Küchenchaos: Made with love

Sollte man den Valentinstag feiern oder besser nicht? Unabhängig davon, sollte man sich und andere immer beschenken dürfen, mit oder ohne Tag der Liebe. Wir haben ein schnelles 3-Gänge-Menü für euch ausprobiert, mit zwei verschiedenen Dessertvarianten. Von Angelina Eger und Katharina Golze.

Der Tag der Liebenden rückt immer näher: Blumensträuße werden bestellt, Karten und Reizwäsche gekauft, etwas Schokolade und vielleicht der ein oder andere Ring. Doch erstens sind wir arme Student_innen und zweitens sträuben wir uns als solche gegen alles, was nach Kapitalismus und Kommerz schreit, sagt das Klischee jedenfalls. Sollten wir also überhaupt den sogenannten Valentinstag feiern? Was ist mit den anderen 364 Tagen im Jahr? Da werden Zuneigung und liebe Worte wieder auf ein Minimum geschraubt? Wir finden: Man sollte nicht nur einen Tag im Jahr seine_n Liebste_n mit Zärtlichkeit, Interesse und kleinen Liebesbeweisen verwöhnen.

Doch egal, ob ihr diesen Tag nun zelebriert oder nicht. Ob ihr diese 24 Stunden der Liebe allein oder zu zweit, frustriert oder glücklich verbringt. Eines sollte dabei nicht fehlen: ein super leckeres Essen. Ob nun für den allerliebsten Schatz, die/den beste_n Freund_in, die Eltern oder allein, das Tischlein sollte gedeckt sein. Um den Anlass des Valentinstages zu feiern oder um einfach an die Liebe unter den Menschen zu denken, haben wir auf „Chefkoch.de“ und „Essen und Trinken.de“ gestöbert und ein kleines und schnelles 3-Gänge-Menü vorbereitet, um es gemütlich unter Freunden (und nicht mit dem Liebsten) zu verdrücken. Für diejenigen, die am Valentinstag jemandem eine kleine Freude machen wollen, haben wir Rosen aus Äpfeln und Blätterteig gebacken. Das hat sogar nur eine halbe Stunde gedauert und eignet sich auch als kleines Mitbringsel zum nächsten Geburtstag. Generell wollen wir, auch wenn wir uns mit unserem Thema etwas dem Kaufrausch zum Valentinstag beugen, sagen: Schenkt jeden Tag Liebe!

Apfel-Blätterteig-Strauß

Zuerst haben wir eine kleine Geschenkidee oder auch eine leichte süße Nachspeise ausprobiert. Da der Februar als Wintermonat etabliert ist, ist der Apfel-Blätterteig-Strauß mit Haselnüssen und Zimt ein sehr passender Begleiter zu der kalten Jahreszeit. Für sechs Stück benötigt ihr einen fertigen Blätterteig (so etwas gibt es z.B. im Kühlregal bei Aldi), zwei säuerliche Äpfel, Zitronensaft, ein Päckchen Vanillezucker, Muffinförmchen und Zimt. Wir haben noch gehackte Haselnüsse und Rosinen dazugenommen.

Zuerst schneidet ihr den Blätterteig in sechs 4-cm-lange Streifen und bestreut sie mit Vanillezucker und Haselnüssen. Bei uns ist es nicht ganz aufgegangen. Daher konnten wir den restlichen Teig idealerweise für ein weiteres Gericht verwenden. Schält nun die Äpfel. Nehmt einen Sparschäler und schneidet dünne Apfelstücke ab. Diese beträufelt ihr mit dem Zitronensaft.

Dann legt ihr die Apfelstücke nebeneinander auf den Blätterteig. Gebt ruhig noch einige Rosinen dazu. Nehmt dann den belegten Streifen und rollt diesen locker vom Anfang bis zum Ende auf. Platziert ihn mittig in der Muffinform. Macht euch keine Sorgen, wenn sie nicht wunderschön aussehen. Wir hatten auch einige Anlaufschwierigkeiten, dennoch ist das Ergebnis sehr anschaulich geworden. Hätten wir nie erwartet, aber gebacken sieht das vorherige Chaos meist viel besser aus. Zum Verzehr streut ihr noch etwas Puderzucker darüber.

Gekühlter Himbeertraum

Solltet ihr das 3-Gänge-Menü, genau wie wir, an einem Abend und ohne nervige Pausen am Herd essen wollen, dann fangt am besten zuerst mit dem Dessert an. So haben die Gläser noch genug Zeit, um im Kühlschrank kalt zu stehen.

Benötigt werden 300g Tiefkühlhimbeeren, weiße Schokolade (klein gehackt oder im Stück), 250g Quark (idealerweise passt Buttermilchquark, aber den haben wir leider selbst nicht im Kühlregal gefunden), zwei Esslöffel Zucker, 250g Schlagsahne und ein Päckchen Vanillezucker. Erwärmt die Himbeeren mit dem Vanillezucker in einem Topf und lasst sie leicht aufkochen. Stellt sie dann zum Abkühlen.

