Die Semesterferien neigen sich dem Ende. Doch bevor wir uns wieder an Vorlesungen, Mensaessen und dünnen Kaffee gewöhnen, erinnern wir uns nochmal an den letzten Monat zurück, in dem wir ausgeschlafen, viel Geld verdient haben und so richtig fleißig waren. Von Katharina Golze.
März, das waren Semesterferien. Kein frühes Aufstehen, keine schweren Bücher, keine vollen Stundenpläne. Einfach ausschlafen, in den Tag hineinleben und treiben lassen. Oder doch nicht? Leider hat uns der Alltag einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sei es bei McDonalds, im Klassenraum oder in der Bibliothek, viele von uns mussten arbeiten – für Geld oder für gute Noten. Zum Glück boten die Osterfeiertage, die wir euch etwas versüßt haben, eine kleine Verschnaufpause. Und jetzt, wo alle Hausarbeiten abgegeben sind und man ein paar Tage Urlaub im Job beantragt hat, können wir wirklich in die Ferien starten. Auch wenn es nur noch knapp eineinhalb Wochen sind, bis die Vorlesungszeit beginnt.
Doch lohnt es auch, sich wieder auf die Uni zu freuen, um Kommiliton_innen wiederzusehen, einen regelten Tag zu haben und spannende Kurse zu besuchen oder sogar zu halten. Egal, ob Ferien oder Semester: Das, was zählt, sind die Dinge, die uns glücklich machen. Das sind bei euch eine anstehende Hochzeit, Feste in der Familie, ein Dinosaurier namens Tristan Otto, spontane Ausflüge oder einfach das schöne Wetter.
Arbeitstüchtig
„Mein Monat war größtenteils sehr anstrengend, da ich neben dem Studium arbeiten gehen muss und recht viele Stunden brauche, um auf genug Geld zu kommen. Und ich bin von einer Arbeitsstelle zu einer anderen gewechselt, wodurch ich auch Glück hatte, weil ich ausnahmsweise mal genug Geld verdient habe. Ich arbeite jetzt bei McDonalds als Burgerbrater. Ich habe aber schon recht viele Berufe gehabt, zum Beispiel schon bei C&A Klamotten verkauft oder in der Universität bei der Physikdidaktik Experimente aufgearbeitet und vorbreitet. Privat bin ich gerade damit beschäftigt, meine eigene Hochzeit vorzubereiten und freue mich im April darauf, dass ich am Ende des Monats zu meiner Verlobten fahren kann. Auf das neue Semester freue ich mich, weil ich mit ein bisschen Glück einen Großteil meiner Kurse beenden kann, aber auf der anderen Seite sind es auch die schwersten Kurse, die ich in Mathe haben kann.“
Voller Überraschungen
„Mein Monat war spontan spektakulär, eine Wundertüte voll spontaner Reisen und spontaner Ereignisse. Ich bin in den Norden und in den Westen gefahren und habe zwei Freundinnen zuhause besucht, das war sehr schön. Ich hatte auch einen schönen und spontanen Geburtstag. Oh ja, ich habe mit Freunden in meinen Geburtstag vor dem Späti reingefeiert, war dekadent frühstücken und bin dann zu einer Freundin nach Dresden gefahren. Ansonsten habe ich eine Hausarbeit geschrieben und die sogar pünktlich fertig bekommen. Das hat den März mit einem Erfolgsgefühl perfekt abgerundet. Also eigentlich zeichnet sich der Monat durch sehr viele spontane Aktionen aus, die irgendwie alle zum Ende spektakulär und schön und ereignisreich waren, sodass man sie sich merkt. Im April freue ich mich auf jeden Fall auf mehr Sonnenschein, warme Tage, Grillabende und schöne Gespräche an den Säulen am Neuen Palais, und mal wieder ein bisschen den See einzuweihen. Ich freue mich auf das Sommersemester insgesamt.“
Im Ferienmodus
