Es sind Semesterferien. Ihr könnt endlich die Beine hochlegen. Doch irgendetwas fehlt? Der Grill. Was wäre der Sommer ohne ein saftiges Steak oder einen frischen Halloumi? In dieser Ausgabe hat Küchenchaos alles rundum das liebste Sommerhobby der Deutschen probiert: Wir haben Kräuterbrot gebacken, Hähnchen selbst mariniert und auch mal südländische Früchte auf den Grill gepackt. Von Angelina Eger und Katharina Golze.
Ihr habt es geschafft! Die Prüfungszeit ist überstanden und auch, wenn ihr noch die ein oder andere Hausarbeit schreiben müsst: Etwas Freizeit habt ihr euch verdient. Und immerhin bleibt es noch bis halb neun abends hell. Diese geschenkte Zeit muss man doch nutzen!
Und zwar mit dem, was die Deutschen am liebsten machen: Grillen, Brutzeln, Braten. Und das unter freiem Himmel. Auch die Küchenchaos-Redaktion bestätigt das Klischee und genießt gern einmal etwas von den heißen Kohlen.
Daher haben wir diese Ausgabe dem deutschen BBQ gewidmet. Und natürlich wollen wir mehr als abgepackte Kräuterbaguettes und eingeschweißte Wurst aus dem Kühlregal. Wir haben unser Fleisch selbst eingelegt, das Grillbrot selbst gebacken und haben auch etwas Neues ausprobiert: Pfirsich und Süßkartoffel gegrillt. Denn wenn schon grillen, dann mit Stil.
Grünzeug mal anders
Diese Grillidee wird nicht nur Vegetariern und Veganern schmecken, denn etwas Grillgemüse rundet gleich jede Bratwurst kulinarisch ab. Zudem haben wir Süßkartoffeln noch nie zarter zubereitet gegessen. Für diese schmackhafte Fleischalternative benötigt ihr ca. 8 Euro Budget für: eine mittelgroße Zucchini, eine mittelgroße Süßkartoffel (alternativ klappt das auch mit einer „normalen“ Kartoffel), eine Hand voll Champignons, Frischkäse, Knoblauch, Basilikum, Schnittlauch, Petersilie, Olivenöl, Salz und Pfeffer.
Zuerst die Zucchini und die Süßkartoffel waschen und in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Diese mit Salz und Pfeffer würzen. Die Kräuter feinhacken, mit dem Öl in einer Schüssel vermengen und das Gemüse darin wenden. Seid ihr in Zeitnot, packt das Gemüse direkt auf den Grill. Habt ihr etwas Zeit, dann lasst das Gemüse im Kühlschrank durchziehen.
Für die gefüllten Champignons wascht ihr die Pilze, schneidet den Stängel ab und höhlt sie von Innen aus. Dann würzt ihr den Frischkäse mit gehacktem Knoblauch und Kräutern eurer Wahl. Diesen müsst ihr nur noch in die Champignons füllen, schon fertig!
Die Polue benötigen circa 10 Minuten auf dem Grill, Zucchini circa 10 bis 15 Minuten, die Süßkartoffel 20 Minuten. Wir haben einen Elektrogrill verwendet und freuen uns über Rückmeldungen zum Holzkohlegrill unter dem Hashtag #wielangebrauchtdiekartoffel #speakUP (ja, wir sind jetzt bei Instagram unter speakup_unipotsdam).
Rustikales Grillbrot
Wir haben uns gegen das abgepackte Fladenbrot aus dem Supermarkt und für die Hefe und Oliven entschieden. Für dieses leckere und schnelle Grillbrot für ca. 3 Euro Einkaufspreis benötigt ihr: 250 g Mehl (Weizen- oder Vollkornmehl), 20 g frische Hefe (bitte nicht im Korb liegen lassen wie wir, das erspart euch einiges an Weg und Zeit!), 3 Esslöffel Olivenöl, 150 ml lauwarmes Wasser, einen halben Teelöffel Zucker, Salz und 1 Glas Oliven (gern auch schwarze und grüne). Zudem könnt ihr je nach Belieben Kräuter wie Rosmarin, Thymian und getrocknete Tomaten hinzufügen.
Mehl, Kräuter und Salz in einer Schüssel mischen. In einer zweiten Schüssel Hefe und Zucker mit lauwarmem Wasser verrühren. Die Hefemischung mit dem Mehl zusammenfügen, dabei Schluck für Schluck ins Mehl geben und mit dem Knethaken vermengen. Öl hinzugeben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Nun geht es an den Sommerbody: kneten, kneten und kneten. Bemehlt hierzu eine Arbeitsfläche und knetet circa fünf Minuten den Teig durch. Formt den Teig zu einer Kugel, deckt ihn ab und lasst ihn 30 Minuten an einem warmen Ort gehen.
