AStA La Vista

Der neue AStA ist seit einigen Monaten im Amt und die  hat mal nachgefragt: Zu Kritik, Zielen, Projekten, internen Streitigkeiten und einer Anzeige, die gegen das Gremium gestellt wurde. Von Mandy Joachim & Denis Newiak

speakUP: Im Gegensatz zu den Asten der letzten Jahre, die protestierten und demonstrierten, kriegt man von euch relativ wenig mit. Woran liegt das?

AStA: Das liegt sicher an der Ferienzeit. Wir sind ein sehr aktiver AStA: vor kurzem haben wir unsere Zeitung  heraus gebracht.

speakUP
: Warum ist die Kommunikation, auch zu öffentlich diskutierten Themen wie dem KuZe,  nach außen insgesamt so wenig offensiv?

AStA:  Um etwas nach außen zu kommunizieren, muss sich der AStA ja auch einig sein und Gespräche führen – das nimmt Zeit in Anspruch. Als z.B. bekannt wurde, dass die Uni-Präsidentin Frau Kunst Wissenschaftsministerin wird, haben wir sofort eine Pressemitteilung geschrieben.
speakUP: Nun ist der AStA ja aber keine Nachrichtenagentur, keine „Servicestelle“, sondern ein Gremium politischer Willensbildung.

AStA: Das sehen wir nicht so stark. Im Augenblick gibt es keinen Anlass, auf Konfrontationskurs zu sein. Wir sind eher konstruktiv und wollen nicht großartig dagegen schreien.

speakUP
: Was heißt das genau, nicht „großartig dagegen zu schreien“? Seid ihr in Abgrenzung zu den vorigen ASten, die als hochpolitisch galten, unpolitisch?

AStA: Wir agieren sehr wohl politisch, aber ganz klar in Abgrenzung zu den alten ASten. Die haben viel aufgewirbelt und dabei einige Leute auch negativ verschreckt. Wir wollen nun die Wogen glätten und Vertrauen zu den Studierenden und der Uni-Leitung schaffen.

speakUP
: Gegen den AStA ist eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Untreue gestellt worden. Euch wird vorgeworfen, „allgemeinpolitisch“ zu sein, also auch Projekte zu unterstützen, die nicht im direkten Zusammenhang mit der Uni stehen. Ist diese Anzeige ein Grund für eure politische Zurückhaltung?

AStA:  Ja, wir sind deshalb sehr vorsichtig. Wir wollen nicht noch eine neue Anzeige einfangen, weil wir Regeln bezüglich des „allgemeinpolitischen Mandats“ Regeln überschreiten.

speakUP: Seid ihr auf einem kommunikativ besseren Kurs als der vorherige AStA?

AStA: Das kann man so nicht sagen. Alles zu seiner Zeit. In der Zeit der Proteste musste es einfach mal knallen. Die Studierenden mussten zeigen, dass es in einigen Punkten an unserer Uni dringend Veränderungen geben muss. An den Bedingungen in der Uni hat sich wenig zum Positiven verändert, das wissen wir. Aber nur weil wir nicht ständig protestieren, heißt das nicht, dass wir mit allem einverstanden sind.

speakUP: Also seid ihr kein AStA im Kuschelkurs mit der Uni-Leitung?

AStA: Nö!

speakUP: Was sind denn Beispiele für explizite Forderungen des AStAs für die Studis der Uni?

AStA: Nachdem Frau Kunst jetzt Ministerin für Wissenschaft wird, erwarten wir, dass sie ihre Aussagen z.B. vom Neujahrsempfang auch umsetzt: sie sollte zum Beispiel weiterhin dafür eintreten, dass die Uni ihre Rücklagen behalten darf. Außerdem hat sie sich gegen den Master für alle Bachelorabsolvent_innen ausgesprochen und das geht für uns gar nicht. Auch die prekären Studienbedingungen vor allem für die Geisteswissenschaftler_innen müssen dringend verbessert werden.

speakUP: Werden die Masterklage und die Klage gegen die Verwaltungsgebühr von 51 Euro pro Semester weitergeführt?

AStA: Ja. Dies sind auch alles Themen, die wir im monatlichen Treffen mit dem Präsidium offen diskutieren

speakUP: Ein weiteres Thema, das gerade heiß diskutiert wird, ist die Neueinstellung von einem/einer Projektmanager_in im KuZe. Angeblich hat da ein Referent einen Alleingang veranstaltet und sich – ohne Rücksprache mit dem Gremium – an bestehenden Verträgen zu schaffen gemacht und eine Pressemitteilung herausgegeben.

AStA: Das mit den Verträgen stimmt nicht und die Pressemitteilung war in Wirklichkeit ein Telefonstatement. Da hat der Redakteur der PNN unserem Referenten aber die Worte eher in den Mund gelegt. Wir glauben, dass dieser Redakteur dem KuZe kritisch gegenüber steht und deswegen diese Information gestreut hat.

speakUP: Wie ist in Bezug dieses Thema das Verhältnis zwischen KuZe und AStA? Dazu gibt es ja leider kaum öffentliche Kommunikation von euch.

AStA: Es ist schwierig, gegen vorgefertigte Meinungen anzugehen. Außerdem stecken wir noch mitten in der Arbeit. Es ist richtig, dass es Schwierigkeiten gibt. Aber wir haben intern die Wogen geglättet und mit dem KuZe und seinem Förderverein ekze e.V. geredet.

speakUP: Ein großes Thema in jedem AStA-Jahr ist die Organisation des Sommerfestes. Wie sieht es da bei euch aus? Soll es eher politisch oder populär werden?

AStA: Da machen wir gerade sehr viel. Die Mailingliste ist sehr aktiv. Zurzeit geht es um Ton, Bild und Bands. Auch viele Leute aus dem alten AStA beteiligen sich an der Organisation. Es soll ein Mittelweg zwischen politisch und populär gefunden werden.

speakUP: Zum Schluss wollen wir wissen, wofür der neue AStA steht. Gibt es sowas wie ein AStA-Credo?

AStA: Am besten fasst es wohl „Konstruktiv, kritisch und offensiv für die Rechte aller Studierenden!“ zusammen.

speakUP bedankt sich beim Referat für Öffentlichkeitsarbeit des 14. AStA für das Gespräch.

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