passende Metapher. Und so lernt man bei ihm auch viele Dinge, die man im privaten Leben braucht, freuen sich Lara und Jule. Allerdings muss man dafür erstmal das trockene Thema überstehen. Die beiden BWL-Studentinnen wissen, dass Herr Fiebig gern ausschweifend erzählt und seinen Stoff womöglich in der Hälfte der Zeit schaffen könnte. Uns hat es nicht geschadet, alles ganz genau erklärt zu bekommen. Denn dadurch konnten wir gut folgen und sind jetzt auch kleine Profis im BGB, jedenfalls was Paragraph 433 und 275 angeht.

Am Ende des Tages steht wieder einmal die Frage: Was haben wir gelernt? Dass zwölf Stunden Uni anstrengend sind, wussten wir schon. Was wir noch nicht kannten, sind unseren neuen Instrumente als angehende Griebnitzseestudent_innen: ein Taschenrechner für den Berg an Mathematik, die man nach der Schule leider nicht wie gewohnt abgeben kann, ein Gesetzbuch, damit man jeden Moment seines Lebens „paragraphieren“ kann und ein Kissen, um bei so manch trockenem Thema Schlaf nachzuholen. Während das Neue Palais an Abwechslungsreichtum nicht zu wünschen übrig ließ, haben wir Griebnitzsee doch sehr als zahlen- und gesetzlastig empfunden. Dennoch: Das Publikum ist schon beeindruckend. In Griebnitzsee läuft der durchschnittliche Wirtschaftsstudent in Anzug herum und der Bibliotheksgang ähnelt einem kleinen Laufsteg für die gestylte Allgemeinheit. Ob die Griebnitzsee-Studis eher Karriere machen? Nun – wenn wir noch ein bisschen länger dort bleiben, können wir darüber bestimmt eine statistische Erhebung machen, dazu die Umsatzsteuer ausrechnen und ein Gesetz dagegen finden – per Human Resource rekrutiert man dann das geeignete Personal. Doch wer will das schon? Nur wer ehrgeizig und interessiert ist, bleibt gut in seinem Studienfach.

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