Hochschulgruppe „Gemeinsam für Griebnitzsee“: Edler Tropfen statt Massenware im Pappbecher

Die Erfrischungshalle (Efa) am S-Bahnhof Griebnitzsee fährt innovative Konzepte auf, um die Studis am Campus Griebnitzsee auf den Geschmack für besonderen Kaffee und Tee zu bringen. Erfrischungshalle am Griebnitzsee? Noch nie gehört? Dann beim nächsten Gang nach Hause nicht zur S-Bahn sprinten, sondern einfach mal die Treppe Richtung Griebnitzsee hochschlendern und neue Perspektiven „fernab“ vom Campus entdecken. Von Maria Dietel.

Frau Laboga, Inhaberin der gemütlichen Erfrischungshalle am Campus Griebnitzsee, feilt mit der neuen Hochschulgruppe „Gemeinsam für Griebnitzsee“ an einem innovativen und ökologischen Konzept zum Verzehr von hochwertigem Kaffee. Hochwertiger regionaler Kaffee ist für mich als Studi finanziell nicht drin? Ab Mitte Oktober 2016 eben doch, und zwar in der Erfrischungshalle direkt neben dem Campus Griebnitzsee.

Die Idee von „Gemeinsam für Griebnitzsee“: der Efa-Becher

Die Hochschulgruppe „Gemeinsam für Griebnitzsee“ arbeitet seit längerem an der Idee, den Pappbecherwahn in Cafeterien und Mensen der Uni Potsdam zu reduzieren. Aber wie lässt sich massentauglich der umweltbewusste Verzehr von unseren Lieblingswachmachern Kaffee und Tee gestalten? 50.000 Pappbecher pro Monat oder einfach der Mehrweg-Thermobecher?

Die Idee kam Lina und Florian bei ihrem Auslandssemester in Norwegen: Fest an den Mensen etabliert ist dort der Thermobecher, mit dem die Studierenden Flatrate-Kaffee genießen können und das für nur 30 Euro pro Semester. Jeder Studi hat die Wahl, ob er sich täglich einen Pappbecher Kaffee oder Tee für den herkömmlichen Mensapreis kauft oder sich eben für den innovativen Thermobecher für 30 Euro entscheidet, der dann quasi das Gratis-Trinken von Kaffee und Tee ermöglicht. „Die Becher werden dann dort über das ganze Studium genutzt und jedes Semester mit einem neuen Strichcode versehen, damit klar ist, dass man die Gebühr von 30 Euro bezahlt hat. Der gefüllte Becher wird dann einfach mit dem Kassenscanner gescannt und fertig“, so Florian über seine Erfahrungen in Norwegen.

Kaffeegenuss am Campus

Doch wie kann man dieses Konzept an der Uni Potsdam etablieren? „Für die Uni Potsdam wollen wir jetzt ein ähnliches Konzept aufbauen wie an der Uni Bergen. Und da haben wir uns überlegt, die drei infrage kommenden Cafés am Campus Griebnitzsee, also Mensa und Café Bohne, Ulfs und die Erfrischungshalle mit ins Boot zu holen. Dann haben wir die Preise verglichen und festgestellt, dass Ulfs und die Mensa durch die Subventionen schon sehr günstig sind. Außen vor ist die Erfrischungshalle und damit die teuerste Station hier am Standort“, erklärt Lina von „Gemeinsam für Griebnitzsee“. Und die Überlegungen, die Efa mit ins Boot zu holen haben sich gelohnt, denn Frau Laboga hatte ein offenes Ohr und bereits ein fertiges Konzept, um mehr Studis „auf die andere Seite des Bahnsteiges“ zu locken.

„Inhalt“ des Efa-Bechers – Gemeinsam nachhaltig am Griebnitzsee

Ab dem 24. Oktober 2016 beginnt Frau Laboga mit „Gemeinsam für Griebnitzsee“ den Efa-Becher am Campus Griebnitzsee schmackhaft zu machen. Doch was steckt dahinter?

