Vom 7. bis zum 13. März 2019 fand die Global Design Thinking Week „Designing for global impact“ in der HPI School of Design Thinking in Potsdam statt, die es 60 Teilnehmer_innen aus 25 verschiedenen Ländern ermöglichte, in interdiziplinären Teams mit einem Projektpartner innovativ und kreativ an einer realitätsnahen Fragestellung zu arbeiten. Die speakUP war dabei. Von Stella Vassillière.
Die Design Thinking Methode
Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut stellt sich als systematische Herangehensweise an komplexe Problemstellungen aus verschiedenen Bereichen des Lebens dar. Im Gegensatz zu vielen Herangehensweisen in Wissenschaft und Praxis, die von der technischen Lösbarkeit die Aufgabe angehen, stehen Nutzer_innenwünsche und -bedürfnisse sowie nutzer_innenorientiertes Erfinden im Zentrum des Prozesses. Design Thinking nimmt vor allem die menschliche Perspektive zum Ausgangspunkt der Zielstellung, innovative Produkte, Services oder Erlebnisse zu gestalten, die nicht nur attraktiv, sondern auch technisch realisierbar und marktfähig sein sollen. Die Innovation vereint die drei Komponenten (technologische) Machbarkeit, (wirtschaftliche) Tragfähigkeit und (menschliche) Erwünschtheit.
Im Rahmen der Global Design Thinking Week arbeiteten die Teilnehmer_innen in kleinen multidisziplinären Teams an dem Problem der arbeitslosen Jugendlichen im internationalen Kontext, wobei jedes Team von zwei Coaches unterstützt wurde. Es wurden Lösungen entwickelt, um den Zugang zu Bildung zu verbessern.
Das Programm fand in den Räumlichkeiten der HPI School of Design Thinking, kurz HPI D-School, auf dem Campus des Hasso-Plattner-Instituts am Griebnitzsee statt. Die Ausstattung zeichnet sich durch seine Flexibilität aus. Sowohl die Whiteboards als auch die Tische, Stühle und Wände sind beweglich. Es wird hauptsächlich im Stehen gearbeitet, wodurch ein konzentrierteres und teamorientiertes Arbeiten sichergestellt wird. Post-Ists, Stifte und sogar Lego tragen zur kreativen Atmosphäre bei.
Designing for global impact
Spannende Einblicke durfte die speakUP vor Ort am ersten Tag der Global Design Thinking Week erfahren und traf die akademische Direktorin der HPI D-School-Programme, Frau Dr. Claudia Nicolai. Sie betonte, dass sich die Design Thinking Methode am HPI besonders dadurch auszeichnet, dass die Räume und damit die Arbeitsumgebung so gestaltet ist, dass aufgrund der flexiblen Wände, Whiteboards und Tische überall geschrieben werden kann und es unterschiedliche Materialien zur Visualisierung gibt. Die Teams, welche hinsichtlich ihres fachlichen Hintergrundes und des Persönlichkeitsprofils gemischt sind, können somit qualitative Ideen entwickeln. Hervorzuheben ist außerdem, dass die Ideen nicht nur im Stadium der Idee bleiben, sondern, so Nicolai, umgesetzt werden sollen.
Laut Nicolai stelle die HPI D-School überdies mit ihren internationalen Kontakten sowie ihren Projektpartner_innen ein interessantes Netzwerk für die Studierenden und Alumnis dar. Schon heute arbeiten zahlreiche Alumnis der HPI D-School bei ehemaligen Projektpartner_innen.
Die Arbeit im Team folgt dem Design Thinking-Prozess, welcher sich in verschiedene Arbeitsschritte gliedert: Verstehen, Beobachten, Sichtweise definieren, Ideen finden, Prototypen entwickeln und Testen. Der Lernprozess besteht aus 10 Prozent Vermittlung, 20 Prozent Übung und 70 Prozent Erfahrungslernen. Die unterschiedlichen Sichtweisen innerhalb eines Teams, welche beispielsweise wirtschaftliche, technische, kultur- oder auch sozialwissenschaftliche Hintergründe haben können, sollen als Grundlage für die Entwicklung innovativer Ideen dienen.
Wie kann ich mich als Student_in an der HPI D-School bewerben?
Es gibt für die Studierenden sowie Alumnis aller Fakultäten der Universität Potsdam die Möglichkeit, sich für die nächste Global Design Thinking Week im September 2019 zu bewerben. Die Bewerber_innen müssen circa zwischen 21 und 35 Jahre alt sein. Überdies besteht für Studierende die Möglichkeit, sich für den Basic Track zu bewerben.
Frau Dr. Nicolai betonte ausdrücklich, dass sich nicht nur Studierende der Wirtschaftswissenschaften oder der Informatik bewerben können, sondern insbesondere auch Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften, weil es bei jeder Problemstellung um sowohl wirtschaftliche als auch kulturelle und soziale Hintergründe geht, die es aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten gilt.
Die Bewerbungsverfahren für den Basic Track im Wintersemester 2019/20 beginnt Mitte Mai. Für die Global Design Thinking Week im nächsten September werden die Bewerbungsfristen noch bekanntgegeben.