Danke, Stuwe!

Wir machen für dich die speakUP mit viel Liebe, Ausdauer – und natürlich ehrenamtlich. Doch unsere Arbeit macht man uns manchmal nicht leicht: Jenseits der Bibliotheken hat uns die Uni nicht erlaubt, euch unser Heft in eigenen Aufstellern zu präsentieren. Dass es die einzige studentische Uni-Zeitschrift nicht an der Uni geben soll, fand das Studentenwerk genauso blöd wie wir – und hat uns in Zeiten grösster Not unkompliziert geholfen. Danke, Stuwe! Von Denis Newiak.

Seit drei Jahren versorgt Dich Deine speakUP mit regelmäßigen Updates rund um Politik, Leben und Kultur in der Universitätsstadt Potsdam: Einmal im Quartal, immer zu Beginn und zum Ende des Semesters, gibt es das neue Heft mit bis zu 5.000 Exemplaren und zwischendurch bringen wir dich im Internet unter speakup.to und per SMS auf den neuesten Stand (siehe S. 2). Die ganze Arbeit neben Studium und Job wäre vertane Mühe, würdet ihr unsere Zeitschrift nicht lesen. Dass Du nun unser Heft in den Händen hältst und diese Zeilen lesen kannst, zeigt, dass Du uns irgendwie gefunden haben musst, z.B. in deinem Briefkasten, in einer Bibliothek – oder vielleicht in einem Aufsteller in den Mensen und Cafeterien des Studentenwerks Potsdams.

Doch bis vor Kurzem wäre das noch nicht so einfach gewesen: Immer wieder haben wir uns bei der Universitätsleitung darum bemüht, die Genehmigung zu erhalten, in den Fluren der Uni eigene Aufsteller positionieren zu dürfen, wo ihr euch nach Bedarf das neueste Heft herausgreifen (und für die Zweitnutzung auch gern wieder zurücklegen) könnt. Was für uns als unabhängige studentische Uni-Zeitschrift selbstverständlich erschien, stellte sich aber als schwierig heraus: Das Kanzlerbüro untersagte uns im Oktober 2012 schlicht, die Aufsteller zu installieren. Die Begründung: „Wenn Ihnen, müssen wir auch anderen Angehörigen der Hochschule solches ermöglichen“ – Basta! Komisch nur, dass die Universitätsleitung seit Jahren kein Problem damit hat, dem kommerziellen „Hochschulanzeiger“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung oder der Unicum eine repräsentative Bühne zu bieten. Doch die von Potsdamer Studis zu Potsdamer Themen gemachte Zeitschrift musste draußen bleiben – wahrscheinlich, weil sie die Gebühren nicht bezahlen könnte, die von anderen leichter eingezogen werden können. Manche_r könnte böswilliger Weise fast glauben, eine starke studentische Stimme, die nicht nur Erfolge propagiert sondern auch kritisch hinterfragt, wäre auf den Fluren der Universität unerwünscht.

Das war, ehrlich gesagt, ganz schön frustrierend. Doch natürlich haben wir uns damit nicht geschlagen gegeben und nach anderen Möglichkeiten gesucht. Rechtlich gesehen verfügt die Universitätsleitung nicht über alle Räumlichkeiten an der Universität: In den Cafeterien und Mensen ist das Studentenwerk Potsdam die Herrin im Haus. Als Anstalt des öffentlichen Rechts ist es dem Gemeinwohl und damit in diesem Falle vor allem dem Wohl der Studierenden verpflichtet. Wie wohl auch die Universitätsleitung bekommt auch das Studentenwerk regelmäßig Anfragen für Werbung und Aufsteller. Verständlicherweise bleibt da das Studentenwerk knallhart: Während uns in den Fluren der Universität bereits an jeder zweiten Ecke scheinbar glückliche Grinsebacken von bunten Plakaten entgegenspringen, ist das Studentenwerk hart geblieben. Auch Werbeaufsteller findet man in den Mensen und Cafeterien vergeblich, denn in den zu Spitzenzeiten ohnehin reichlich gefüllten Sälen wären sie nur unnötiges Risiko.

Doch als wir der Leiterin des Studentenwerks, Frau Karin Bänsch, von unserer misslichen Lage berichteten, musste sie nicht lange überlegen und räumte uns kurzerhand eine Sondergenehmigung ein: In jeder Mensa und jeder Cafeteria dürfen wir uns nun den Studierenden unaufdringlich präsentieren und zum Lesen einladen. Dass wir bereits eine Woche nach Beginn unserer Testphase mit dem Verteilen kaum hinterherkamen, bestätigt uns, dass vielen von euch unsere Arbeit gefällt. So motiviert ihr uns, noch mehr nachzufragen, noch kritischer zu sein und noch spannendere und erheiternde Geschichte aus der Unistadt Potsdam herauszuholen.

Deswegen: Danke an Dich, dass du uns liest – und danke Studentenwerk, dass es Dich gibt!

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