Vom 20. bis zum 24. April findet das Sehsüchte Festival der Filmuniversität Konrad Wolf statt – das größte Studentenfilmfestival Europas. In diesem Jahr starten die Studierenden ins All. Unter dem Motto SPACE werden die Zuschauer_innen in einen kreativen Kosmos geschossen. Die speakUP war bei der Eröffnung dabei. Von Maria Dietel und Angelina Schüler.
„Wenn wir jetzt mit Sehsüchte in den Weltraum entschwinden, dann sollten wir daran denken, dass es auch auf der Welt schön ist. Wir müssen dafür nur etwas machen.“ Mit diesen bewegenden Worten eröffnete der Festivaldirektor der Internationalen Filmfestspiele Berlin, Dieter Kosslick, die diesjährigen Sehsüchte. Sinn und Zweck eines Festivals sei es, so Kosslick, bewegte Zeiten zu reflektieren.
Dass die Auswahl der Filme – und nicht zuletzt auch die Preisträger_innen – dem gerecht werden, zeigten die Eröffnungsfilme. Von 3.500 Einreichungen wurden für das Festival 114 Filme aus insgesamt 28 Ländern ausgewählt. China, Mexiko, Israel, Australien, Russland, Jordanien, die Färöer-Inseln sind nur einige der exotischen Festivalteilnehmer. Inhaltliche Schwerpunkte lassen sich auch über Ländergrenzen hinweg ausmachen: über Liebe, Familie, Natur und die allgegenwärtige Flüchtlingskrise bis hin zu richtigen Raumfahrtsgeschichten verspricht Frau Prof. Dr. Stürmer, Präsidentin der Filmuni Babelsberg, „galaktischen Erfolg“.
Aber auch Kinomuffler_innen kommen auf ihre Kosten. Neben den Beiträgen kann man bei dem traditionellen Fußballturnier die Popcorn-Kilos abtrainieren, spannende Workshops besuchen oder am Kicker-Tisch aktiv werden. Leseratten können sich bei den Schreibsüchten austoben, die am 23. April starten.
Kosmos, Müll und offene Augen
Ein so volles Programm muss natürlich gut vorbereitet werden. Die Sehsüchte sind von jeher ein Festival, welches unter der Regie der Studierenden der Medienwissenschaften entsteht. Neue Formate und gar ein Sprungbrett für eine Karriere in der Film- und Medienbranche verspricht das Festival. „Wir haben in der Uni gewohnt.“, heißt es von der Festivalleitung, die sich ebenfalls darauf freut, alte Fans neu begeistern zu können. Begeistert wurde das Publikum auch von Poetry Slamer Julian Heun, der mit seinem Text „Müllorbit“ die „spukenden Geister veralterter Zukunftsmodelle“ sowohl im Kosmos als auch auf der Erde kritisch beleuchtete.
In den nächsten Tagen wird Babelsberg bunt: durch vielseitige und kreative Beiträge und auch durch die 70 Filmteams aus den verschiedensten Ecken der Welt. Abgerundet wird das Festival durch die Sehsüchte-Party am Samstag im Lindenpark, bevor am Sonntag die hochkarätigen 13 Preise im Gesamtwert von 38.000 Euro verliehen werden. Neu in diesem Jahr ist der Preis für den besten Genre-Film. „Sehsüchte folgt dem Prinzip, die Augen der Leute öffnen zu wollen“, so Kosslick. Wir sind gespannt auf alle Aktivitäten in und um das 45. Sehsüchte Festival und drücken allen Beiträgen die Daumen.
Weiter Infos findet ihr auf http://2016.sehsuechte.de/