Endlich ist er in den Buchhandlungen: der zweite Teil des Ausflugsführers „Geheime Orte in Brandenburg“ von Claus Dieter Steyer. Eure speakUP war vor Ort und hat sich den etwas anderen Reiseführer genauer angeschaut. Auf einer Lesung im „Havelbuch“-Laden am Neuen Palais konnte man einen ersten Eindruck von „Geheime Orte in Brandenburg“ und seinem kreativen und humorvollen Autor gewinnen. Von Anna Weber.
„Warum Mittsommer-Romane aus Skandinavien? Brandenburg liegt uns zu Füßen.“Mit diesem Satz begann Steyer die einstündige Lesung aus seinem neuen Buch. Und tatsächlich hatte man bei seinen Schilderungen manchmal das Gefühl, weit weg, vielleicht sogar in einer anderen Welt zu sein. Die Beschreibungen der verwunschenen, verborgenen und oft auch verschlossenen Orte waren so gut, dass man das Gefühl bekam, bereits dort gewesen zu sein. So reisten wir mit dem Tagesspiegel-Journalisten zu einem russischen Jagdhaus am Werbellinsee, das man nur erreicht, wenn man ein Stück mit dem Boot zurücklegt; stiegen mit Sandalen in den Senftenberger Untergrund und besuchten eine leer stehende Irrenanstalt.
Brandenburg neu entdecken
Ein bisschen gruselig? Stimmt! Doch Steyers Aussage, dass „das Schönste, was wir entdecken können, das Geheimnisvolle ist“, kann ich voll und ganz zustimmen. Insgesamt stellte Steyer sieben der 25 Orte in der Lesung vor. So bekamen wir zwar einen Einblick, was uns erwartet, doch verloren trotzdem nicht das Interesse daran, sein Buch selbst zu lesen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass Steyer, neben vielen hilfreichen Extra-Tipps, auch Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder angibt. Für Entdecker_innen, die nicht so gerne lesen, enthält der Ausflugsführer außerdem für jede Sehenswürdigkeit einen Steckbrief. In diesem werden alle wichtigen Informationen, wertvolle Tipps und die besten Anreisemöglichkeiten kurz und bündig zusammengefasst. Die 25 Orte teilte er nach ihrer geographischen Lage in sieben verschiedene Touren ein (Barnim Uckermark, Oderland, Teltow-Fläming, Lausitz, Potsdam , Havelland und Oberhavel).
Ist das nicht illegal?
Jugendlichen und Student_innen empfiehlt der Autor übrigens einen Besuch im olympischen Dorf in Spandau, das in seinem Reiseführer allerdings nicht aufgeführt ist. Neben den beiden Bänden für Brandenburg gibt es auch jeweils einen für Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Eine Ausgabe für Hamburg ist bereits in Arbeit und wer weiß, welche Gegend sich Speyer als Nächstes aussucht.
In verlassene Gebäude einzusteigen und dann darüber zu schreiben? Wahrscheinlich schon. Doch einem so sympathischen, lustigen und reisefreudigen Herren wie Claus Dieter Steyer kann vermutlich niemand etwas übel nehmen. Wichtig ist allerdings, dass man die verwunschenen Orte immer zu zweit besucht. Oft könnten Mauern einstürzen und Handyempfang gibt es auch nicht überall. Außerdem rät Speyer, ein Fahrrad mitzunehmen. „Da sieht man immer unschuldig aus!“ Er selbst geht auch gerne mit seinen Enkelinnen auf Tour, die ihm dann bei den Tipps für Kinder optimal helfen können.
Mehr als nur ein Ausflugsguide
„Geheime Orte in Brandenburg“ enthält nicht nur wertvolle Tipps, sondern führt auch zu Orten, die selbst gebürtige Brandenburger_innen wohl noch nicht kennen. Insgesamt würde ich das Buch deshalb jedem empfehlen, der gern Neues entdeckt und auf verwunschene Orte steht. Allerdings ist die Anfahrt zu vielen Orten recht kompliziert. Deshalb muss ein Trip, wenn man nicht über ein eigenes Auto verfügt, vorher sorgsam geplant werden. Das positive Feedback erhielt Steyer nicht nur von mir, sondern auch den Besucher_innen der Lesung. Ich musste mich in eine lange Schlange einsortieren, um meine Fragen stellen zu können und mein handsigniertes Exemplar abzuholen.
Ein handsigniertes Exemplar gibt es für euch ganz ohne Anstehen: Wenn ihr unser Foto auf Facebook liket, nehmt ihr automatisch an unserem Gewinnspiel teil und gewinnt mit etwas Glück den neuen Ausflugsführer von Claus Dieter Steyer, den ihr euch ganz einfach bei „Havelbuch“ abholen könnt.
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