Neues Semester – jetzt wird alles besser!? So oder so ähnlich geht es den meisten ja bereits zum Jahreswechsel, doch die guten Vorsätze halten meist nur so lange, bis der Uni-Alltag uns wieder verschluckt hat. 10 Utopien zum Semesterstart. Von Maria Dietel.
Gesundheit, Sport und Work-Life-Balance
1. Steifer Nacken und schmerzende Schultern: So fühle ich mich, wenn ich nach einem langen Unitag nach Hause komme. Langes Sitzen über Texten oder vor dem Bildschirm verspannen unheimlich und tragen natürlich unendlich zur körperlichen Vitalität bei. Mein Vorsatz: Zwei Sportkurse über den Hochschulsport buchen und wöchentlich auspowern. In der Realität: Ich schleppe mich Abends eher übellaunig, müde und notgedrungen zu einem Kurs, den anderen habe ich nach zwei Besuchen für doof befunden.
2. Mit dem Fahrrad zur Uni – und zwar täglich. Tja, was könnte der Tag sportlich sein, würde man jeden Tag zur Uni und zurück radeln (zumal ich es eigentlich nicht weit habe). Regen, Wind, zu schwere Tasche, fünf Bücher, die in die Bibliothek zurück müssen – irgendeinen Grund finde ich immer, um doch den Bus zu nehmen. Vielleicht wird es ja mit meinem neuen trendy Drahtesel anders – wer weiß?
Dieses Semester findest du mich nur noch in der Bib!
3. Zwei Vorlesungen und vier Seminare – und die Prüfungen liegen alle dicht beieinander. Jetzt wird alles anders – Prüfungsstress adé! Ich schreibe von Anfang an Karteikarten und arbeite die Vorlesungsinhalte nach, da es am Ende des Semesters sonst echt voll wird. Gesagt getan, drei verschiedenfarbige Karteikarten sind gekauft und warten auf meinen tüchtigen Einsatz zum Semesterstart – vergeblich. Fünf von dreihundert Karten sind bis zur Lernphase beschrieben – warum hab ich das nicht gleich gemacht?!
4. Ähnlich geht es mir mit der Pflichtliteratur. In diesem Semester schreibe ich endlich Zusammenfassungen der Texte, um super für meine Hausarbeiten vorbereitet zu sein. Ihr wisst ja schon, wie das endet…
5. Und mit den Hausarbeiten wird es meist nicht besser. Ich nehme mir zwar vor, zeitig anzufangen, doch meine unbeschriebenen Lernkarten für die Klausuren kommen mir dazwischengewedelt und erfordern meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
6. Und mitten im Semester? Tja, gerne würde ich auch mal ein Referat am Anfang des Semesters halten, einfach um es dann hinter mir zu haben. Doch mal ehrlich? Wer ist schon gerne der erste im Seminar? Zudem mit meist ollen theoretischen Themen oder Literaturvorstellungen? Neben der Hochphase meiner Karteikarten stehen dann auch noch die Referate an.
Keramik statt Pappe und Salat statt Pommes
7. Gute Vorsätze begleiten mich sogar bis in die Mensa. Da ich es ja eh nur zu einem Sportkurs schaffe und mein Fahrrad eher meinen Keller sieht, als auf der Straße in Aktion zu sein, will ich mich zumindest hier fit halten. Also Salat statt Pommes, Currywurst und Schnitzel. Und dann komme ich 14.30 Uhr in die Mensa und das Salatbuffet ist geplündert von Barbaren, die nur noch schrumpeligen Rucola und matschige Tomaten hinterlassen haben. Hallo Nudeltheke – zumindest kann man hier etwas Salat als Beilage hinzulegen.
8. Meine Herzensangelegenheit: Pro Tag trinke ich in der Uni mindestens einen Kaffee oder einen Cappucino. Von Vorlesungssaal H04 zum Seminarraum S26 – hin und her den ganzen Tag. Meist greife ich dann doch zur Pappe, obwohl der Keramikbecher wesentlich umweltschonender ist. Mein Vorsatz für das Semester: In der Uni nur noch Mehrweg!
Engagement und Freizeit
9. Neben Uni, Minijob, Praktika, Beziehung, Freunden, Familie und Hobbys würde ich jedes Semester gerne ein neues studentisches Projekt kennenlernen und mich engagieren. Die verschiedenen Hochschulgruppen haben so viel zu bieten, was mich interessiert und mich sicherlich mit Leidenschaft packen würde. Vielleicht schaffe ich es im Rahmen der speakUP neue Gruppen kennenzulernen.
10. Und zuletzt. Ich will endlich mal richtige Ferien haben! In den Semesterferien sitze ich wochenlang in der Bib rum und schreibe Hausarbeiten und Karteikarten. Einen Grund mehr, um rechtzeitig mit Lernen, Lesen und co. anzufangen. Aber diesmal dann auch wirklich! Vielleicht (auch nicht)?
Und was sind eure Vorsätze für das neue Semester?