Für einmalig neun Euro für den kleinen Thermobecher oder zehn Euro für die große Portion Wachmacher bietet die Efa einen modernen Thermobecher in zwei verschiedenen Größen und unterschiedlichen Farben an. Mit Erwerb dieses schicken und umweltbewussten Bechers bekommen die Studis nun in der Efa 50 Cent Rabatt auf jeden gekauften Cappuccino, Café Latte, Flat White, Americano, Chai und alle Tee-Sorten und das erste Getränk sogar gratis.

Einzig zu beachten sind folgende „Rabatt-Zeiten“: Auf dem Weg zur Uni von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr und anschließend zur Entspannungspause oder auf dem Weg nach Hause ab täglich 14.00 Uhr. Und die gelernte Barista Frau Laboga verspricht hierbei beste Qualität: Bio-Tee aus der Region und leckere Wachmacher aus der Kaffee-Rösterei Berlin. Die exklusive Empfehlung von Frau Laboga persönlich: Der Flat White, eine besondere Zubereitungsvariante des Cappuccinos.

Der Wunsch der Barista

„Mein Wunsch ist es, dass der Platz an der Efa beginnt durch die Studis zu leben“, so Frau Laboga. Und im kommenden Jahr geht es richtig los: Biergarten, Grillwürstchen, Spielplatz sowie gesunde mediterrane und internationale Küche laden auch zwischen Vorlesungen und Seminaren zum Verweilen und Entspannen mit herrlichem Blick auf den Griebnitzsee ein.

Und mit diesem Wunsch hat es sich noch nicht ausgeträumt. Die Hochschulgruppe „Gemeinsam für Griebnitzsee“ wird nach dem Wintersemester gemeinsam mit Frau Laboga die Ergebnisse der Pilotphase auswerten. Wenn die Aktion von den Studierenden angenommen wird, ist es ihr langfristiges Ziel, die Nutzung von Pappbechern auf allen drei Campi der Uni zu reduzieren.

„Sollte die Pilotphase erfolgreich verlaufen, könnten wir an mittel- und langfristigen Vorhaben arbeiten“, so Lina. Mittelfristig wollen sie in Griebnitzsee das Dreieck der Cafés, also das Efa, Ulfs und das Studentenwerk, abdecken und das eventuell auch mit unterschiedlichen Rabattangeboten. „Und dann würden wir es eben gerne an der Universität so handhaben, dass man mit dem Thermobecher den absoluten Vorteil davon genießt, dass man nicht den Pappbecher benutzt – also das die Entscheidung für den Thermobecher für den Studierenden viel Nutzen hat“, so Anna von „Gemeinsam für Griebnitzsee“.

Und auch Frau Laboga von der Efa würde die Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk und Ulfs am Campus Griebnitzsee begrüßen. „Ich würde mich wahnsinnig darüber freuen, wenn wir Studis für unseren Platz begeistern“.

Damit sich die Studierenden am Neuen Palais und am Campus Golm nicht außen vor fühlen: Funktioniert das Projekt am Campus Griebnitzsee, setzt sich die Hochschulgruppe „Gemeinsam für Griebnitzsee“ für Euch für eine standortübergreifende Einführung der „Kaffee- und Teeflatrate“ mit Thermobechern ein.

Für diese innovative und ökologische Idee wünscht die Studierendenzeitschrift speakUP bestes Gelingen.

3 Antworten auf &‌#8222;Hochschulgruppe „Gemeinsam für Griebnitzsee“: Edler Tropfen statt Massenware im Pappbecher&‌#8220;

  1. Hallo Tabea,

    nach Informationen der Hochschulgruppe „Gemeinsam für Griebnitzsee“ ist das laufende Projekt mit der Efa ein Pilotprojekt. Wird das Konzept von den Studierenden gut angenommen, dann wird weiterüberlegt. Gerne würde die Hochschulgruppe das Studentenwerk (also Mensa und Bohne in Griebnitzsee) von dem Konzept überzeugen. Nähere Informationen wird es bestimmt nach der Testphase geben.

    Dein speakUP-Team

  2. Ich finde die Aktion super, welches Konzept ist denn für die Bohne geplant? Ich kaufe dort gerne Kaffee für unterwegs, aber der Müll nervt mich auch immer.

  3. pappe ist nicht so schlimm wie plastik und der wird dort in der efa massenhaft angeboten und produziert.

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