Jeder Mensch kennt das Gefühl von Angst. Einige Glückliche nur aus der Kindheit, bevor von der Mutter sichergestellt wurde, dass im Kleiderschrank kein Monster sitzt. Wenn aus Angst jedoch Panik wird, kann sie den ganzen Alltag auf den Kopf stellen und auch das Studium stark beeinflussen. Von Stefanie Janck.
Hoher Leistungsdruck führt häufig zu psychosomatischen Krankheitsbildern wie z.B. dem „Burnout-Syndrom“. Panikattacken sind weniger bekannt, jedoch nicht weniger erst zu nehmen. Zumeist werden sie durch eine bestimmte Situation hervorgerufen und übermannen einen völlig überraschend.
Clara P. (25) ist Studentin an einer deutschen Universität und leidet seit einem knappen Jahr an diesem Krankheitsbild. Angefangen hat alles während eines Besuches im Autokino, als Clara aus heiterem Himmel das Gefühl bekam, nicht richtig durchatmen zu können. Augenblicklich sank ihr Blutdruck und Schweiß legte sich auf ihre Stirn. Um der Situation zu entkommen, ging sie auf Toilette und ließ sich kaltes Wasser über die Handgelenke laufen. Die junge Frau war überfordert mit den Signalen, die ihr Körper ihr sendete und nahm an, in den nächsten Sekunden tot umzufallen.
Was sind Panikattacken?
Panikattacken werden in den meisten Fällen durch psychische oder körperliche Alarmsituationen hervorgerufen. Man erinnert sich beispielsweise an ein traumatisches Ereignis und löst damit eine Attacke aus. Häufig sind jedoch auch völlig gewöhnliche körperliche Reaktionen ein Grund. Und genau das kann zum Verhängnis innerhalb des Studiums werden. Bei Aufregung laufen unterschiedlichste Prozesse, wie beispielsweise Herzrasen, im Körper ab. Dies sind alles Symptome, die von Betroffenen fehlinterpretiert und überdramatisiert werden. Für Clara geht es kurz vor einem Vortrag innerlich oft um Leben oder Tod. Rationale Erklärungen wie „Aufregung führt zu erhöhtem Blutdruck“ werden dann von Gedanken übermannt, die einem weiß machen wollen, dass man die Anzeichen nicht herunterspielen sollte und wahrscheinlich doch kurz vor einem Herzinfarkt stünde.
Häufige Symptome bei Panikattacken sind Atemnot, Übelkeit oder Herzrasen. Sie treten völlig plötzlich auf und halten in der Regel zwischen 5 und 30 Minuten an. Je nach Länge der Attacke sind die Symptome stärker oder schwächer ausgeprägt.
Was kann man dagegen tun?
Oft versuchen die Betroffenen, dieses Krankheitsbild aus Scham geheim zu halten und sich selbst zu therapieren. Das gelingt jedoch den Wenigsten. Es wird empfohlen, eine Gesprächstherapie zu beginnen, um den Ursachen auf den Grund zu gehen und Präventionsmaßnahmen ergreifen zu können.
Auch für Clara war es ein schwerer Gang zur Therapie, denn sie hatte Angst, man könnte sie für verrückt halten und dachte, sie träfe auf Unverständnis. Doch schnell merkte die 25-Jährige, dass ihr die Sitzungen halfen und ist heute der Meinung, dass jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat, aber wenn es einem mal zu schwer wird, könne man sich ruhig jemanden holen, der einem bei Tragen hilft.