Wir sind zurück am Campus, wir sind zurück im Unialltag. Und während wir versuchen, uns wieder an die alten Strukturen zu gewöhnen und uns zu den Kursen anmelden, reflektieren wir noch einmal die letzten Reisen und freuen uns auf neue Projekte und die Sonne. Das Projekt der speakUP: MeinMonat wird von unserem neuen Kameraduo Mehmet und Tilo begleitet. Artikel von Katharina Golze. Kamera: Tilo Stopper. Schnitt: Mehmet Kücük.
MeinMonat – die Serie, bei der ihr Studis von euren alltäglichen Herausforderungen, spannenden Erlebnissen, politischen Meinungen und nächsten Vorhaben erzählen könnt – geht in die zwölfte Runde. Seit Mai 2015 konntet ihr alle vier Wochen ein Statement und euren „Daumen des Monats“ geben.
Für dieses einjährige „Jubiläum“ und die vorerst letzte Ausgabe (man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist) haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht. Ihr erzählt nicht nur dem Rekorder von euren letzten Aktionen, sondern der Kamera. Dieses Mal waren wir zu dritt auf dem Campus unterwegs und haben mit Kamera, Mikrofon und Fragenblock euch zur Rede gestellt. Bild läuft, Ton läuft, „Und, wie war dein April?“
Viele kamen von Reisen zurück oder hatten bis zum Ende Stress mit ihrer Hausarbeit. Eines hatten aber alle gemeinsam: Wir mussten uns wieder langsam in den Unialltag einfinden, die Kurse wählen, uns an das frühe Aufstehen und die ersten Studienleistungen gewöhnen. Da kann die erste Sehnsucht nach neuen Ferien oder zumindest sommerlichen Tagen schon aufkommen. Begeistert sind wir vor allem von dem Engagement unter den Studierenden: Flüchtlingen Schwimmunterricht geben, ein Buch schreiben, gegen Rassismus demonstrieren, das Potsdamer Studileben im KuZe oder bei der Nightline unterstützen. Hut ab! Zudem konnten wir auch hinter die Kulissen der Uni Potsdam gucken. Benjamin erzählte uns, wie es ist, am Campus zu arbeiten. Es bleibt also spannend.
Zielstrebig
„Es war ein aufregender, teilweise trauriger Monat. Denn das Wetter war leider nicht so schön, das hat einen ein bisschen runtergezogen und eingeschränkt. Trotzdem habe ich es endlich geschafft, meine Hausarbeit anzufangen. Die habe ich schon seit einem Jahr auf meinem Schreibtisch liegen. Jetzt ist der erste Schritt getan, da bin ich auch etwas erleichtert und sehr stolz auf mich.
Das Aufregendste im April war natürlich die Kursanmeldung. Kriegt man die Kurse, kriegt man sie nicht? Ich bin richtig froh, ich habe dieses Semester alle Kurse bekommen, die ich brauche. Jetzt bin ich einen Schritt weiter Richtung Bachelor. Ein Thema für die Bachelorarbeit habe ich mir schon überlegt. Ich würde gern im Schwimmbereich etwas schreiben. Ich bin Schwimmtrainerin, die Arbeit macht Spaß.
Im April habe ich eine Flüchtlingsgruppe übernommen. Das ist sehr interessant, denn man lernt unglaublich viel von den Jugendlichen. Gerade weil es junge Männer in der Pubertät sind, die nicht so gut Deutsch geschweige den Englisch reden können. Das ist natürlich eine große Herausforderung, aber eine schöne Erfahrung. Im Mai freue ich mich auf’s schöne Wetter, wenn es warm wird und man draußen an der Cafeteria mit Freunden sitzen kann. Aber ich habe auch viele Prüfungen und Unterrichtsstunden, die ich vorbereite.“
Enjoying Erasmus life
„Mein Monat: I stay Erasmus life. I was in Italy the whole March. As an Erasmus student it was a long period home. Then I came back from Italy, signed up for the courses and started my classes. I’m not really doing much but I’m pretty broke now. I found a job in Berlin as waiter for Fuldwerk, it’s a catering company. Pretty nice job.
In my free time I usually go to Nil on Thursday as an Erasmus student. It’s fun. And we basically do stuff like hangout in the weekend or just like house parties. I read sometimes at night more or less.
I was a kind of upset from the weather in April because it was a kind of bad all the time but now it’s getting better. So I hope in May we can do BBQ’s and more German stuff like going outside und having fun without being super cold.
And you want to talk about politics? Well, here in Germany I think things are going pretty fine I guess. Marital is now super accepted by the people , and also all that immigrant and gay stuff. I think it’s much better than in Italy for now. I like the way Germany looks at Europe like a country where we all are supposed to go somewhere.”
(Im Video zu sehen: Maria, Franziska, Lorenzo, Hannah, Benjamin & Leo)
Engagiert
„Mein Monat: heiß duschen (weil es noch so komisches Wetter ist und ich liebe heiß duschen), ganz viel Sonne (die Parksaison hat wieder angefangen), KuZe (KuZe aufräumen, KuZe-Tresen, KuZe machen). Wie war mein Monat? Ziemlich vielfältig. Er fing mit ziemlich viel Stress an, weil ich noch eine Hausarbeit nachholen musste, die ich zu spät abgegeben hatte. Die letzten zwei Wochen war ich ziemlich viel in der Bib. Seit letztem Freitag habe ich so ziemlich alles fertig.
