Am Dienstag, den 26. Juli 2016, wurde durch das Landgericht Potsdam das Urteil für Kindermörder Silvio S. gesprochen: lebenslange Haft und Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Von Maria Dietel.
Mohamed und Elias – durch Silvio S. im vergangenen Jahr entführt, sexuell missbraucht und vorsätzlich getötet. Die Suche nach dem verschwundenen Elias, der im vergangenen Juli im Potsdamer Stadtteil Schlaatz entführt worden war, hielt die ganze Stadt Potsdam in Atem.
Nur drei Monate später wurde der vierjährige Mohamed vom Gelände des Berliner Landesamtes für Gesundheit und Soziales ebenso entführt. Durch Fahndungsbilder konnte Silvio S. einen Monat später ausfindig gemacht werden und übergab den Leichnam Mohameds der Polizei und führte die Ermittler schließlich auch zu Elias Leichnam (speakUP berichtete).
Silvio S. schweigt bis zum Schlusswort
Nun wurde durch das Landgericht Potsdam wegen zweifachen Mordes und sexuellen Missbrauchs die lebenslange Haft und die besondere Schwere der Schuld gegen Silvio S. verhängt, wodurch die spätere Freilassung erschwert wird. Die von der Staatsanwaltschaft geforderte anschließende Sicherungsverwahrung wurde durch das Gericht jedoch nicht angeordnet.
Im gesamten Verfahren schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen und sprach erst mit seinen letzten Worten an die Hinterbliebenen: „Es gibt kein Wort auf der Welt, das beschreiben könnte, wie leid es mir tut. Wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es tun. Ich selbst kann mir das nicht verzeihen.“ Innerhalb einer Woche können Staatsanwaltschaft und Verteidigung noch Revision einlegen.