„Mein Monat war sehr entspannend. Ich habe nicht sehr viel getan. Ich war nur vereinzelt arbeiten, habe öfter ausgeschlafen und war die größte Zeit zuhause, weil das Wetter schlecht war. Abends habe ich mit meiner Freundin oft Filme geschaut. Trotzdem musste ich auch etwas lernen für eine Nachschreibeklausur am 1. April und ich bin zweimal in der Woche schwimmen gegangen. Ich habe die Schwimmprüfung erst im März gemacht, weil Schwimmen einer meiner sportlichen Defizite ist. Aber es hat mir dennoch Spaß gemacht. Nebenbei habe ich Fitness gemacht, das ist für mich Freizeit. Auf den April freue ich mich, weil mit dem Semesterbeginn zumindest planmäßig etwas mehr passiert und schöneres Wetter kommt.“
In Büchern versunken
„Mein Monat war langweilig und stressig zugleich. Ich habe überwiegend in der Bibliothek gearbeitet. Meine Arbeit besteht darin, dass ich Sachen lese und darüber schreibe. Außerdem bereite ich gerade einen Kurs für das nächste Semester vor. Darauf freue ich mich wirklich. Es ist ein Kurs über die Geschichte der Sprachwissenschaft, beginnend im 19. Jahrhundert. Fast jeder kann sich zu den Kurs anmelden, also Fachbereiche wie Romanistik, Slawistik, Germanistik. Das ist mein erster Kurs in Deutschland und das erste Mal, dass ich versuche, auf Deutsch zu lehren. Ich bin schon seit einem Jahr in Potsdam. Zuvor habe ich nur im Ausland unterrichtet. Privat habe ich mir im März den neuen Dino im Naturkundemuseum in Berlin angesehen, Tristan Otto heißt der. Im April freue ich mich hauptsächlich auf den Kurs. Für andere Sachen habe ich keine Zeit.“
In Feierlaune
„Mein Monat war super entspannt. Wir haben ja Semesterferien, die habe ich auch genossen. Ich arbeite neben der Uni als Hilfslehrkraft für Russisch. Die Schule an sich und das Kollegium sind toll, aber auch die Kinder. Ich habe nicht erwartet, dass die Kinder so nett und motiviert sind, jedenfalls ab und zu. Im März hatte ich dort aber nicht soviel zutun, sodass der Monat entspannt war. Außerdem habe ich die Feiertage genossen. Wir Russen feiern den 8. März, Frauentag, ganz toll. Wir werden von den Männern auf Händen getragen und es gibt Geschenke. Ich habe den Tag mit der Familie und meinem Mann verbracht. Auch Ostern mit der Familie war sehr schön. Und ich habe die letzten Noten für meine Prüfungen erfahren, es waren alles Einsen. Das hat meinen Monat noch besser gemacht. Im April genieße ich meinen Hochzeitstag und auch meinen letzten Unikurs. Auf meine Masterarbeit freue ich mich ebenso, denn ich hatte nie Probleme mit dem Schreiben.“
Lust auf Sprache
„Mein Monat war voller Arbeit, das ist eigentlich bei mir schon seit Jahren so. Die Wochen vor Semesterbeginn sind immer die Stressigsten. Ich hatte sehr viel organisatorische Arbeit zu erledigen und habe nebenbei an meiner Dissertation geschrieben. Nach Feierabend habe ich geskypt, weil ich viele Freunde habe, die etwas weiter weg sind. Ich skype öfter mal mit Freunden in Paris, Norwegen, Amerika. Jetzt war natürlich auch Ostern. Das heißt, ich habe Zeit mit der Familie verbracht. Ostern ist immer einer der Anlässe, bei denen die ganze Familie, die in ganz Deutschland ist, wieder zusammenfindet. Im April freue ich mich wirklich darauf, dass der Unterricht losgeht und dass das Wetter besser wird. Ich unterrichte ein Seminar zum Schreiben einer wissenschaftlichen Hausarbeit. Im Semester ist dann auch mehr Zeit für meine Dissertation. Außerdem werde ich die erste Woche im Semester im Ausland sein. Ich darf ein paar Tage nach Turin, um dort als Gastdozent zum ersten Mal auf Italienisch zu unterrichten. Da freue ich mich sehr drauf.“