Jetzt habe ich so’n kleinen Break und Zeit, mich für meine Projekte zu engagieren. Ich habe dann gleich das Wochenende genutzt und war in Leipzig. Es gibt da nämlich eine Nightline, die ist ganz toll und da habe ich in Kooperation mit der Nightline hier in Potsdam mitgeschult. Das war ein Haufen Fun, da habe ich eine Menge mitgenommen.
Politisch fand ich die Demonstration „United Against Racism and Sexism“ am 27. April ziemlich toll. Es hat zwar in Strömen geregnet, aber der harte Kern ist irgendwie geblieben und es kam „Refpaul“ und hat ein tolles Konzert gegeben. Die Stimmung war großartig. Die „Vokü“ aus dem Lesecafe hat gekocht und so war das ganze studentische Leben wieder aktiv und hat sich mit der normalen Bevölkerung gemischt.
Aber das Highlight im April war tatsächlich im Rahmen von StudiumPlus wieder einen Kurs für Kommunikation, Präsentation und Vermittlung geben zu können. Super geil, wenn Studierende für Studierende qualitativ hochwertigen Unterricht machen und ein bisschen Lehre mitgestalten können. Im Mai freue ich mich auf ein Festival an der Ostsee, von Freunden organisiert. Und ich freue mich auf die Nightline-Schulung in Potsdam. Das wird bestimmt ganz ganz aufregend. Und ich fahre noch mit meiner Familie weg.“
Zurück gekommen
„Mein Monat: Homecoming, Sonne und Berlin. Die ersten zwanzig Tage war ich noch in California und bin dort als Studentin gereist. Das war ein ziemlich wilder Roadtrip mit sehr vielen interessanten Stories und Unterhaltungen über Medien in Berlin, Medien in San Francisco und immer wieder dieser Vergleich, wie Leute in den USA durch die Medien sehr verängstigt werden und dass die dort eine relativ große Power haben.
Der April war auch mein Ankommen wieder, was natürlich sehr überwältigend war. Das bedeutet ja auch wieder zurück in eine Struktur, zurück in den Alltag und Erwartungen aus dem Freundeskreis: Wer ist die alte Hannah, wer ist die neue Hannah. Den Rest des Aprils war ich damit beschäftigt mich wieder einzufinden, wieder zurück an die Uni Potsdam zu gehen, Richtung Bachelor weiterzumachen, alles ein bisschen ruhiger angehen zu lassen und zu reflektieren.
Im Mai freue ich mich auf den Frühling in der Stadt, viele neue Gesichter und mich wieder in Uniprojekte zu stürzen. Das ist im Moment ein Film über den Roadtrip und ein Blog, den ich das letzte halbe Jahr geführt habe, den auszuarbeiten und in einem Buch zu veröffentlichen.“
Sportbegeistert
„Mein Monat: kalt, arbeitsintensiv und schön. Zu Anfang April war noch sehr schönes Wetter, das habe ich sehr genossen. Die warmen Tage habe ich direkt genutzt, um am Neuen Palais Basketball zu spielen. Ich wohne nicht in Potsdam, sondern in Berlin. Jetzt versuche ich auch mehr hier zu machen. Ich habe mich zum Beispiel zum ersten Mal zu einem Sportkurs an der Uni Potsdam eingetragen. Montags bin ich jetzt immer beim Basketballtraining in Golm. So komme ich auch in den Genuss, den Campus Golm etwas genauer kennenzulernen.
Beruflich bin ich am Neuen Palais. Dort betreue ich zwei Projekte: die Talentwerkstatt, ein Projekt für ausländische Studierende, um in den Arbeitsmarkt zu finden, und Open Talents, eine Art Talentpool in Kooperation über Xing mit Unternehmen aus der Region.
Das Highlight meines Monats war der letzte Tag des Aprils, also Tanz in den Mai. Freunde von mir machen einmal im Jahr eine große Party, Tanz in den Mai. Da freue ich mich jedes Jahr drauf, da ich auch viele Freunde treffe, die ich sonst nicht sehe. Das war auch dieses Jahr ein gutes Fest. Im Mai freue ich mich beruflich auf einige Veranstaltungen, die wir haben. Am 11. Mai werde ich einen Workshop zu Open Talents halten. Privat freue ich mich auf einen Workshop, an dem ich selbst teilnehme. Ich mache nebenher Capoeira. Kommendes Wochenende findet ein großer Workshop statt. Und ich besuche über Pfingsten meinen Bruder und meine Neffen in Kopenhagen.“
Ferienreif
„Mein Monat: Wetter war schlecht. Ich hatte nicht so viele Semesterferien, ich bin von Neukölln nach Friedrichshain umgezogen. Mal ein neuer Kiez. Und ich musste bis ganz zum Schluss noch zwei Hausarbeiten fertig machen. Aber trotzdem schaufelt man sich immer ein bisschen Platz.
Den Sonntag, bevor die Uni wieder angefangen hat, habe ich das erste Mal dieses Jahr im Görli gechillt. Ich hätte gern länger Ferien gehabt. Ich finde, wenn man so eine lange Zeit hat, wo man wirklich wenig macht und rumhängt, dann ist es schön. Aber weil soviel los war, hätten die Ferien gern länger sein können. Aber ich freue mich auch wieder hier am Campus zu sein.
Im Mai freue ich mich auf den Karneval der Kulturen. Es ist schon ein bisschen was geplant. Eine Freundin wohnt direkt im Zentrum des Karnevals, dann wollen wir so‘n bisschen was verkaufen, vielleicht Limo oder so. Ein bisschen was dazuverdienen. Wenn man ein paar Meter vom Späti weg ist, ist das sogar nicht illegal.“