Bündnis „Potsdam nazifrei“ lädt zum Fest für Toleranz ein

Das Potsdamer Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ lädt am Samstag, dem 15. September zum „5. Fest für Toleranz“ auf der Festwiese am Nordausgang des Potsdamer Hauptbahnhofes ein. Das inzwischen zur festen Tradition gewordene Fest steht in diesem Jahr unter dem Motto „Vielfalt erleben“ und beginnt um 11 Uhr mit einem Programm aus Kultur, Sport und Unterhaltung. Mit dem Fest soll auch ein deutliches Zeichen gegen einen von der Neonazi-Partei NPD für den gleichen Tag angemeldeten Demonstrationszug gesetzt werden. Von Denis Newiak.

Das Toleranz-Fest wird um 11 Uhr vom Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) eröffnet. Die Band „Sexta Feira“, „DJ Wou Masta“ sowie zahlreiche andere Musiker_innen-Gruppen werden für ein abwechslungsreiches musikalisches Programm sorgen. Außerdem ist ein vielfältiges Angebot für Kinder und Familien mit Hüpfburg und Clowns geplant. Antifaschistische Organisationen werden sich vorstellen und über ihre Arbeit gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlickeit berichten.

Für den gleichen Tag hat die rechtsradikale NPD eine Demonstration in Potsdam angemeldet. Die schätzungsweise 150 Neonazis wollen ab 12 Uhr von der Südseite des Potsdamer Hauptbahnhofes aus durch die Innenstadt über Breite Straße, Zeppelin- und Charlottenstraße und zurück über die Friedrich-Ebert-Straße ziehen – so zumindest der Plan. Es wird mit einem Vielfachen an demokratischen Gegendemonstrant_innen gerechnet, welche auf friedliche Weise die Neonazis an Ihrem Marsch durch Potsdam hindern wollen. Während des gesamten Samstages wird aufgrund der Kundgebungen mit erheblichen Einschränkungen im Straßenverkehr gerechnet: Busse und Straßenbahnen werden unregelmäßig und zeitweise sogar nicht fahren. Ab 17 Uhr soll der Verkehr wieder regelmäßig fließen.

„Das Bündnis ‚Potsdam nazifrei‘ lädt alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Potsdam und des Landes Brandenburg ein, den Rechtsradikalen am 15.9. friedlich, bunt und lautstark entgegenzutreten“, so die Veranstalter_innen des Toleranzfestes. In Neuruppin, Brandenburg an der Havel und Wittstock seien durch den friedlichen Protest der Bevölkerung die neonazistischen Aufmärsche der Parteianhänger verhindert worden. Ziel des Bündnisses „Potsdam nazifrei“ sei es, „ein klares Zeichen gegen jede Art von Rassismus und Faschismus zu setzen“. Der Bund und die Länder werden voraussichtlich schon in Kürze mitteilen, ob aufgrund des gesammelten Beweismaterials ein Parteiverbotsverfahren gegen die Neonazi-Partei eingeleitet wird. Erst am Donnerstag hatte die NPD eine Verwaltungsklage gegen die Stadt Potsdam verloren: Die Neonazis wollten erwirken, dass der Oberbürgermeister nicht mehr für die Gegendemonstration werben darf.

Mehr Informationen zum Programm und der Initiative gibt es unter www.potsdam-bekennt-farbe.de und auf der Website der Landeshauptstadt Potsdam unter www.potsdam.de/cms/beitrag/10099688/31478. Details zu der geplanten Gegendemonstration nennt das Bündnis „They shall not pass“ auf seinem Blog unter theyshallnotpass.blogsport.eu, ein Liveticker wird unter www.demoticker.org angeboten.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 14. September 2012 aktualisert.

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