Küchenchaos: Back(t) to Semester

Neues Semester, neues Glück. Pünktlich zum Vorlesungsbeginn begrüßen wir euch mit neuen Rezeptideen fertig für die Uni. Wenn ihr euch erst langsam an’s frühe Aufstehen und viele Lernen gewöhnt, habt ihr wenigstens einige Leckerbissen und Muntermacher im Handgepäck. Unser Küchenchaos zum Mitnehmen. Von Angelina Eger und Katharina Golze.

Pünktlich zum Vorlesungssstart und ausgeruht von den Semesterferien begrüßen wir euch zurück am Campus und zugleich in einer neuen Küchenchaos-Küche. Denn eine unserer Köchinnen ist in den Ferien umgezogen und hat jetzt sogar einen eigenen Backofen, eine große Arbeitsfläche zum Schnippeln und einen, nein sogar zwei Balkone zum anschließenden Verkosten der Gerichte. Natürlich haben wir die ersten Sonnenstrahlen gleich ausgenutzt. Aber wir haben uns nicht nur gesonnt, sondern auch gebrutzelt, geknetet, gebacken, gepresst und püriert. Jetzt wäre die Investion in einen Pürierstab empfehlenswert (falls noch ein Rest des Ostergeldes übrig ist), ansonsten tut es der Mixer oder die Gabel auch.

Was wäre die Vorlesung oder die Freistunde ohne die kleinen Freuden des Lebens? Ein leckeres Sandwich, ein frischer Smoothie oder eine frische Limonade können jeden noch so stressigen und langen Unitag aufheitern. Daher haben wir zum Semesterstart sechs einfache und schnelle Rezepte zum Mitnehmen ausprobiert. Von einem Wachmacher und Ersatzfrühstück getarnt als Erdbeer-Müsli-Smoothie über einen sauren Frischekick zwischendurch bis hin zu selbstgebackenen Brezeln und einem Nussbrot für den großen Hunger haben wir uns ganz an das Motto Frisch-für-to-go gehalten. Zur Uni, zum Nebenjob oder auch zum See: Diese kleinen Leckerbissen eignen sich perfekt zum Verstauen in der Tasche und zum Stress abbauen zwischendurch.

Eine saure Abkühlung

Die ersten intensiven Sonnenstrahlen und Hitzewallungen, die uns unsere vollen Stundenpläne beschweren, haben das Verlangen auf eine gekühlte Limonade geweckt. Zeitlich ist der Spaß zwar etwas aufwendiger, da der Sirup eine Nacht durchziehen muss, aber das Ergebnis lohnt sich und aus dem Sirup könnt ihr mehrere Limonaden zaubern. Ihr braucht dazu: Vier Zitronen, zwei Limetten, eine Grapefruit, Minze, zwei Esslöffel Honig, 150 g Zucker und Wasser nach Belieben. Nehmt nun zuerst die Zitronen, die Limetten und die Grapefruit und presst diese aus. Dann gebt ihr die gewonnene Flüssigkeit in eine saubere Flasche. Schält nun die Schale der Zitronen und Limetten leicht ab, hierbei ohne die weiße Haut und gebt diese in die Flasche. Etwas Minze, den Honig und 300 ml Wasser hinzugeben, kurz schütteln und im Kühlschrank mindestens eine Nacht durchziehen lassen.

Nach dieser kühlen Nacht den Zucker mit 250 ml Wasser in einem Topf aufkochen. Wir wollten unsere Limonade so natürlich wie möglich halten und haben daher keinen Zucker, sondern Honig im Topf aufgelöst. Das Ergebnis war sehr zitronig, aber genauso wollten wir es haben. Sauer macht ja für gewöhnlich lustig. Wer es süßer mag, der verwendet Zucker. Drei bis vier Minuten im Topf sprudeln lassen, dann vom Herd nehmen und auskühlen lassen. Den Zitrusfruchtsaft durch ein Sieb in den Zucker- oder Honigsirup gießen und erneut kaltstellen. Der Limonadensirup ist nun fertig und kann mit stillem oder sprudeligem Wasser vermischt serviert werden. Zur Dekoraktion nehmt ein paar Minzblätter, Eiswürfel und Limettenscheiben. Zu späterer Stunde schmeckt der Sirup auch im Sekt köstlich. Prost!

