Am Donnerstag, dem 14.12.2017, findet um 18 Uhr die Vernissage des Malers, Allan Paul, und der Illustratorin, Nadine Conrad, statt. Das Statement der Kunstausstellung lautet „Keine Religion, keine Politik, nur Kunst!“ Was steckt dahinter? Von Eileen Schüler.
Das Rechenzentrum ist gerade politisch sehr aktuell geworden. Der Bau der Garnisonkirche und das Gebäude, genutzt von 250 Kreativschaffenden, stehen in kritischer Nachbarschaft. Allerdings waren die Mietverträge auf 2018 befristet (SpeakUP berichtete). Nach einem harten Kampf stellt die Stadt Potsdam nun 460.000€ zur Verfügung, damit das Rechenzentrum parallel zum Bau des Garnisonsturms genutzt werden kann. Bis 2023 soll jedoch ein Ersatz für die Mieter_innen des eckigen Gebäudes gefunden werden. Doch bis dahin steht die Kunst weiterhin im Zentrum.
Muss man immer politisch sein?
„Die Garnisonkirche wird direkt vor meinem Atelierfenster gebaut“, erzählt der Künstler Allan Paul. Zur Zeit bekommen auch die Künstler_innen zu spüren, dass es hier gerade wenig um Kunst geht. Immer müsse man sich politisch positionieren, führt der Künstler weiter aus. Selbst einige Kolleg_innen im Rechenzentrum haben ihn auf seinen Ausstellungstitel angesprochen. Wie könne er nur so eine Ausstellung vorbereiten, man habe doch eine politische Stellung zu beziehen, gerade in solchen Zeiten, in denen die Zukunft des Rechenzentrums ungewiss sei. „Der Titel ist ein Statement für die individuelle Kraft der Kunst gegen den Brei aus Religion und Politik, der unsere Köpfe aushöhlt und uns unsere Herzen entreißen will.“, stellt Maler Allan Paul fest.
Manchmal wird Kunst auch ungewollt politisch, wenn Künstler_innen etwas zeichnen, malen oder erstellen, das den Politiker_innen nicht gefällt. So erging es z.B. den Expressionist_innen in der NS-Zeit. Allan Paul beschreibt seine Gemälde als expressionistisch und abstrakt. Allerdings möchte er sich nicht zu hundert Prozent auf eine Kunstrichtung festlegen, weil er nicht irgendwo eingeordnet werden will. Seine Kunst soll sein Inneres, seine Gefühle zeigen, dabei sei ihm auch die absolute Freiheit wichtig.
Von der Vernissage erhoffen sich die Aussteller_innen eine lebhafte Auseinandersetzung und anregende Diskussionen. Aber bitte nicht über Politik und Religion!
Die Ausstellung ist vom 15. bis 30. Dezember immer Donnerstag bis Samstag von 15 bis 19 Uhr geöffnet.