Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) stimmt dem Kauf des Studentischen Kulturzentrums (KuZe) durch das Potsdamer Studentenwerk zu.
Nach langem Hin und Her kam am vergangenen Montag, dem 9. Juli, die Erlösung. Das MWFK stimmte dem Verkauf des KuZe an das Potsdamer Studentenwerk zu und beendet vorerst jegliche weitere Debatte um eine drohende Zwangsversteigerung nach der Insolvenz des Eigentümers.
Die Entscheidung wurde u.a. vonseiten des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) herzlichst begrüßt. „Ein kleiner Schritt für das Ministerium, ein großer Schritt für die Studierendenschaft Potsdams!“, so Benjamin Mosebach, Referent für Kultur im AStA der Universität Potsdam.
Der Verwaltungsrat des Studentenwerks hatte bereits im Februar die Zustimmung zum Kauf des Areals in der Hermann-Elfein-Straße gegeben, als erste Gerüchte um eine drohende Zwangsversteigerung laut geworden waren. Allerdings lehnte damals das Wissenschaftsministerium den Kauf bis auf Weiteres ab, weil keine dringende Notwendigkeit für solch eine Investition bestanden hätte. Gemäß des Hochschulgesetzes ist der Kauf nur mit Zustimmung durch das Wissenschaftsministerium möglich.
Die kürzlich vollzogene Wirtschaftlichkeitsprüfung durch das Ministerium, die Grundlage für seine endgültige Entscheidung sein sollte, hatte schließlich ergeben, dass das Studentenwerk sowohl den Kauf des Innenstadt-Objekts wie auch den Weiterbetrieb als Kulturzentrums finanziell bewältigen kann. Damit steht dem Verkauf des KuZe an das Potsdamer Studentenwerk nichts mehr im Wege und das Bangen kann in Erleichterung umschlagen.
Das KuZe wurde auf Initiative des AStA im Rahmen der „Sozialen Stadt“ als Förderprojekt des Bundes saniert und 2005 eröffnet. Der geschlossene Mietvertrag für das KuZe wurde auf 25 Jahre angelegt und an eine studentische und kulturelle Nutzung gebunden.
Bei einer Zwangsversteigerung allerdings stände dem neuen Besitzer ein Sonderkündigungsrecht zu, das ihm erlaubt, jegliche Mietverträge zu kündigen. Damit wäre nicht nur die Existenz des KuZe akut in Gefahr gewesen, sondern auch Rufe laut geworden nach Fördermittelrückzahlungen. Umso größer die Erleichterung bei allen Betroffenen.
Das KuZe verzeichnet eigenen Angaben zufolge 45.000 Besucher_innenjährlich. Es ist Herberge für den AStA, den offenen Kunstverein und etliche kulturelle Projekte. „Selbstverwaltete studentische Kultur in diesem Umfang, Räume in denen Kinder und Jugendliche ihre ersten praktischen Erfahrungen mit Malerei und Theater machen, Proberäume und dazu eine Kneipe, die über ihre Gewinne Kulturveranstaltungen fördert: Das ist einmalig!“, so Jens Gruschka aus dem Vorstand des ekze e.V. (Verein zum Erhalt des Studentischen Kulturzentrums in den Elfleinhöfen).
Nach der Rückkehr der Geschäftsführerin Frau Bänsch am vergangenen Montag sollten die Verkaufsverhandlungen mit dem Eigentümer wieder aufgenommen werden, hieß es beim Studentenwerk.