Update: Züge fahren zwischen Berlin und Potsdam ab August trotz Bauarbeiten

„Wollen die einen Kürbisgarten auf den Schienen anlegen und ernten?“ schrieb speakUP-Follower Constantin Anfang März auf Facebook, nachdem er unseren Beitrag zur geplanten dreimonatigen Streckensperrung der Bahn zwischen Berlin und Potsdam ab August 2015 gelesen hatte. Seit einigen Tagen hat die Deutsche Bahn nun veröffentlicht, was sie ab 29. August genau vor hat. Und soviel vorweg: Es fahren Regionalbahnen und Regionalexpresszüge zwischen Berlin und Potsdam. Von Fabian Lamster.

Wie komme ich ab August von Potsdam nach Berlin?

Durchatmen angesagt! Der Worst Case bleibt aus und ein mehrmonatiges Bauarbeitendrama wie in 2012 bleibt allen Studierenden zwischen Berlin und Potsdam erspart. Ganz konkret bedeutet das: Ja, ab 29. August gibt es aufgrund von Bauarbeiten bis zum 22. November Fahrplanänderungen. Es kommt zu einer Streckensperrung, allerdings „nur“ zwischen Berlin Zoologischer Garten und Berlin Alexanderplatz. Für die Regionalexpresszüge und Regionalbahnen zwischen Berlin und Potsdam (und sämtliche Fernverkehrszüge) bedeutet das:

  • Der RE 1 fährt von Berlin Zoologischer Garten nach Brandenburg/Magdeburg (über Potsdam Hauptbahnhof, Potsdam Charlottenhof, Potsdam Park Sanssouci) sowie Richtung Frankfurt (Oder)/Eisenhüttenstadt/Cottbus ab Berlin Ostbahnhof.
  • Der RE 7 fährt ab Berlin Zoologischer Garten (über Berlin Charlottenburg, Berlin Wannsee, Potsdam Medienstadt Babelsberg) nach Bad Belzig/Dessau, ab Berlin Ostbahnhof in Richtung Zossen/Wünsdorf Waldstadt.
  • Die Züge der RB 21/22 fahren wie gewohnt, enden allerdings bereits am Zoologischen Garten (und nicht im Bahnhof Friedrichstraße). Sie starten auch von hier in Richtung Wustermark/Königs Wusterhausen.

Die von der Streckensperrung betroffenen Bahnhöfe (Berlin Hauptbahnhof, Berlin Friedrichstraße) sind im gesamten Zeitraum unverändert mit der S-Bahn (S5, S7, S75) erreichbar.

Streckensperrung aufgrund von Baupfusch

Warum das Ganze? Für die Sanierung von zwölf Fahrbahnübergangskonstruktionen an Einzelbrücken am Berliner Hauptbahnhof und weiteren kleinen Baumaßnahmen, die man im Rahmen der Sperrung aufgreift, wie in der aktuellen Ausgabe der „punkt 3“ (11/2015),  dem Kundenmagazin der S-Bahn Berlin und DB Regio, zu lesen ist. Soweit so unspektakulär. Hier bleibt jedoch unberücksichtigt, dass die 85-tägige Sperrung laut Tagesspiegel wohl maßgeblich damit zusammenhängt, dass bei dem Bau des Berliner Hauptbahnhofs in 2006 geschlampt wurde. Wie eine Mitarbeiterin der Deutschen Bahn erzählt hat, wollte der damalige Bahnchef Hartmut Mehdorn unbedingt den Berliner Hauptbahnhof vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland eröffnen. So kommt es, dass die Übergangskonstruktionen bereits jetzt (nach neun Jahren) statt nach eigentlichen 70 Jahren ausgetauscht werden. Und sich die Fahrgäste zwischen Berlin und Potsdam auf einen unnötigen Fahrplanwechsel einstellen müssen.

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