Bereits Ende März wurde bekannt, dass zehn Bewerber_innen für das Präsidialamt der Universität Potsdam ins Rennen gingen. Jetzt steht es fest: Es gibt nur einen geeigneten Kandidaten – den bisherigen Präsidenten Oliver Günther. Von Angelina Schüler.
Wer öfter in der Mensa auf dem Campus Neues Palais essen geht, hat ihn mindestens schon einmal gesehen. Entweder in Begleitung von Kolleg_innen oder gar an einem Tisch mit den Studierenden, für die er immer ein offenes Ohr hat. Die Rede ist vom Universitätspräsidenten Oliver Günther. Seit 2012 hat er dieses Amt inne und möchte die Amtszeit nun verlängern. Und nachdem die Findungskommission ihre Arbeit aufgenommen und alle Bewerber_innen geprüft hat, steht jetzt eine Liste der geeigneten Kandidat_innen fest, die erstaunlich kurz ist. Der Vorsitzende der Kommission, der Bamberger Uni-Präsident Godehard Ruppert, bestätigte nun gegenüber der PNN (Potsdamer Neuste Nachrichten), dass nur der amtierende Präsident für die Stelle infrage käme. Der Vorschlag geht nun in den Senat, der voraussichtlich im Mai oder Juni wählen lassen möchte.
Ein Amt, viele Zuständigkeiten
Doch auf welche Stelle hat sich nun der Wirtschaftsinformatiker Günther beworben? Was genau ist die Funktion eines Präsidenten? Zum einen vertritt er natürlich die Universität Potsdam nach außen. Das heißt ganz schön viele Hände schütteln, Ansprachen halten, Einweihungen (wie neulich die der neuen Fakultät) beiwohnen und sich mit vielen verschiedenen außeruniversitären Forschungseinrichtungen vernetzen. Das heißt aber auch, dass der Präsident öffentlich für die Universität streitet und eintritt. Schließlich liegt bei ihm die Verantwortung, dass wir in Potsdam gut und auch weiterhin ohne horrende Studiengebühren studieren können. Die Finanzierung der Universität ist da nur ein Brennpunkt auf seiner Agenda.
In einem Interview mit der Zeitschrift Forschung & Lehre sagte Günther: „Die Landesregierung muss sich überlegen, wie wichtig ihr ihre Universitäten sind. Wenn man international sichtbare Forschungsuniversitäten im Land haben will, muss man sie angemessen finanzieren.“ Wer mag ihm da widersprechen? Doch auch viele andere Funktionen übernimmt der Uni-Präsident. Zum Beispiel beruft er neue Professor_innen, arbeitet an der Struktur- und Entwicklungsplanung der Universität und kümmert sich um den Wissens- und Technologietransfer – vertreten durch das Gründungs- und Transferzentrum „Potsdam Transfer“. Präsident Günther muss demnach den Überblick über eine Menge Zahlen, Daten, Arbeitsplätze und Studierende behalten und viele Reden schreiben.
Eine neue Amtszeit für Oliver Günther?
Noch hat der amtierende Präsident die Wahl aber nicht gewonnen. Denn dass er als einziger Kandidat auf der Liste steht, muss nicht bedeuten, dass er vom Senat gewählt wird. Es bleibt also abzuwarten, wie die Wahl ausgeht. Die Findungskommission hat in jedem Fall einen guten Kandidaten gefunden. Wir von der speakUP wünschen dem Präsidenten für die Wahl alles Gute. Vielleicht bis bald in der Mensa.
Eine Antwort auf „Aus zehn mach eins – Die Wahl des Uni-Präsidenten“