Ganz aufgebrezelt

Als kleines Schmankerl und der Herausforderung zur Liebe, haben wir uns an Laugenbrezeln, Laugenstangen und Laugenbrötchen getraut. Das klingt nach sehr viel Arbeit, ist es aber gar nicht. Die drei Gebäckarten kann man sogar aus dem selben Teig zubereiten. Ihr braucht dazu: 500 g Mehl, ein Päckchen Trockenhefe, ¼ Teelöffel Zucker, 350 ml lauwarme Milch, eine Prise Salz, 1 ½ Liter Wasser, zwei Esslöffel Natron und zur Verzierung: Kürbiskerne, grobes Meersalz, Käse, Sonnenblumenkerne. Zuerst vermischt ihr das Mehl mit der Hefe und dem Zucker, fügt Milch und eine Prise Salz hinzu und knetet die Menge fleißig zu einem Hefeteig. Hierfür könnt ihr die Hände oder den Mixer mit Knethaken verwenden. Gönnt dem Hefeteig nun circa 45 Minuten abgedeckt seine Ruhe. Das Volumen sollte sich deutlich vergrößert haben. Heizt den Ofen auf 180 Grad vor.

Nun den Teig nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche ordentlich durchkneten. Hier lohnt sich das vorherige Stemmen an der Hantelbank! Ein Glück seid ihr darin bereits seit der Oster-Edition vom Küchenchaos geübt. Dann folgt der erste kreative Teil: Formt den Teig in eine Brezelform, in kleine Brötchen oder in Stangen. Für die Brezeln rollt ihr einen langen dünnen Strang und zwirbelt ihn dann zu Brezeln. Hier macht Übung den Meister, das mussten auch wir einsehen.

Jetzt folgt der spannende Teil, den wir als sehr herausfordernd sahen: das Herstellen einer Lauge. Eine alkalische Lösung zwischen dem pH-Wert 7 und 10 (für die Chemiker_innen unter uns), die man anscheinend fix selbst herstellen kann. Dazu die 1,5 Liter Wasser mit den zwei Esslöffeln Natron vermischen und 10 Minuten sprudelnd kochen. Nacheinander das Laugengebäck in den Topf geben. Für circa 25 Sekunden immer wieder untertauchen, danach auf ein Blech geben. Haben alle Brezeln, Brötchen und Stangen das Prozedere durchlaufen, folgt der zweite kreative Teil: das Verzieren! Nehmt grobes Salz, Streukäse, Kürbiskerne, Nüsse, Sesam und tobt euch aus. Nun in den vorgeheizten Ofen geben und 25-30 Minuten backen. Dabei achtet ihr einfach auf eine gesunde Farbe der Brezeln. Füllt das Blech nicht so voll. Im Ofen gehen die Laugengebäcke noch einmal auf, also plant lieber zwei Durchgänge ein.

Erdbeer-Müsli zum Trinken

Für diejenigen, die zu oft die Snooze-Funktion des Weckers betätigen oder generell morgens nichts essen können, haben wir ein Frühstück für unterwegs ausprobiert. Die Langschläfer_innen sollten das allerdings schon abends vorbereiten! Ihr braucht dazu: 10-15 reife Erdbeeren, zwei Esslöffel Joghurt, 150 ml Milch, ½ Teelöffel Vanillezucker und Haferflocken nach Wahl. Wascht und putzt die Erdbeeren und zerkleinert sie grob. Gebt zu den Erdbeeren den Joghurt, die Milch, den Vanillezucker und die Haferflocken. Wir haben die zarten statt der grobkernigen Flocken verwendet. Püriert diese Masse und ab in die Flasche. Packt eventuell noch einen Strohlhalm dazu. Ihr könnt hier jederzeit variieren und andere Früchte oder Flocken verwenden. Diese Variante wird auch schnell vegan, wenn ihr Hafermilch oder Sojajoghurt verwendet.

