Rund 500 Millionen Euro wolle die Deutsche Bahn in diesem Jahr in den Neu-, Aus- und Umbau ihrer Infrastruktur investieren, um einen dauerhaft sicheren Bahnverkehr zu garantieren, so die Deutsche Bahn. Allerdins geht das Vorhaben auch mit Behinderungen für die Fahrgäste einher: Sie müssen sich dadurch auf Streckensperrungen und -umleitungen einstellen. Aus diesem Grund trifft es im August auch wieder die Pendler_innen zwischen Berlin und Potsdam in besonderem Maß, und damit auch viele Potsdamer Studis. Von Fabian Lamster.
Für drei Monate heißt die Endstation Berlin Wannsee
Vom 24. August bis 23. November werden sämtliche Regionalexpress- und Bahnlinien aus Potsdam in Richtung Berlin in Wannsee enden. Grund dafür sind Erneuerungsarbeiten an Brücken, Fahrbahn und Gleisen in Charlottenburg, Zoologischen Garten, am Berliner Hauptbahnhof sowie in Friedrichstraße. Die von Pendler_innen zwischen Berlin und Potsdam bereits häufig genutzte Alternative soll auch dieses Mal die Zugausfälle kompensieren.
S-Bahnlinie 7 wohl die einzige Alternative
Wie schon bei vorherigen Baumaßnahmen zwischen Landes- und Bundeshauptstadt soll auch dieses Mal die S-Bahnlinie 7 die Fahrgäste Richtung Berliner Zentrum und zurück nach Potsdam bringen. Um die Zugausfälle und die erhöhten Fahrgastzahlen aufzufangen, sei die Verdichtung des Zehn-Minuten-Taktes eine Option, so Michael Hasse, Vize-Landesvorsitzende des Bahnkundenverbandes Berlin-Brandenburg, gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Ein genaues Alternativkonzept für den Zeitraum der Streckensperrung sei aber derzeit noch in Planung, wie Brigitte Köttel vom Verkehrsbund Berlin-Brandenburg MAZ-Online mitgeteilt hat. Ob eine Aufstockung auf der S-Bahnlinie 7 in diesem Zeitraum umsetzbar wäre, sei ihrer Auffassung nach offen.
Problematisch erscheint das zumindest deshalb, da es zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Wannsee nach wie vor eingleisige Streckenabschnitte gibt. Sie beeinträchtigen die Verlässlichkeit, eben weil in diesem Abschnitt nur ein S-Bahnzug in jeweils eine Richtung fahren kann.
Was bedeutet das für die Studis der Uni Potsdam?
Die Student_innen der Universität Potsdam können einerseits froh sein: Die dreimonatige Streckensperrung fällt zu großen Teilen in die vorlesungsfreie Zeit des Sommersemesters 2015. Wer jedoch andererseits trotzdem für Prüfungen, Praktika oder Recherchen nach Berlin oder Potsdam muss, kann sich wohl jetzt schon auf längere Fahrtzeiten und überdurchschnittlich ausgelastete S-Bahnen einstellen.
Insbesondere zum Start der Vorlesungszeit des Wintersemesters 2015/16 am 12. Oktober dürfte das der Fall sein. Dann müssen pendelnde Studis wie Lehrende noch sechs Wochen auf die Zuverlässigkeit der S7 hoffen, ehe sie voraussichtlich am 23. November zwischen Berlin und Potsdam wieder auf die gewohnten Regionalexpress- und Bahnlinien zurückgreifen können.
Mehr Infos zu den Baumaßnahmen gibt es direkt auf s-bahn-berlin.de.
Gibt es eine Mitfahrzentrale für den morgigen Bahnstreik? Auf blablacar ist nix los! Wer weiß etwas?
Danke für den Hinweis! Unser Artikel gibt den Stand vom 28. Februar wieder. Wir werden über das Thema in Kürze wieder berichten und dann die Informationen natürlich aktualisieren.
Herzliche Grüße,
dein speakUP-Team
RE1 wird lediglich zwischen Alexanderplatz und Zoo unterbrochen. RB21/RB22 fahren ebenfalls ab/bis Zoo statt Friedrichstraße. Man kommt also auch ohne die S-Bahn weiterhin bis zu 4x pro Stunde von Potsdam in die Berliner City.