Wer im Sommer in der Umgebung von Potsdam eine Fahrradtour machen möchte, hat zahlreiche schöne Strecke zur Auswahl. Die rund 35 Kilometer lange Runde um den Templiner See und den Schwielowsee ist landschaftlich besonders reizvoll. Außerdem laden mehrere Ziele am Wegesrand zum Verweilen ein. Von Peter Schuld.
Die Havelregion bietet an vielen Stellen ein interessantes Wechselspiel aus Wald- und Seenlandschaften, die gerade im Sommer nur darauf warten, von Wanderern oder Fahrradfahrer_innen erkundet zu werden.
Weil das Höhenprofil der Landschaft sehr flach ist, bieten sich längere Fahrradtouren an, die auch für weniger trainierte Pedaltreter_innen noch gut zu bewältigen sind – zumal es eine Vielzahl an Gelegenheiten für Zwischenstopps gibt. Die unter dem Kürzel „F1“ gut ausgeschilderte Rundstrecke um den naheliegenden Schwielowsee dürfte für Potsdamer_innen besonders interessant sein.
Am Ufer des Sees entlang
Vom Startpunkt an der Ecke Breite Straße und Zeppelinstraße geht es zunächst dem westlichen Ufer der Havelbucht folgend Richtung Südwesten. Sobald man die Wohnanlagen im Bereich Auf dem Kiewitt verlassen hat, kann man direkt am Wasser des Templiner Sees entlang fahren. Bis auf wenige Ausnahmen bleibt dies während der ganzen Tour der Fall.
Am Bahnhof Pirschheide unterquert unsere Strecke die Bahntrasse und führt zum Campingplatz Sanssouci. Ohne Sorge geht die Tour mit ein paar Schlenkern am Rande von Geltow weiter, bis die Havel über die Brücke der Berliner Chaussee (Bundesstraße 1) überquert werden muss. Von dieser bietet sich ein toller Ausblick auf den Fluss und den beginnenden Schwielowsee.
Halbzeit und Zwischenstopp in Ferch
Die weitere Route verläuft entlang der Straße Am Schwielowsee und mündet in die kleine Ortschaft Petzow. Diese kann mit einem Schloss (Herrenhaus) mit angrenzendem Garten aufwarten. Die weiterführende Fercher Straße bringt uns dann, wie der Name schon erahnen lässt, nach Ferch am südlichen Ende des Schwielowsees.
Damit ist bereits dies Hälfte der Distanz geschafft. In Ferch gibt es außerdem zahlreiche Möglichkeiten für eine Stärkung, bereits kurz hinter dem Ortseingang wartet ein japansicher Bonsaigarten und in dessen unmittelbarer Nähe befindet es eine unbewachte Badestelle mit kleiner Liegewiese.
Durch Caputh zurück Richtung Potsdam
Auf dem Rückweg, dem weitestgehend unberührten östlichen Ufer der Seen in Sichtweite folgend, führen längere Abschnitte durch den Wald. Die einzige zu durchquerende Ortschaft ist Caputh am Übergang zwischen Schwielowsee und Templiner See. Hier bietet sich die letzte Gelegenheit für eine Pause.
Außerdem gibt es in Caputh ein Seebad, und ein Stück nach dem Ortsausgang befindet sich das Templiner Strandbad. Die Templiner Straße führt schlussendlich zurück nach Potsdam und mündet in die Bundesstraße 2, die im Verkehrsknotenpunkt Leipziger Dreieck direkt am Hauptbahnhof endet.
Nur eine von vielen Radtouren in und um Potsdam
Die beschriebene Strecke verläuft fast vollständig auf separaten Radwegen und das Verkehrsaufkommen auf den parallel verlaufenden Landstraßen ist gering. Die Tour gestaltet sich somit ruhig und entspannt. Die Radwege sind außerdem durchweg sehr gut passierbar: sie sind asphaltiert, geschottert oder bestehen auf kurzen Abschnitten aus festgefahrenem Waldboden.
Die Strecke ist des Weiteren überall als F1 vorbildlich ausgeschildert. Aber selbst wenn man an einer Stelle versehentlich von der Route abkommen sollte, ist dies kein Problem, weil der Verlauf der Seen stets als Orientierung genutzt werden kann. Daher ist es kaum möglich, sich wirklich zu verfahren. Die Strecke kann auch abgeändert oder mit anderen Touren kombiniert werden, in der Havelregion gibt es viele schöne Radwege. Einige einladende Touren werden auf dem Internetauftritt der Stadt Potsdam vorgestellt.