Am 7. Juni um 6.30 Uhr öffnet das neue Sport- und Freizeitbad blu in Potsdam seine Türen für die Allgemeinheit. Wie genau die insgesamt 7.851 m² Nutzfläche aussieht, haben wir uns bei der feierlichen Eröffnung schon einmal angeschaut. Von Angelina Schüler.
Draußen werden noch die letzten schweren Baufahrzeuge verladen, es wird noch einmal kräftig gefegt und die Gäste des Rundgangs tragen – in Ermangelung der Badelatschen – knallig blaue Schuhüberzieher. Es ist so weit: nach zweieinhalb Jahren Bauzeit wird nun das neue Sport- und Freizeitbad blu eröffnet. Vor der Festrede ist bereits Hochbetrieb im Sportbecken. Der Tauchclub Babelsberg sowie die Schwimm- und Wassersportvereine probieren schon mal das 50×25 m große Becken aus. Hier sollen zukünftig die Potsdamer_innen das Schwimmen lernen, Trainings stattfinden und Wettkämpfe ausgefochten werden. Mit seinen 12 Längs- und 22 Querbahnen und einem höhenverstellbaren Varioboden ist das Becken auf die jeweiligen Bedürfnisse anpassbar. Darüber hinaus entspricht es den FINA C Richtlinien und ist damit für amtliche Wettkämpfe geeignet.
Sport, Freizeit und Wellness auf fünf Etagen
Doch auch im Freizeit- und Wellnessbereich hat das blu einiges zu bieten. Einen Strömungskanal, Sprudelliegen, einen Wasserfall, 5 verschiedene Saunen und ein Hamam, 300 m² Freizeitbecken, einen Dachgarten, die schon von Außen gut sichtbare 114 Meter lange Röhrenrutsche und vieles mehr finden die Besucher_innen im blu. „Die letzte Etappe ist fast geschafft.“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer und Bauherr Horst Müller-Zinsius, denn nicht alles ist fertig, und das obwohl die Bauzeit mit einem halben Jahr über Termin schon in die Verlängerung ging. Die Außenanlage mit Liegewiese und Sport-/Spielgeräten wird voraussichtlich Mitte Juli für alle Gäste benutzbar sein. Müller-Zinsius dankte allen am Bau beteiligten Menschen und auch denen, die nach dem Bau die Abnahmen durchführten. „Die letzte war heute um eins vom Gesundheitsministerium“, meinte er mit einer Spur stolz, dass alles so gut geklappt hat. Schließlich sollen schon am nächsten Tag die Gäste die neue Schwimmhalle nutzen können.
Oberbürgermeister Jann Jakobs ist euphorisch
Genau so begeistert ist der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs, der auf dem Drei-Meter-Turm die Gäste der Eröffnung begrüßte und selbst liebend gern in das kühle Nass springen wollte. Seiner Euphorie verlieh er mittels einer mutigen Prognose Ausdruck, nach der das blu – genau wie das Barberini – ein regelrechter Publikumsmagnet wird. „Die Leute werden aus Berlin kommen und bestimmt auch aus Werder!“, schätzte Jakobs. Der Vertreter des Architektenbüros Gerkan, Marg und Partner, Hubert Nienhoff, sprach über den Gewinnerentwurf mit allerlei wässrigen Metaphern, aber auch mit einer klaren Botschaft: Das blu ist kein Schloss oder Palast, sondern ein städtisches Gebäude, das sich als Teil eines neuen Stadtquartiers versteht. In den kommenden Jahren soll auf dem Brauhausberg ein moderner Stadtteil Potsdams entstehen.
Schon der erste deutsche Rekord geknackt
Am Ende gab es noch ein wahres Highlight: über 4×200 Meter Rücken wurde der erste Rekord im blu geknackt. Die vier Schwimmer vom Potsdamer Schwimmverein schaffen es, mit 8.19 min. den alten Rekord von 8.39 min zu unterbieten. Nach der feierlichen Übergabe der Schlüssel an den Betriebsleiter, Björn Meding, und an die Geschäftsführerin des Betreibers Bäderlandschaft Potsdam GmbH, Ute Sello, freut sich ganz Potsdam auf das schöne, neue Bad ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs. Jann Jakobs ist noch einmal zu Scherzen aufgelegt, als er die Verzögerung der Eröffnung kommentiert: „Wir hatten ja gesagt, im Mai eröffnen wir. Schön, dass wir es zum 37. Mai geschafft haben!“
Im Student_innentarif kommt ihr übrigens für 2 Euro ins Sportbad, für 7 Euro habt ihr auch das Freizeitbad und eine zusätzliche Stunde im Preis mit drin und eine 4-Stunden-Sauna-Karte kostet 12 Euro. Alle weiteren Tarife, einen Kursplan und viele weitere Infos findet ihr hier.