„Das Echo selbst entdecken“: 44. Sehsüchte-Festival eröffnet

Unter dem Motto „Echo“ findet in dieser Woche das 44. Internationale StudentenFilmFestival der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf statt. Die filmischen Kunstwerke erobern dabei nicht nur Leinwand und Film-Uni, sondern auch die Stadt. Maria Dietel und Angelina Schüler berichten von der Eröffnung.

So alt wie ein Textmaker oder eine Digitaluhr – so alt ist auch das Festival, das größte Studentenfilmfestival Europas. Der gesamte Wettbewerb samt Rahmenprogramm wird von den Studierenden der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf (bis vor Kurzem noch „Hochschule für Film und Fernsehen“) selbst organisiert: Sie führen die Regie von A bis Z. Unter der Schirmherrschaft von Wissenschaftsministerin Sabine Kunst, am Abend der Eröffnung stellvertreten durch Staatssekretär Martin Gorholt, solle dieses Festival „ein Sprungbrett“ für die Zukunft werden.

„Die Hochschule verwandelt sich in Pink und vibriert in diesen Tagen“, so die Präsidentin der Film-Uni Prof. Dr. Susanne Stürmer. Und sie hat recht: alles glänzt und strahlt. Denn hier treffen sich junge Filmschaffende, Künstler_innen, Musiker_innen und Filmbegeisterte von überall her: Israel, Mexiko, Estland, Polen, Indien, Kanada … Die ganze Welt zu Gast in Potsdam.

Nicht einmal jeder zehnte eingesandte Film schaffte es ins Programm

Insgesamt 1.124 Einreichungen begutachteten die studentischen Filmexpert_innen, davon 950 Filme. Zu sehen sind in den nächsten Tagen die 100 besten Produktionen, die am Sonntag in den verschiedenen Kategorien ausgezeichnet werden. Erstmals wird auch die Kategorie „Sound“ mit einem eigenen Preis honoriert. Im Bereich „Bester Kinder- und Jugendfilm“ bewertete erstmalig auch eine Jury aus Kindern und Jugendlichen die Einsendungen.

Wer nicht nur im Kinosessel lümmeln möchte, kann das umfangreiche Rahmenprogramm in Anspruch nehmen. Auch hier zählen Vielfalt und Kreativität: Workshops, Führungen durch Babelsberg, Fußballturnier inklusive Grillwurst, das Filmemacher_innen-Frühstück und die große Party am Samstag ab 22 Uhr runden das Festival ab. Für jede_n ist also etwas dabei.

Gorholt: „Professionalität ist keine Frage des Alters“

Die sehsüchte tragen in diesem Jahr das Thema „Echo“. Für die Studierenden bedeutet dies: Aktion und Reaktion, Reflektion, Geben und Zurückbekommen, Austausch, Nachhall. Dies findet sich in der einen oder anderen Form auch in den Festivalbeiträgen wieder: Schwerpunkte hierbei sind politische Themen und persönliche Geschichten, die oftmals miteinander verwoben sind.

Bereits die Filme der Eröffnungsgala bedienen dieses Spektrum. Zwischen familiären Problemen, jugendlichen Gefühlen, gesellschaftlichen Tabus und Erinnerungen kratzen die Beiträge an unserer kleinbürgerlichen Fassade und geben den Blick frei auf wertvolle Momentaufnahmen des täglichen Lebens. Ein Kinobesuch in den nächsten Tagen lohnt sich also. Lachmuskeln und Taschentücher sollten dabei griffbereits sein – denn dieses Festival geht unter die Haut und sorgt tatsächlich für „Nachhall“.

Weitere Informationen und das komplette Programm findet ihr auf der sehsüchte-Website: 2015.sehsuechte.de

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