„Wir bräuchten eigentlich ’ne Studizeitung“

ANEKDOTEN ZUR SPEAKUP

Die Entstehung der speakUP ist einer Gruppe junger Frauen in Weinlaune zu verdanken. Die Gründerin der speakUP saß mit ihren beiden Freundinnen bei einer Flasche 1,65 Euro Wein im Studidor in Griebnitzsee und stellte fest, dass es keine Zeitung für die Studierenden an der Uni in Potsdam gibt. Die Idee, selbst eine zu gründen, war damals eher noch ein Spaß, die aber bereits ein halbes Jahr später Wirklichkeit wurde.

Politik! Eigentlich war die speakUP zuerst als politische Zeitung gedacht. Schnell wurde den Gründungsmitgliedern aber klar, dass sie unbedingt politisch neutral sein müssen, um nicht von vornherein nur ein bestimmtes politisches Lager zu bedienen. Die speakUP wurde also kein „Propagandablatt“, sondern die unabhängige Studierendenzeitschrift der Uni Potsdam, und das ist sie nun schon seit drei Jahren und zehn Ausgaben.

Konkurrenz! Die speakUP hätte bei ihrer Gründung fast Konkurrenz von einer zweiten Studizeitschrift bekommen, die sich gleichzeitig gründen wollte. „Der Babelsberger“, eine ehe- malige Zeitschrift für den Campus in Griebnitzsee, stand damals kurz vor einer Neugründung. In einer gemein- samen Sitzung beider Redaktionen be- schloss man allerdings, sich zusammen zu tun.

Der Druck der ersten Ausgabe im Dezember 2009 war ein echtes Aben- teuer. Die Redaktion wollte, dass die erste speakUP unbedingt noch vor Weihnachten erscheint. In mehreren Nachtschichten machten damals zwei Redakteure das allererste Layout und wurden erst einen Tag vor dem Datum des Erscheinens fertig. Der Druck war mit einem einzelnen Drucker im AStA- Büro geplant. Problem: Der Drucker zeigte als Druckzeit für 1.500 Exem- plare 12 Stunden an. Da gab es kein Entkommen. Die Nacht brachten wir sitzend und liegend, vor dem, auf dem und neben dem Drucker zu. Wir füllten Papier nach, wir nahmen nach je fünf Exemplaren den kleinen Stapel aus dem Auswurf und packten die ganzen 1.500 Exemplare in Kartons. Den Frischluftmangel der Layout- und Druckzeit konnten wir dann am nächsten Tag wieder ausgleichen, als wir stundenlang mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und Taschen voller speakUPs durch die Stadt zu den ver- schiedenen Standorten der Uni tingelten und das gute Stück verteilten.

Die Band „Münchener Freiheit“ hat die speakUP in der zweiten Ausgabe gerettet. Seit der ersten Ausgabe war die Hälfte der Redaktion in Anbetracht der vielen Arbeit, die so eine Zeitschrift macht, nämlich aus dem Projekt ausgestiegen. Wir waren damals also nur noch zu zweit. Das Layout hing also wieder an den üblichen zwei Verdächtigen. Nachdem unser Arbeitsplatz besetzt, der Computer zweimal abgestürzt und unsere Nerven zum Zerreißen gespannt waren, be- schlossen wir das einzig Richtige: Wir tanzten durchs Büro und tranken einen kleinen Schnaps. Die musikalische Untermalung lieferte das Best-of-Album der „Münchener Freiheit“, welches uns so gute Laune machte, dass wir die Nacht durcharbeiteten und die zweite Ausgabe fertigstellten.

Eigentlich professionell! Heute haben wir eine richtig große Redaktion. Drei Leute sind sozusagen die Chefredaktion und dann gibt es immer um die sieben Redakteur_innen, die sich mit uns zusammen um die speakUP kümmern. Nachtschichten und „Münchener Freiheit“ sind heute eher die Seltenheit und eigentlich arbeiten wir mittlerweile sehr professionell. Eigent- lich! Schließlich sind wir immer noch alle Studis und manche von uns arbeiten auch noch. Dementsprechend sind wir im Prinzip immer noch ein völliger Chaosverein, der ständig kurz vor dem AUS steht, weil uns die Nerven durchgehen. Zwei Wochen vor dem Erscheinen sind meist immer noch nicht alle Artikel da, geschweige denn lektoriert, die Bilder zu den Artikeln vergessen die meisten Redakteur_innen regelmäßig, ums Layout wird sich immer fast geprügelt, am Telefon schreien wir uns kurz vor dem Erscheinen in der Regel an und ein bisschen hassen wir uns dann auch. Zum Glück aber nur solan- ge, bis die neue Ausgabe dann da ist. Dann lieben wir diese kleine Zeitung; und uns gegenseitig auch wieder.

Hundeproblem! Die anstrengende Arbeit des Layouts macht sich am bes- ten in kuscheliger Atmosphäre bei einem der Redaktionsmitglieder zu Hau- se. Da hat man Ruhe und kostenfreien Tee und Kaffee und einen Internetzugang. Man kann ohne Stress auf die An- zeigen der letzten Werbekunden warten, die Belegung der Seiten festlegen und im Team über dem PC brüten, um eine Entscheidung nach der anderen zu treffen. Da eigentlich nur ein Redaktionsmitglied genügend Platz für die ganze Layout-Truppe hat, bleibt immer nur die eine Wohnung. Deren größter Vorteil ist aber gleichzeitig auch ihr größter Nachteil: Denn da wohnen auch zwei Hunde. Den meisten in der Redaktion gefällt das gut. Zwischendurch kommt mal ein Hund vorbei und lässt sich zur Entspannung streicheln. Ein Redaktionsmitglied aus der Chefredaktion findet Hunde aber nicht so toll – düsterste Kindheitserfahrungen sind dafür die Ursache. Und da diese für das Layout der speakUP so wichtige Person unentbehrlich ist, außer es stehen dringende andere Sachen an, bleiben wir meistens doch im Büro oder im Café und lassen uns Kaffee und Tee kostenpflichtig an den Tisch bringen. Dabei sind die Hunde doch so lieb und wollen nur spielen!

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