Ankommen. Wie es ist, neu in der Stadt zu sein.

Es ist ein später Mittwochabend, an dem ich völlig übermüdet in mein neues Bett im Wohnheim falle. Seit sechs Uhr morgens war ich unterwegs, um Möbel und Kisten von meiner alten Wohnung in den Transporter und dann später wieder von dem Transporter in mein WG-Zimmer zu schleppen.

Nach vier Jahren Bachelorstudium in Göttingen dachte ich, für den Master ist es mal Zeit für einen kleinen Wechsel von Studiengang und Studienort. So ein Wechsel ist allerdings leichter gesagt als getan. Denn wenn man in eine neue (Uni-)Stadt zieht, dann gibt es so einiges zu organisieren: Das Kündigen diverser Verträge, zum Beispiel Miete, Internet oder Strom, sowie den Umzug: Wie ziehe ich um? Wer kann mir dabei helfen? Wann soll ich umziehen? Und, vor allem, wohin ziehe ich überhaupt? Wohnungssuche ist immer eine schwierige Angelegenheit, insbesondere in Universitätsstädten wie Potsdam. Nach dem Verschicken von unzähligen Bewerbungen an WGs oder 1-Zimmer-Wohnungen erhielt ich zum Glück rechtzeitig ein Angebot vom Studierendenwerk, mit dem ich dann ein WG-Zimmer im Wohnheim beziehen konnte.

Da war ich nun also, allein in einer neuen Stadt, umringt von Umzugskisten und vielen Fragen. Anders als am Beginn des Bachelorstudiums gibt es für Master-Erstis oft nicht wirklich eine Orientierungsphase, das heißt man wird bei der Erstellung des Stundenplans und der Organisation des neuen Studiums ein bisschen ins kalte Wasser geworfen. Zwar waren mir Begriffe wie „Immatrikulation“ oder „c.t.“ und „s.t.“ nicht unbedingt fremd, trotzdem musste ich mich im System der Universität erst einmal etwas zurechtfinden, etwa bei der Anmeldung zu Veranstaltungen.

Am Anfang gilt: Alles mitnehmen, was geht

Neben den organisatorischen Herausforderungen kommt in einer neuen Stadt auch ein neues Umfeld hinzu. Gerade in den ersten Wochen ist es wichtig, sich in alle möglichen Veranstaltungen zu stürzen, um neue Leute kennenzulernen. Zwar gibt es da gewisse Hindernisse, wie beispielsweise unzählige Vorstellungsrunden, mal in kleiner, mal in großer Runde, zu bewältigen, jedoch lohnt es sich, sich mit anderen Neuankömmlingen zu vernetzen, die sich in derselben Lage befinden wie man selbst. Darüber hinaus gibt es an der Universität einige Hochschulgruppen, mit denen man sich in verschiedenen Bereichen engagieren kann. Wenn man abseits vom Akademischen sportlich aktiv sein möchte, gibt es beim Hochschulsport zahlreiche Angebote, bei denen man neue Leute treffen kann.

Apropos Lage…

Wenn man neu an der Universität ist, kann es gar nicht so leicht sein, herauszufinden, wo die eigenen Veranstaltungen eigentlich stattfinden. Das kann gerade deshalb schwierig werden, weil die Universität über drei verstreute Campus gestreckt ist: Am Neuen Palais, am Griebnitzsee und in Golm. Wenn der Stundenplan erstellt ist, muss man dann erstmal herausfinden, zu welcher der drei Campus man fahren muss, um die jeweilige Veranstaltung zu besuchen. Dazu kann man in PULS nachsehen, welche Nummer der Hausnummer vorangestellt ist. Nummer 1 ist hierbei der Campus Am Neuen Palais, Nummer 2 der Campus Golm und Nummer 3 der Campus Griebnitzsee. Danach gilt es dann noch das richtige Haus zu finden, in dem das eigene Seminar oder die Vorlesung gehalten wird. Hilfreich sind hier die Lagepläne, die es auf der Webseite der Universität zu finden gibt. Potsdam ist im Vergleich zu anderen Städten eine ziemlich langgestreckte Stadt. So kann es dann auch mal eine Stunde dauern, bis man von einem Campus zum anderen gefahren ist. Das muss bei der Routenplanung berücksichtigt werden, denn sonst kann man auch mal zu spät kommen, gerade wenn die Bahn oder der Bus nicht mitspielt.

Alles in allem kann ein Neuanfang ziemlich schwierig sein. Trotzdem lohnt er sich meistens, denn so kann man neue Freunde finden und eine neue Stadt kennenlernen, die mit ihren vielen Parks, Bars und Seen einiges zu bieten hat.

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