6-jähriger Elias seit Mittwoch vermisst: Das wird getan und so können Studis helfen

Seit Mittwochabend wird der sechsjährige Elias aus dem Potsdamer Stadtteil „Am Schlaatz“ vermisst. Doch statt in Schockstarre zu verfallen, suchen hunderte Menschen aus der ganzen Stadt nach dem Jungen. speakUP fasst für euch zusammen, was bisher unternommen wurde – und wie ihr selbst helfen könnt. Von Fabian Lamster, Peter Schuld und Denis Newiak.

Der Fall vom verschwundenen Elias hat in der Potsdamer Bevölkerung und weit über die Grenzen der Stadt hinaus für Erschütterung gesorgt: Der sechsjährige Junge spielte nach Angaben der Mutter am vergangenen Mittwoch vor dem Haus im Stadtteil „Am Schlaatz“, während sie das Abendessen zubereitete. Als der Junge dann zum Essen gerufen wurde, war er spurlos verschwunden. Kurz darauf informierte die Mutter die Polizei, die zusammen mit der Feuerwehr und weiteren Einsatzkräften eine beispiellose Suche nach dem Jungen startete. Ebenso beteiligen sich unzählige Freiwillige an der Suchaktion.

Obwohl bis Sonntag 184 Hinweise aus der Bevölkerung bei der Polizei eingegangen sind, fehlt bisher jede Spur von dem Jungen, wie die MAZ berichtet. Um allen Hinweisen nachgehen zu können, wurde die Anzahl der Ermittler am Samstag aufgestockt. Überprüft werden aber nicht nur Beobachtungen und Zeugenaussagen, sondern beispielsweise auch Videoaufzeichnungen von Überwachungskameras in der Umgebung. Anhaltspunkte für ein Verbrechen gibt es nicht, wenngleich ein solches grundsätzlich auch nicht ausgeschlossen werden kann.

Was wurde bisher getan?

150 Polizist_innen durchsuchten noch am Mittwoch systematisch den Schlaatz und umliegende Gebiete, befragte Anwohner_innen sowie Mitarbeiter_innen örtlicher Unternehmen und fahndeten aus der Luft mit einer Wärmebildkamera nach dem Jungen. Auch sogenannte „Mantrailer“-Hunde, die speziell auf die Verfolgung der Spur einer bestimmten Person spezialisiert sind, nahmen die Suche auf – aufgrund der schlechten Witterung verliert sich jedoch die Spur an einem Rewe-Supermarkt unweit der Wohnung von Elias. Zeitgleich organisierte sich eine breite Initiative von Ehrenamtlichen, die ausschwärmten, um zusätzlich zur polizeilichen Arbeit ebenfalls nach dem Jungen zu suchen. „Wir konzentrieren uns auf die Bereiche und Objekte, die die Polizei aus ihren Erfahrungen nicht sofort begehen würde“, sagte Gerome Jeames, der zusammen mit zwei Kolleg_innen am Mittwoch spontan die Leitung des ehrenamtlichen Sucheinsatzes übernahm.

Unter der Woche suchten bis in die Nacht 700 Menschen nach dem Jungen. Am Wochenende nahm die Beteiligung ab. Bei der ehrenamtlichen Suche nach Elias gehe es nicht nur um die Suche selbst, sondern auch um das Gefühl, nicht tatenlos dasitzen zu müssen, während der Junge noch vermisst wird. Am Wochenende zogen zu jeder vollen Stunde Gruppen Freiwilliger los, um Felder, Waldstücke und schwer zugängliche Areale zu überprüfen – bisher ohne Erfolg. „Natürlich wird es mit jedem Tag immer unwahrscheinlicher, den Jungen glücklich vorzufinden, doch wir geben die Hoffnung nicht auf“, so Jeames gegenüber der speakUP.

Was kann ich tun, um zu helfen?

Es werden weiterhin Freiwillige gesucht, die sich an der Suche nach Elias beteiligen möchten. Bild und Personenbeschreibung von Elias sind dem obigen Plakat der Polizei zu entnehmen. Außerdem kann man die Initiative auch mit einer Sachspende unterstützen. Am wichtigsten bleibt, sachdienliche Hinweise immer sofort und direkt an die Polizei weiterzugeben.

Das kannst du tun:

  • Beteilige dich selbst an der Suche: Die Einsatzleitung am Bürgerhaus am Schlaatz (Schilfhof 28, 14478 Potsdam)  koordiniert die freiwilligen Helfer_innen logistisch. Außerdem werden sie mit Verpflegung, Schutzausrüstung und Hinweisen versorgt.
  • Unterstütze die Initiative mit einer materiellen Spende: Die Initiative braucht nicht nur helfende Hände, sondern auch Material. Frag am besten direkt vor Ort nach, was genau benötigt wird.
  • Leite die Suchmeldung weiter und befrage deine Bekannten: Jeder scheinbar unwichtige Hinweis kann für die Ermittlung entscheidend sein. Bitte daher die Menschen in deinem Umfeld, sich mit Hinweisen und Beobachtungen an die Potsdamer Polizei direkt unter 0331-55081108 zu wenden. Hinweise können der Polizei auch online mitgeteilt werden.

Facebook-Gruppe „Suche Elias“

Die Suche der freiwilligen Helfer wird maßgeblich über eine eigens dafür eingerichtete Facebook-Gruppe koordiniert, welche am Sonntag schon über 14.000 Mitglieder hatte. Darüber werden beispielsweise Infos weitergeleitet und Treffpunkte bekanntgegeben. Wer selbst helfen möchte, kann sich dort selbst einen ersten Eindruck davon verschaffen, wo und in welcher Form Hilfe am dringendsten benötigt wird. Bereits am Donnerstag lobte Polizeisprecher Heiko Schmidt den Einsatz der Potsdamer als „beeindruckend“. So etwas habe er bislang noch nicht erlebt.

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