Schreibblockade – was tun?

Der Text muss fertig werden. Ich habe viele Notizen und viele gute Ideen, aber ich kann nicht schreiben. Was kann ich tun? (Bild: pixabay.com)

Wer kennt es nicht? Man guckt sich den Text einer fremden Person an und sofort kommen die Ideen: Die Person hätte noch das und dies schreiben können, dieser Punkt wäre noch interessant gewesen, diese Stelle hätte ich anders formuliert. Aber wenn es zum eigenen Text kommt, dann fällt uns kein Wort ein. Wie kann das möglich sein? Von Nouran Elmaraghi.

Es ist kein Rätsel: Auf dieses Thema bin ich gekommen, weil ich selber eine Schreibblockade habe. Das kann jede:n von uns mal betreffen. Viele Studiengänge beinhalten Hausarbeiten als wichtigen Bestandteil der Leistungen, oft als die gesamte Prüfungsleistung.

Von außen erscheint es einfach, wenn man jedes Semester ungefähr 30 Seiten schreiben muss – sollte eigentlich gehen. Warum hat man aber häufig doch das Gefühl, dass es schwer ist? Klar muss man sich mit Primär- und Sekundärliteratur beschäftigen und ein wissenschaftliches Niveau durchziehen. Trotzdem ist dies nicht immer das Schwierigste. Ist es die Motivation?

Wie kann man sich besser motivieren?

Motivation ist individuell, d.h. nicht alle Menschen haben dieselben Beweggründe. Deswegen muss man sich fragen: Was sind meine Ziele? Es ist hart, etwas zu erledigen, wenn die Zielrichtung fehlt. Unsere Ziele können wir auf einen Zettel schreiben und diesen irgendwo in die Nähe vom Schreibtisch hängen oder kleben. Dies hilft dabei, eigene Ziele immer vor Augen zu haben.

Eine gute Lernstimmung kann für etwas mehr Motivation sorgen. (Bild: pixabay.com)

Manchmal braucht Schreiben eine gewisse Stimmung. Diese ist auch individuell. Gerade haben wir Sommer und die Uni ist in Präsenz, was heißt, dass es zahlreiche Orte gibt, an denen man arbeiten kann. Dazu gehören die Bibliothek, der Campus, ein Park, ein angenehmes Café (wo man am Laptop arbeiten darf!) und natürlich die eigene Wohnung bzw. das eigene Zimmer. Es hilft, wenn man jederzeit eine Schreibmöglichkeit dabei hat – Schreibblock und Stift, Handy, Tablet, Laptop etc. – damit man neue Ideen immer aufschreiben kann.

Zur Stimmung gehört nicht nur der Ort, sondern noch viel mehr: Gewisse Düfte – Kaffee, Lavendel, Vanille, – (ruhige) Musik, Kerzen und eine schöne Aussicht oder ein schönes Foto zur Inspiration können dabei helfen. Es ist wichtig, dass man in eine schöne Stimmung kommt, damit man schreiben kann.

Wie kann man nun anfangen zu schreiben?

Der Anfang ist immer schwierig. Da hilft es, einfach zu schreiben, d.h. Ideen aufschreiben, auch wenn sie unschön formuliert sind, oder ein paar Sätze über andere Themen notieren, bis man in Schreibstimmung kommt. Wenn man schon mit der Hausarbeit bzw. mit dem Text angefangen hat, kann man auch die letzten drei Zeilen abschreiben, damit man die Möglichkeit hat, den letzten Stand weiterzuführen.

Das Pomodoro-Prinzip ist häufig hilfreich, um (weiter)schreiben zu können. Somit macht man sich weniger Stress und weiß, es kommt gleich eine Pause. (Bild: pixabay.com)

Ein guter Trick ist, dass man sich sagt: „Ich schreibe nur für 5 Minuten.“ Dabei kann man sich auch einen Timer stellen. Die Überraschung ist aber, dass die meisten von uns nach diesen fünf Minuten nicht aufhören würden, weil wir schon mitten im Schreibfluss sind.

Das Pomodoro-Prinzip ist häufig auch sehr hilfreich. Dies kann man unterschiedlich anwenden:
25 Minuten Arbeit – 5 Minuten Pause – 30 Minuten Arbeit – 10 Minuten Pause – 20 Minuten Arbeit –
4 Minuten Pause.
Es gibt sogar Playlists auf YouTube und auf Spotify, die speziell für das Pomodoro-Prinzip erstellt worden sind. Wenn sie nicht passen, könnt ihr auch eure eigenen Playlists erstellen: Für die Arbeitszeit könnt ihr ruhige Musik hinzufügen, für die Pause ein heiteres Lied. Wichtig wäre, dass ihr diese Playlist nur hört, wenn ihr wirklich arbeiten wollt, sonst verliert sie ihre Bedeutung.

Letzte Gedanken

Schreiben kann für alle mal anstrengend sein, du bist da nicht allein! Deswegen sollten wir nicht aufgeben, aber auch nicht zu hart zu uns sein. Dozent:innen und Lehrende sind immer da, wenn Studierende Unterstützung brauchen. Man kann sie immer kontaktieren und Unsicherheiten mit ihnen klären.

Außerdem bietet die Universität Potsdam Schreibberatungen an, bei denen Studierende jederzeit teilnehmen können: Eine Uni für alle. Und wer andere Schwierigkeiten hat, die das Schreiben verhindern, kann sich auch an die Psychologische Beratung oder an die Nightline wenden – dazu findet ihr auch einen eigenen speakUP-Artikel.

Zum Schluss möchte die speakUP allen Studierenden viel Erfolg beim Verfassen ihrer Hausarbeiten wünschen und sie ermutigen, es immer weiter zu versuchen und nach Hilfe zu fragen, falls dies nötig ist.

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