Während die Früchte erkalten, verrührt den Quark mit dem Zucker. Schlagt dann die Sahne steif (wir haben extra ein Päckchen „Sahnestreif“ dazugegeben) und hebt die Sahne unter den Quark. Danach könnt ihr den Quark mit den Himbeeren in Gläsern oder Schälchen schichten. Für ein hübsches Muster könnt ihr eine Gabel zum Verteilen nehmen. Stellt die Schälchen abschließend in den Kühlschrank und nehmt diese erst kurz vor dem Verzehr heraus.

Ziegenkäse im Nest

Die Vorspeise muss in den Ofen, also solltet ihr euch dieser als Nächstes widmen. Für die kleinen Ziegenkäse-Nester benötigt ihr drei bis vier Feigen (im Winter haben wir nur die getrocknete Variante gekauft bekommen), Butter, Honig, Zitronensaft, Salz und Pfeffer, Blätterteig (zum Beispiel den Übrigen von den Apfel-Zimt-Rosen), circa 250g Ziegenfrischkäse (wenn ihr dessen eigenwilligen Geschmack nicht mögt, dann verwendet normalen Frischkäse, Schafskäse oder Mozzarella), Basilikum.

Zuerst müsst ihr den Blätterteig in Quadrate schneiden. Danach füllt ihr den Käse mittig auf den Teig. Der jetzt entstandene Rand wird um den Käse gedreht, sodass ein Käse-Nest entsteht. Schiebt die Taschen bei 200 Grad für circa zehn Minuten in den Ofen. Die Feigen viertelt ihr nun und bratet sie mit Butter und Honig in der Pfanne an. Sobald der Blätterteig knusprig braun ist, könnt ihr die Vorspeise servieren. Jetzt könnt ihr Sternekoch spielen und das Ziegenkäse-Nest mit Feigen und Basilikum arrangieren. Wir haben uns das Gericht erst abgekühlt schmecken lassen und fanden: Es schmeckt auch sehr lecker, wenn es nicht mehr frisch aus dem Ofen kommt.

Susi und Strolch

Nun kommt das Gericht, das romantischer kaum geht. Kennt ihr noch den Disneyfilm „Susi und Strolch“? Die beiden kleinen Hunde, die sich einen Teller Spaghetti teilen und es plötzlich ganz aus Versehen zu einem Kuss kommt. Kindheitshelden prägen uns zwar heute noch, aber so viel Lust auf Kitsch haben wir dann doch nicht. Und davon mal abgesehen, ist es doch unrealitisch, dass es im alltäglichen Leben zu solchen Zusammenstößen kommt.

Trotzdem (oder gerade deshalb) haben wir uns für Spaghetti Zucchini-Carbonara entschieden.  Dazu benötigt ihr 100g Speck oder Schinkenwürfel (kann auch weggelassen werden), Salz und Pfeffer, eine Zwiebel, eine Zucchini, 200ml Schlagsahne, zwei Eier, eine Packung Spaghetti, Zitronensaft und 30g Parmesan.

Zunächst heißt es schnippeln. Die Zucchini und eventuell den Speck in kleine Würfel schneiden. Nun könnt ihr das Nudelwasser aufsetzen. Spaghetti hinein und etwa zehn Minuten köcheln lassen. In einer anderen Pfanne Speck und Zwiebeln anbraten. Die Zucchini hinzugeben und drei Minuten mit anbraten. Die Sahne und die Eier in einer Schüssel verquirlen. Die Nudeln abgießen und in die Pfanne geben, danach die Eier-Sahne-Mischung hinzugießen. Ordentlich verrühren, mit Zitronensaft abschmecken und mit Parmesan bestreuen. Und fertig ist ein leckeres und einfaches Festmahl.

Liebe gibt es überall

Eigentlich wollten wir euch an dieser Stelle einen leckeren Kuchen in Herzform zeigen. Allerdings haben wir einen kleinen Augenblick nicht auf den Ofen geachtet und upps, war er verbrannt und zerbröckelt. Uns sagt das, dass man auch am Tag der Liebenden daran denken sollte, dass Liebe durchaus vergänglich sein kann.

Und auch, wenn Herzschmerz wehtut, besonders gerade am Valentinstag: Lasst euch davon nicht unterkriegen. Es kommen noch viele tolle Prinzen und Prinzessinnen. Und bis dahin genießt einfach das, was ihr habt.

Wie wäre es, die/den beste_n Freund_in mit einem leckeren Essen zu überraschen? Liebe und sich gern haben gibt es genauso unter Freund_innen und in der Familie. Also nutzt den Valentinstag nicht zum Seufzen und Schluchzen, sondern verschenkt und teilt Liebe mit allen, die euch wichtig sind. (Oder startet eine Anti-Valentinstagsparty.) Guten Appetit!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert