Wer war Kronos und warum musste er zur Eheberatung? Wozu bauten die Griechen ein Pferd vor Troja? Und woher kommen eigentlich die Babys? Diese und andere Fragen beantwortet die English Drama Group in ihrem diesjährigen Stück. Von Angelina Schüler.
Ihr kennt sicher alle diese Situation: Das wichtige Referat am Ende des Semesters steht an und bei der Gruppenverteilung wart ihr krank. Die Vorbereitung musste also unabhängig voneinander geschehen und hat natürlich so gar nicht geklappt. So wie bei John und Clara, den Protagonisten von The Greek Mythology Olympiaganza, dem neuen Stück der EDG, das am 16. Mai Premiere feiert. Bei diesem Setting ist es nicht verwunderlich, dass aus dem Wort „Greek“ auch gerne mal „Geek“ wird und so die gesamte Präsentation ins Wasser fällt.
Da müssen dann die Mitstudierenden ran. Schnell ein paar Laken übergeworfen, schnell noch zwei, drei Zeilen aus Wikipedia reinkopieren und schon kann die Show beginnen. Aus einem schnöden Referat ist im Handumdrehen ein abenteuerlicher Ritt durch die zahlreichen Geschichten der griechischen Mythologie geworden. Nicht immer treu dem Original spielt die EDG mit den typischen Rollenklischees patriarchaler Schöpfungs- und Gründungsmythen. War Prometheus wirklich ein einsamer Titan, der von seinen Menschen verlassen wurde? In welch tragisches Beziehungsgeflecht hat sich Pandora begeben? Und wie viele Methoden der Vermehrung kannten die alten Griechen? Und wozu brauchen Clara und John zwei Eimer Kuscheltiere?
„And so he was killed“
Die etwas anderen Gute-Nacht-Geschichten erzählen vom Beginn der Welt und der Niederlage der Titanen, von Herakles, der Schwierigkeiten hat, einen Job zu finden, von Orpheus, dem kleinen Sensibelchen, Jason und den Argonauten und vielen anderen Highlights. Dabei werden die Lachmuskeln ordentlich strapaziert und die Fülle kreativer Ideen freut das Theaterherz. Das diesjährige Regieteam bestehend aus Martin Thormann, Sophie Barde und Benjamin Gaede haben in den letzten Monaten und Wochen an der Geschichte von Don Zolidis gearbeitet und gleichzeitig alles in die Wege geleitet, um das Theaterstück in der Uni aufzuführen. Dass das nicht immer leicht ist, können sämtliche Theatergruppen der Uni mit Sicherheit bestätigen.
Nachdem im letzten Semester die Nachricht ins Haus trudelte, der Spielort Obere Mensa steht nicht zur Verfügung, begann auch für die EDG die Suche nach einem geeigneten Proberaum. In Golm kam die Truppe unter, bis es im März hieß, dass nun doch am alten Spielort aufgeführt werden kann. Nach einigen Nachfragen und Telefonaten waren die Aufführungen dann endlich gesichert. Die Neuen in diesem Jahr waren von der Professionalität der Alteingesessenen begeistert und haben erkannt, dass zum Theater also nicht nur der Text und das Kostüm gehört, sondern eine ganze Reihe mehr Hebel in Bewegung gesetzt werden müssen.
Kleines Ensemble, viele Rollen – tolles Ergebnis
Mit insgesamt 79 Rollen und 12 Spielenden gehört The Greek Mythology Olympiaganza zu den Stücken mit anspruchsvollen Szenen- und Kostümwechseln. Wenn auch der Autor sicher nicht jede_n aus dem Ensemble begeistern konnte, so haben die Spielenden aus jedem Wort das Beste herausgeholt. Die tolle Stimmung untereinander wird beim Spielen miteinander deutlich. Das schlichte Bühnenbild und die liebevoll selbstgemachten Requisiten und Kostüme passen perfekt zu der überbordenden Story. In diesem Jahr hat die EDG sogar die Möglichkeit, im Potsdamer Kabarett Obelisk zu spielen. Wer also den weiten Weg bis zum Neuen Palais scheut, kann sich für diese Vorstellung Karten bestellen. The Greek Mythology Olympiaganza feiert am 16. Mai 2018 um 19.30 Premiere und wir wünschen dem Publikum einen entspannten und amüsanten Abend und der English Drama Group ein herzliches Toi, Toi, Toi!
The Greek Mythology Olympiaganza, weitere Termine am 18.5., 24.5., 26.5. und 12.6. jeweils 19.30 Uhr in der Oberen Mensa, Campus Neues Palais und am 7.6. im Kabarett Obelisk, Charlottenstr. 31. Tickets kosten 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Weitere Infos und Tickets findet ihr hier.