politik auf deinem campus!

Seitdem du an der Universität Potsdam studierst, fragst du dich, was eigentlich Buchstabenreihen wie GAL oder RCDS bedeuten sollen? Keine Angst – dir kann geholfen werden! Von Ina Starke

Jedes Jahr im Sommer finden auf deinem Campus Wahlen für verschiedene Hochschulgruppen statt. Diese heißen dann beispielsweise Grüne Alternative Liste (GAL) oder Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS). Derzeit gibt es acht Vereinigungen, die sich dem jährlichen Wettkampf stellen.

Aber wozu dienen überhaupt Wahlen, die innerhalb von Bildungseinrichtungen, wie eine Hochschule stattfinden? Das Wahlsystem an der Universität Potsdam soll zu einer erhöhten Mitbestimmung und Selbstverwaltung durch die Studierenden beitragen. So lässt sich zwischen vier unterschiedlichen „Wahlgängen“ differenzieren:

Von allen Mitgliedern einer Fakultät – also auch den Hochschullehrer_innen und Mitarbeiter_innen – werden fünf Fakultätsräte gewählt. Von der gesamten Studierendenschaft haben jedoch nur zwei Studierende die Aussicht darauf, in den Senat – das höchste akademische Gremium an der Universität – gewählt zu werden. Durch diese beiden Wahlschritte soll eine Mitbestimmung der Studierenden an der akademischen Selbstverwaltung gewährleistet werden. In diesen Gremien werden beispielsweise Studienordnungen beschlossen und richtungweisende Entscheidungen bezüglich der Ausgestaltung der Lehre an der Universität getroffen.

Neben dieser akademischen Selbstverwaltung, in denen Studierende allenfalls ein Mitwirkungsrecht haben, existiert eine eigene studentische Selbstverwaltung, die ausschließlich von der Gruppe der Studierenden der Universität gewählt wird. So wählen die Studierenden einer Fachschaft eigene studentische Räte, die so genannten Fachschaftsräte. Diese kümmern sich größtenteils um immer wieder auftretende Probleme in eurem Studium. Die Fachschaftsräte treffen sich regelmäßig in der Versammlung der Fachschaften. Diesem Gremium steht wiederum ein Mitspracherecht bei den beiden höchsten Organisationen der Studierendenvertretung zu.

Der gesamten Studierendenschaft obliegt es auch, das Studierendenparlament (StuPa) durch Wahlen zu ernennen. Dieses hat wiederum die Möglichkeit, zehn Referent_innen aus ihren Reihen in den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) zu entsenden. Der Ausschuss verwaltet zusammen mit dem Parlament die Beiträge der Studierendenschaft. Diese belaufen sich jährlich auf rund 400.000 Euro.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Hochschulgruppen sich um die Plätze in den Räten und im Parlament mit der Option auf Sitze im AStA streiten. Zur Übersicht ist dieses komplexe System der Repräsentation auch im Schema nachzuvollziehen.

Doch ist es bei all dem Eifern um Einfluss auf die Hochschulpolitik nicht ratsam, die Gesamtheit der Studierenden mit ihren Interessen nicht aus den Augen zu verlieren? Sollte nicht der Dialog mit den Studierenden als Wähler_innen den Schwerpunkt des Wahlkampfes bilden? Oder genügt es vielleicht wie vergangenen Sommer Melonenstücke zu verteilen, um die Gunst der Wähler_innen zu gewinnen…

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