Knuspriges Nüsschen

Wir wollten schon immer einmal Brot selbst backen und haben uns beim ersten Versuch gleich an etwas ganz Besonderes gewagt: Ein Nussbrot mit Honig und Rosmarin, das in unserer Küche heiß ersehnt war, da sein Duft die ganze Wohnung durchzog und unser Magen vom Zugucken langsam knurrte. Ihr braucht dazu: 300 g Weizenvollkornmehl, 100 ml lauwarmes Wasser, 200 g Weizenmehl (Type 550) und 20 g Hefe, zwei Teelöffel Honig, 100 g Walnusskerne (wir haben noch Haselnusskerne verwendet), zwei Zweige Rosmarin, ein Esslöffel Olivenöl und Salz. Die beiden Mehlsorten in einer Schüssel vermengen und eine Mulde hineindrücken. Wasser, Hefe und Honig verrühren, in die Mulde geben und verkneten. Hier kommen wieder die Finger oder Knethaken zum Einsatz. Der Teig sollte eine sehr trockene und bröselige Struktur haben, dann habt ihr alles richtig gemacht. Abgedeckt circa 10 Minuten ruhen lassen.

Die Nüsse kleinhacken und in einer Pfanne ohne Öl anbraten. Aufpassen, dass hierbei nichts anbrennt! Die Rosmarinnadeln abpflücken und kleinhacken. Das Olivenöl mit Salz und 250 ml lauwarmen Wasser, dem Rosmarin und den Nüssen zum Teig geben und mit den Knethaken verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und erneut 45 Minuten abgedeckt gehen zu lassen. Der Teig geht nicht so sehr hoch wie der der Laugenbrezeln. Nach der abgelaufenen Zeit den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Den Teig ordentlich durchkneten und zu einem Brotlaib formen. Längs einschneiden und ab in den Ofen. 50 bis 60 Minuten Geduld müsst ihr nun haben, aber das Warten lohnt sich. Herausnehmen, auskühlen lassen und genießen.

Avocado und Möhre aufs Brot

Und was auf Brot und Brezeln? Ganz herkömmlich passt natürlich ein guter Käse oder frische Salami immer dazu, aber wir wollten mehr als nur im Supermarkt shoppen. Daher haben wir uns für eine besondere Variante der Guacamole entschieden: Eine Limette, 150 g Doppelrahmfrischkäse, eine Knoblauchzehe, zwei reife Avocados, Salz, Pfeffer, zwei Frühlingszwiebeln, zwei Tomaten. Die Limette auspressen, den gehackten Knoblauch und den Frischkäse verrühren. Die Avocados halbieren und den Kern entfernen. Die Avocados entweder pürieren oder mit einer Gabel zerquetschen. Die Frühlingszwiebeln und die Tomaten waschen und schnippeln. Alles gut miteinander vermengen. Wer es cremiger möchte, der kann das Ganze erneut pürieren.

Des Weiteren haben wir einen Möhrenhummus ausprobiert: 200 g Möhren, Salz, 1 Prise Zucker, 100 g Kichererbsen (gibt’s im Glas), 3 EL Olivenöl, 3 Knoblauchzehen, 2 Eiswürfel, Zitronensaft. Nachdem ihr die Möhren geputzt und halbiert habt, gart ihr sie 15 Minuten mit Salz und Zucker weich. Mit den Kichererbsen nun pürieren, das Olivenöl tröpfchenweise hinzugeben. Zitronensaft und den gehackten Knoblauch untergeben. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Fertig ist der orientalische Aufstrich! Und für diejenigen, die ihre_n Sitznachbar_in in der Vorlesung nicht verschrecken wollen: Lasst den Knoblauch weg!

Jetzt seid auch ihr bereit für das neue Semester, Lektüren und Freistunden. Und falls euer Lieblingsessen in der Mensa wieder mal aus ist? Backt doch euer Essen selbst! Viel Spaß beim Mitnehmen und Genießen der eigenen Kreationen in der ersten Frühlingssonne (auch fern eines Balkons)!

Inspiriert wurden wir von den Foodblod EatSmarter und Essen&Trinken sowie der Zeitschrift Slowly Veggie No. 3.

Eine Antwort auf „Küchenchaos: Back(t) to Semester“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert