Die Semesterferien stehen vor der Tür. Allerdings bedeutet das für viele Studierende, trotz vorlesungsfreier Zeit, sehr viel Arbeit. Wie gerne möchte man dann einfach ganz weit wegfahren und den Sommer genießen. Eine Kolumne von Eileen Schüler.
Ich liege in der Sonne am Neuen Palais und möchte am liebsten einfach mal faulenzen. Ich schiebe das Lernen oder die anstehende Hausarbeit weit weg von mir. Meine Gedanken wandern hinaus in die Welt. Ich packe meinen imaginären Koffer und möchte einfach nur fort von hier. Doch wo möchte ich hinfahren?
Nach Südamerika segeln
Von Zeit zu Zeit inspirieren mich Seminare für neue Reiseziele. Wenn ich in einem Seminar sitze, in dem wir über die Reisen der Konquistadoren nach Südamerika sprechen, möchte ich auch einfach weit übers Meer segeln. Dann möchte ich am liebsten die wehende Meeresbrise im Gesicht spüren. Außerdem möchte ich die unglaublich schöne Vielfalt der Natur Südamerikas entdecken. Es gibt nichts Schöneres, als Abenteuer zu erleben und neue Kulturen kennenzulernen. Während wir alte Reiseberichte lesen und die Routen der Weltentdecker nachvollziehen, träume ich von meinen eigenen Reiserouten.
Auf Kuba die Nächte durchtanzen
Im nächsten Seminar behandeln wir kubanische Kurzgeschichten und lernen den revolutionären Inselstaat in der Karibik näher kennen. Und wieder denke ich: Kuba wäre jetzt auch ein reizendes Reiseziel. Den karibischen Sand unter den Füßen spüren, in Havanna mit einem Oldtimer fahren und die Nächte mit „salsa cubana“ durchtanzen. Eine echte kubanische Zigarre rauchen oder bei der Hitze einen Cuba Libre genießen Das würde mir gefallen.
In Italien ein Eis vernaschen
Ich sitze wieder in der Bibliothek und tippe eifrig auf meiner Tastatur herum. Nebenbei markiere ich wichtige Dinge in einem Text. Doch irgendwann bringt mich die Hitze um. Ich schnappe mir mein Fahrrad und fahre durch den Park Sanssouci direkt zur Eismanufaktur in der Brandenburger Straße. Ich gönne mir einen leckeren Eisbecher. Dabei schweifen meine Gedanken ein weiteres Mal ab: Wie schön wäre es jetzt, das Eis in Italien zu genießen.
Dann könnte ich in Verona durch die kleinen Gassen wandeln und in Venedig mit einer Gondel auf dem Canal Grande fahren. Am Gardasee würde ich mit einem Motorboot über das Wasser düsen und auf Sizilien den Ätna besteigen. Zum Schluss könnte ich dann in der „ewigen Stadt“ Rom verweilen. Jeden Abend würde es nur leckeres Essen und guten Wein geben.
Können Reiseträume wahr werden?
Leider bin ich eine Studentin und verdiene nebenbei auch kein Geld. Man muss sich nämlich immer zwischen Studium, Arbeit und dem Zeitfaktor entscheiden. Wenn ich arbeiten gehen würde, könnte ich meine schönen Reiseträume jedoch verwirklichen.
So bleiben mir nur die günstigen Varianten übrig: Urlaub machen in Potsdam oder die Angebote der Deutschen Bahn oder Fernbuslinien. Schließlich kann man auch Kultur in Deutschland genießen, in den Bergen klettern oder sich die Sonne an der Ost- oder Nordsee auf den Bauch scheinen lassen.
Urlaubsreif für die Insel
Was ich weiß: Nach den Klausuren, Vorträgen und Hausarbeiten werde ich urlaubsreif sein. Vielleicht miete ich mir mit Freund_innen ein Boot und wir fahren über die Berliner und Potsdamer Seen, denn man kann sich hier genauso gut erholen. Wenn ich Tapetenwechsel möchte, kann ich auch in Berlin zu einer Insel fahren und dort einen Tag verbringen. Allein in Berlin und Umgebung gibt es 36 kleine Inseln in Dahme, Spree, Havel und den Seen.
Mein Lieblingsplatz ist die Pfaueninsel, die von Lenné nach englischem Vorbild und mit wertvollen, botanischen Gewächsen gestaltet wurde. Ein Picknick in der idyllischen Atmosphäre kann zu zweit auch ganz romantisch werden.
Eine endlose Liste von Reisezielen
Meine Liste an Reisezielen ist endlos. Wir sind jung und wollen noch so viel erleben, aber die Welt ist einfach zu groß, um sie in den Semesterferien komplett zu bereisen. Aber manchmal reicht es schon, von der großen weiten Welt zu träumen und etwas Exotisches in den Studi-Alltag zu holen. Oder man packt tatsächlich seinen kleinen Koffer und fährt einfach los. Egal wohin die Reise geht.
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