„Aufschieberitis“ – Ein Phänomen mit fatalen Folgen

Die Aufschieberitis ist eine oft unterschätzte Gefahr in Studium und Beruf. Zu spät von den Betroffenen erkannt, entwickelt sie sich oft zu einem chronischen Leiden mit fatalen Folgen für Körper und Psyche. Ein paar Tipps zur effizienten Behandlung einer Epidemie. Von Theodor Dunajevski

Gerade während der Studienzeit haben die Studierenden häufig mit der Aufschieberitis zu kämpfen. Nicht nur das Erledigen von schriftlichen Arbeiten fällt hier ins Gewicht, sondern auch das Vorbereiten für die Prüfungen. Meistens wird der Umfang an den noch zu erledigenden Arbeiten einfach übersehen oder gar vergessen, so dass man spätestens vor der Deadline sich vor Panik die Hände über den Kopf schlägt.

Ab diesem Zeitpunkt wird einem dann auch bewusst, wie leichtsinnig man über die ganze Zeit gehandelt hat, was sich letztendlich in negativen Prüfungsleistungen wiederspiegelt. Nicht nur, dass die Prüfungsleistungen am Ende des Semesters eklatant schlecht sind, man hat auch längst den Überblick verloren, um nachvollziehen zu können, wo die grundliegenden Fehler überhaupt liegen.

Selbstverständlich ist es unfair zu behaupten, dass Studierende häufig die Aufmerksamkeit den Freizeitaktivitäten widmen statt sich intensiv um das Studium zu kümmern. Ein wichtiger Faktor, welcher für den Zeitmangel eine massive Rolle spielt, ist der Nebenjob. Viele Studierende sind auf einen Nebenjob angewiesen, damit sie ihren Lebensunterhalt finanzieren können. Es existieren auch Fälle, in denen Studierende bis zu zwei Jobs bestreiten.

Des Öfteren fahren die Student_innen gleich nach der Universität zur Arbeit und sind dort bis spät in den Abend tätig. Natürlich kommt hier Verständnis auf, dass man nach einem langen Tag völlig außer Kraft ist, um sich noch an die Aufgaben hinzusetzen.
Aber man sollte versuchen, sich zusammenzureißen und den Willen zu zeigen, um wenigstens eine Stunde Zeit vor den Aufgaben zu verbringen. Wichtig ist auch ein weiterer Faktor, welcher zu berücksichtigen ist, nämlich der Freundeskreis. Die Studierenden fürchten, den Kontakt zu ihren Freunden zu verlieren, weil man durch das Erledigen der Aufgaben und den Nebenjob kaum Zeit mehr für die Freunde hätte. Aber auch hier sollten sich beide Parteien arrangieren und Verständnis füreinander zeigen, denn das Studium (abhängig vom Studiengang und der Studienordnung) erfordert eine bestimmte Zeit an Selbststudium.
Um der Aufschieberitis zu entgehen, gibt es einige Möglichkeiten. Aber es gibt nichts Innovatives. Zwei Faktoren sind hier maßgebend: Bereitschaft und Wille. Als Werkzeug dient lediglich nur ein Blatt Papier und Stift. Viele Studierende notieren sich die Hausaufgaben in einen Notizblock oder Kalenderbuch. Doch es gibt eine bessere Möglichkeit: Nach jedem Kurs sollte man extra auf ein DIN A4 Blatt, mit der Überschrift „Schluss mit Aufschieberitis“, sich die Hausaufgaben notieren und das Blatt mit Tag und Datum versehen. So hat man einen besseren Überblick über die bevorstehenden Aufgaben, welche man Tag für Tag chronologisch abarbeiten kann.
Man kann auch das Blatt in zwei Spalten einteilen, auf dessen rechter Seite man die Hausaufgaben und auf der linken die Aktivitäten außerhalb der Universität notiert. Das verschafft letztendlich einen breiten Überblick über wichtige und weniger wichtige Aufgaben.
Wichtig ist auch Prioritäten zu setzen und eines immer im Hinterkopf behalten: Gute Noten im Laufe des Studiums bilden das Fundament der Bachelor-Note. Aber auf der anderen Seite – was leider häufig vernachlässigt wird – ist die Tatsache, dass man nicht nur für die Erbringung der erforderten Leistungspunkte und Noten studiert, sondern man eignet sich auch akademisches Wissen an, welches für das spätere Berufsleben unentbehrlich ist. Es gibt einem doch immer ein gutes Gefühl, etwas Neues gelernt zu haben und dieses erworbene Wissen dann in Zukunft auch weiter zu verwenden und an andere Menschen weiterzugeben.
Mithilfe der Notizen, Bereitschaft und einem richtigen Zeitmanagement besteht eine gute Chance, der Aufschieberitis zu entgehen. Und das Studium kann erfolgreich weitergeführt werden!

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