Wortklänge in Potsdam: In Wohnzimmeratmosphäre Musik und Gedichten lauschen

Am 15. April veranstaltete Wortklänge einen kulturellen Abend im Clubmitte Potsdam. Poetry Slam vereint sich mit akustischer Musik. Im Mai 2014 begann sich das Event langsam in den Potsdamer Veranstaltungskalender zu etablieren und gehört nun zu einer gelungenen Möglichkeit, bei der sich Musiker_innen, Künstler_innen und Poetry Slammer_innen ausprobieren können. Von Eileen Schüler.

Wenn man den Clubmitte Potsdam betritt, wird der Blick auf eine kleine Bühne gelenkt, die mit roten und blauen Scheinwerfen beleuchtet ist. Im Zuschauerraum sind Stühle aufgebaut, man kann sich aber auch in kleine Schaukelsessel setzen oder es sich auf der großen Couch gemütlich machen. Allerdings setzen sich auch viele Besucher_innen in kleinen Grüppchen auf den Boden. Der ganze Raum erscheint wie ein Wohnzimmer. Bevor das abendliche Programm losgeht, holen sich einige Zuschauer_innen an der Bar noch ein kühles Bier oder einen Wein.

Selbstgeschriebene Songs und Shakespeare-Philosophie

Die Organisatorin von Wortklänge begrüßte das Publikum zusammen mit Angelina Schüler herzlich und kündigte einige Programmänderungen an. Danach kam die Olive & The Buskers Band auf die Bühne. Vor etwa einem halben Jahr gründeten die vier Student_innen die Band und spielen seitdem ihre selbstgeschriebenen Songs. Ihr Musikstil ist eine Mischung aus Indie, Folk und Rock. Außerdem spielten sie mal als komplette Band, beim nächsten Lied als Duo oder probierten sich im Solo-Auftritt aus. Nach den letzten Klängen gab es eine kleine Pause, in der man Luft schnappen konnte.

Der nächste Beitrag wurde vom Poetry Slammer Dennis vorgetragen. Sein Gedicht handelt vom Erwachsenwerden: Man solle sich doch von den Zwängen des Alltags befreien und sich frei entfalten dürfen. Letzendlich stand die berühmte Frage im Raum: „Sein oder nicht sein? Das ist hier die Frage“. Die Antwort lautet in dem Gedicht, dass man einfach nur ich sein möchte. In der anschließenden kurzen Pause dachte man vielleicht selbst über sein eigenes Leben nach oder sinnierte mit seinen Freund_innen in dem gemütlichen Club.

Lustige Lieder und das Wunschkonzert

Der Liedermacher Philipp Cayler unterhielt das Publikum mit selbstgeschriebenen Liedern. So lauschte man einem ungewöhnlichen Liebeslied über Hackepeter oder einem Reiselied über einen Busfahrer. Die Zuschauer_innen antworteten ihm mit schallendem Gelächter, da die Texte humorvoll und überraschend waren.

Zum Abschluss des Abends gab es das Wunschkonzert mit Angelina Schüler, die zu Beginn der Veranstaltung kleine Gedichte, Zettel und Rechnungen einsammelte. Ihre erste Showeinlage war „Mein erstes Wörterbuch“. Dazu holte sie sich Dennis auf die Bühne, der eine Ente, einen Schnuller oder einen Teller pantomimisch darstellen sollte. Daraufhin folgten alte Rechnungen und ein Bingogewinnspiel, die sie so vorlas, dass es für alle ein Vergnügen war.

Außerdem trug Angelina auch noch ein selbstgeschriebenes Gedicht vor, das von einer alltäglichen Fahrscheinkontrolle im Zug handelte. In dieser Situation verdächtigten die von Vorurteilen geprägten Kontrolleure zu Unrecht einen ausländischen Mann, ein Schwarzfahrer zu sein.

Nach dem offiziellen Programm war eine Open Stage geplant. Nun hätten die Zuschauer_innen die Möglichkeit für eine eigene Darbietung gehabt. Jedoch verstreute sich das Publikum in alle Richtungen und ließ den kreativen Abend ausklingen.

Das nächste Event von Wortklänge findet am 25.06.2016 unter freiem Himmel im Fabrikgarten in der Schiffbauergasse statt. Lasst euch von Wortklänge inspirieren, zum Beispiel auf ihrer Webseite.

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