In dieser Zeit schnippelt ihr die Oliven klein. Der Teig sollte sich um die Hälfte verdoppelt haben. Bemehlt die Arbeitsfläche erneut und knetet die Oliven in den Teig. Formt nun den Teig in vier Hälften (ihr könnt ihn auch in sechs oder acht Hälften teilen, umso kleiner werden die Brote). Diese entweder in Kugeln oder in Fladen, also platt gedrückte Kugeln, formen, auf ein Backblech legen und weitere 10 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen. Nun endlich bei 180 Grad Umluft ab in den Ofen und für 20 Minuten backen. Diese kleinen Fladen sind eine super Ergänzung zu jedem BBQ und besonders lecker mit Kräuterbutter.
Kräuter in die Butter
Wir wissen, dass es auch dieses Rezept längst abgepackt und fertig im Supermarkt gibt. Aber glaubt uns, frische Kräuter lassen die eigene Butter tausendmal besser schmecken. Euer Geldbeutel freut sich, denn wenn ihr Kräuter zuhause habt, zahlt ihr knapp 90 Cent für die Butter. Zum Selbstzubereiten benötigt ihr: 250 g Butter, Basilikum, Schnittlauch und andere leckere Kräuter, Salz und Pfeffer, eventuell Chili und Knoblauch. Dieses Rezept ist durch und durch eine individuelle Kreation. Ihr könnt hinzugeben oder weglassen, was auch immer ihr wollt.
Nehmt nun die Butter und legt sie rechtzeitig aus dem Kühlschrank heraus. Ihr braucht sie in Zimmertemperatur. Wir haben dazu die Sonnenstrahlen ausgenutzt und ruck zuck war die Butter weich. Nun die Kräuter und Knoblauch kleinhacken und alles zur Butter geben. Alles vermengen, würzen und in ein Gefäß im Kühlschrank lagern. Der perfekte Begleiter zum Grillbrot.
Mariniertes Hühnchen am Spieß
Sonne satt und dazu gehört ein Stück Fleisch? Lieber selbst gemacht als abgepackt? Dann brauchst du: 600 g Hühnchenfilet, zwei Esslöffel Senf, 1 Löffel Honig, Knoblauch, Kräuter, Öl und Holzspieße. Das Budget liegt bei ca. 8 Euro.
Zunächst das Fleisch abwaschen, abtupfen und klein schneiden. Achtet darauf, dass die Stücke nicht zu klein sind, da das Fleisch über der heißen Kohle schrumpft. Nun die Kräuter und Knoblauch kleinhacken und für die Soße den Senf, das Öl, den Honig, die Kräuter und den Knoblauch vermengen. Dann das Fleisch darin einlegen. Das Fleisch sollte mindestens eine Stunde im Kühlschrank durchziehen.
Schnell noch aufspießen und ab auf den Grill. Auch hier könnt ihr noch euren eigenen Geschmack mit einbringen und nach eigenem Lieblingsgemüse Schaschlikspieße zaubern. Wie wäre es zum Beispiel mit Paprika, Zucchini oder Halloumi?
Süße Deko
Ihr mögt ein süßes Dessert und wollt die Deko-Queen (bzw. der Deko-King) auf der nächsten Grillparty sein? Dann benötigt ihr: eine Schale Pfirsiche, eine halbe Wassermelone, Weihnachtsplätzchenausstecher (auch im Sommer sind sie nützlich), Zitronensaft, 200 g Frischkäse, 300 g fettarmer Joghurt, zwei bis drei Esslöffel Honig und etwa 12 Zahnstocher.
Die Melone vor dem Zubereiten kühl lagern, am besten im Kühlschrank. Aufschneiden, in circa 0,5 cm dicke Scheiben schneiden und mit Sternen, Tannenbäumen oder Herzen ausstechen. Dann wieder kühl verstauen. Zitronensaft, Frischkäse, Joghurt und Honig miteinander vermengen. Diese Masse auf eine Hälfte des Melonensternes geben und mit einem anderen bedecken. Das Wichtigste ist die kühle Lagerung und das Stabilisieren mit Zahnstochern. Verzieren könnt ihr mit Basilikum, Minze oder gemahlenen Mandeln.
Die Pfirsiche kommen auf den Grill. Diese erst kurz vor dem Grillen halbieren und mit der Schale nach oben auf den Rost legen. Kurz wenden und servieren. Auch hierzu passt der Joghurt-Honigdip hervorragend.
So. Jetzt seid ihr aber wirklich optimal auf den nächsten langen Abend mit Freunden oder Familie vorbereitet und könnt wieder mit neuen (ungewöhnlichen) Mitbringseln überraschen.
Wir haben unsere Gerichte gleich für ein Redaktionsgrillen genutzt. Wir wünschen euch ein entspanntes Ausprobieren und Naschen. Die Rezepte sind einfach und fast ausschließlich ohne Herd. Ideal für einen heißen Tag mit Grill-Happy-End. Inspiriert wurden wir von dem Magazin KÜCHENZAUBER, Nr.4 2016 und den Grillideen von Wajos.
Ihr habt die bisherigen Rezeptideen unserer Küchenchaotinnen verpasst? Kein Problem. Hier findet ihr sämtliche Küchenchaos-Teile im Überblick.
Eine Antwort auf „Küchenchaos: Grillen und Chillen“