Semesterticket – statt Flugticket? Urlaub in Potsdam?

Die Landeshauptstadt von Brandenburg statt Mittelmeer? Ob Potsdam als Urlaubsort taugt oder doch nur ein schnöder Studienort ist, schildert Fabian Lamster.

Schon der deutsche Schriftsteller Karl Julius Weber stellte vor gut 200 Jahren fasziniert fest, dass ,,Reisen das beste Mittel zur Selbstbildung“ ist. In Zeiten von All-You-Can-Drink-Urlauben mag dieser Ausspruch nur bedingt zutreffen. Egal ob man in die Berge fährt, ans Meer fliegt oder neue Städte entdeckt: Urlaube können ungemein vielfältig sein. Zwei Tatsachen liegen in der Regel jedem Urlaub zugrunde: A) Ich möchte dem Alltag entfliehen und B) es mir gut gehen lassen. Als Student_in ist das mit dem Urlaub nun so eine Sache. Finanziell sind meist keine Weltumsegelungen möglich. Wer trotzdem einen Kurzurlaub machen möchte, kann diesen gut und gerne auch in seiner Unistadt Potsdam verbringen.

Ich möchte es warm haben und ans Wasser!

Für alle Mittelmeer- und Strandliebhaber_innen bietet auch Potsdam einige gelungene Anlaufstellen. Bis 31. August laden von 9 bis 20 Uhr die Strandbäder Templin und Babelsberg dazu ein, einen herrlichen Tag am Wasser zu verbringen. Beide Strandbäder sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut (und für Studis kostenlos) erreichbar und verlangen nur 1,50 Euro pro Tageskarte. Summa summarum sind beide Strand- bäder mit ihren verschiedenen Aktivi- tätsangeboten einen Besuch wert, wenn ihr Erholung mit Strand und Sonne satt wünscht.

Ich möchte wandern und Höhenluft schnuppern!

Es gibt in Potsdam zwar den 88 Me- ter hohen Brauhausberg und auch den unwesentlich höheren Ravensberg, aber mit sonderlich einzigartigen Bergwanderungen kann Potsdam nicht punkten. Wer in flacheren Lagen genüsslich durch Potsdam lustwandeln möchte, dem seien u.a. die Grünflächen Wildpark, das Moosfenn und der Teufelssee in den herrlichen Wäldern im Potsdam Süden, der Park Babelsberg, der Lustgarten, die Freundschaftsinsel oder der Nuthepark ans Herz gelegt. Und natürlich vor allem: der Park Sanssouci. Hoch hinaus geht’s im am Potsdamer Hauptbahnhof situierten Abenteuerpark, in dem bis 4. November jeweils ab 10 Uhr geklettert werden kann. Zwei Stunden kosten 18 Euro. Speziell für Anfänger_in- nen eine gelungene Abwechslung.

Ich möchte Schlösser und Museen besichtigen!

Es soll auch Menschen geben, die mit dem Stichwort Urlaub eine Großstadterkundung im Kopf haben. In Potsdam laden beispielsweise das Filmmuseum am Alten Markt wie auch das Naturkundemuseum an der Breiten Straße zu einem Besuch ein. Die abwechslungsreichen Ausstellungen und Programme lohnen sich als Ausflugsziel. Mit mehr als 20 Schlössern und den bereits erwähnten unzähligen Parks trägt Potsdam nicht zufällig den Beinamen ,,Die Stadt der Schlösser und Gärten“. Wer zum Beispiel am Neuen Palais stu- diert, hat eben mit jenem Neuen Palais im Park Sanssouci eines dieser monumenta- len Bauwerke direkt vor der (Uni-)Haus- tür. Doch auch das Schloss Sanssouci wie das Schloss Cecilienhof sind angesagte Adressen.

Ich möchte mich im Theater, Nachtklub oder Kino amüsieren!

Sind euch Museen und Schlösser zu langweilig, besteht in Potsdam die Möglichkeit, ins Hans Otto Theater in der Schiffbauergasse zu gehen, in dem fast Tag für Tag zahlreiche Stücke inszeniert werden. Des Weiteren seien u.a. das Kulturhaus Babelsberg, das Theaterschiff Potsdam oder auch das Theater POETENPACK wärmstens empfohlen. In der Nähe der Schiffbauergasse ist einer der bekanntesten Nachtklubs Potsdams: das Waschhaus. Dort könnt ihr tanzen und bis zum 1. September eine Vielzahl von Filmen genüsslich unter freiem Himmel konsumieren.

Ein besonderes Kinoerlebnis gibt’s auch im Thalia Kino in Babelsberg, welches quasi direkt an der S-Bahn Haltestelle Babelsberg liegt. Dort laufen vor allem Filme abseits vom Mainstream. Auch ein Besuch im Filmmuseum Potsdam am Alten Markt ist sehr zu empfehlen: Hier gibt es ein großartiges gemischtes Programm aus historischen Klassikern und zeitgenössischen Streifen. Reinschauen lohnt sich! erwähnten unzähligen Parks trägt Potsdam nicht zufällig den Beinamen ,,Die Stadt der Schlösser und Gärten“. Wer zum Beispiel am Neuen Palais studiert, hat eben mit jenem Neuen Palais im Park Sanssouci eines dieser monumentalen Bauwerke direkt vor der (Uni-)Haustür. Doch auch das Schloss Sanssouci wie das Schloss Cecilienhof sind angesagte Adressen.

Ich möchte trotzdem in die Ferne fliegen!

Sollten die vorgestellten Institutionen und Einrichtungen euch dennoch nicht davon überzeugt haben, das Flugticket gegen euer Semesterticket einzutauschen und auf heimischem Boden zu bleiben, so kann ich es natürlich nicht ändern. Trotzdem dürfte deutlich geworden sein, dass die Stadt, in der ihr studiert, mehr ist als nur eine schnöde Unistadt.

Zwar ist sie weder Partyhochburg noch erste Anlaufstelle für Bergwanderungen, hat jedoch ihren ganz eigenen Charme, welcher für Neulinge wie für Einwohner_innen Potsdams ein Urlaubsfeeling durchaus möglich macht. Speziell für reiselustige Studis ist dabei von Vorteil, dass sie fast in jeder Einrichtung finanzielle Vergünstigungen erhalten und mit dem Semesterticket kostenfrei herumfahren können. Gebt also Potsdam eine Chance, wenn ihr noch keinen großen Urlaub gebucht habt und euch möglicherweise Hausarbeiten & Co. bzw. die eigenen vier Wände auf den Kopf fallen.

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