Weihnachten steht vor der Tür und ihr habt noch keine Geschenkideen? „Küchenchaos“ ist eine neue Serie der speakUP, in der wir euch tolle Rezepte fern von Maggi und Tiefkühlkost vorstellen. Denn wir wissen ja selbst, wie bequem man als Student_in sein kann. Im ersten Teil backen wir für Weihnachten: Als Geschenk oder zum Selbstverzehr. Von Angelina Eger und Katharina Golze.
Schon Ende August schwirrt uns das ganze Weihnachtszeug um die Nase. Spekulatius und Lebkuchen locken stets neben nett aussehenden Weihnachtsmännern im Regal. Da kann man leicht den Überblick verlieren und siehe da, der wirkliche Dezember steht in voller Pracht vor der Tür. Heiligabend ist nicht mehr aufzuhalten, aber eines fehlt, wie jedes Jahr. Das passende Geschenk für Oma, Opa, Mama, Papa, beste Freund_innen oder die lieben Mitbewohner_innen. Eine Lösung ist nun parat. Einfach, schnell und lecker und besonders für spontane und kurzfristige Menschen. Unsere Musikempfehlung für diese leckeren Vorbereitungen lauten Weihnachtslieder. Für Weihnachtsmuffel einfach eine Kuschelrock oder eine Sommerplaylist.
Mamas unverwüstliche Ausstechplätzchen
Das erste Rezept ist ein Standardrezept für Weihnachtsplätzchen. Seit meiner Kindheit backen wir diese jedes Jahr. Sie sind sehr leicht und wunderbar schnell in der Zubereitung. Man benötigt: 250g Mehl, 125g Zucker, ½ Päckchen Vanillezucker, 125g Butter, 1 Ei, eine Messerspitze Backpulver und ganz viele tolle Ausstechformen. Einfach alles zusammen in eine Schüssel und zu einem glatten Teig verkneten. Entweder seid ihr Eigentümer_innen eines schicken Mixers mit Knethaken oder ihr verwendet eure Fingerchen und knetet kräftig. Danach den Ofen vorheizen (200 Grad) und das Backblech mit Backpapier auslegen.
Jetzt sucht ihr euch am besten den größten Tisch in eurer Wohnung und bestäubt die Arbeitsfläche mit Mehl. Um den Teig auszurollen, schnappt euch das Nudelholz und falls nicht jeder vorbildlicher Student_in dieses tolle Küchengerät besitzt, nehmt ihr euch die abgewaschene Weinflasche von der letzten Party. Jetzt könnt ihr kreativ werden! Holt all eure bunten Ausstechförmchen aus Kindertagen heraus oder nehmt einfach Gläser verschiedener Größe. Hier lohnt sich die Investition in Schnapsgläser. Jetzt geht es los ans Ausstechen. Die Plätzchen dann bei 200 Grad acht bis zwölf Minuten backen. Ihr solltet den Ofen aber weiterhin im Auge haben. Hier ist es entscheidend, wie ihr die Plätzchen mögt. Für helle Kekse reichen neun Minuten im Ofen. Während die Plätzchen auskühlen, kann die Schokolade in einem Wasserbad erhitzt und zum Schmelzen gebracht werden.
Ab dann beginnt der kreativste Teil: Das Verzieren! Wir haben (siehe Foto) helle und dunkle Schokolade, ganz viele bunte Streusel und Zuckerguss verwendet. Den Zuckerguss macht ihr ganz einfach selbst. Puderzucker und Wasser (oder Rum für die Feinschmecker_innen) gemeinsam vermischen und schon klebt jede bunte Kugel auf dem Plätzchen.
Zimt-Orange zum Schmieren
Um diese leckere Orangenmarmelade, für circa fünf Gläser, herzustellen, benötigt man 500g Orangenfilets. Dies bekommt ihr aus circa vier Orangen. Einfach schälen und dann die Haut entfernen. Dazu 500ml Orangensaft. Dieser kann aus der Flasche sein. Wir haben uns entschieden, ihn frisch auszupressen und es nicht bereut. Ein Arbeitsaufwand von circa 20 Minuten kommt dann hinzu. Den Saft solltest du aus zwei Netzen Orangen bekommen. Des Weiteren benötigst du 1 Päckchen Gelierzucker (500g) und je nach Geschmack etwas Zimt oder Rosinen.
Die Filets und den Saft in einen Kochtopf geben und mit dem Zucker (erst einmal die Hälfte) gut verrühren. Das Gemisch zum Kochen bringen und unter Rühren mindestens drei Minuten sprudelnd kochen. Wenn die Konsistenz zu flüssig scheint, dann kann Zucker hinzugefügt werden. Sofort vom Herd nehmen und in die Gläser füllen. Die Schraubdeckel zudrehen und auf den Kopf stellen. Im Nachhinein haben wir noch unsere restlichen Rum-Rosinen und Zimt in die Gläser gemacht. So wird die Marmelade auch ein Augenschmaus.
Die Streberkekse
Um diese coole Version des normalen Plätzchens herzustellen, benötigt ihr unser unverwüstliches Standardrezept. Tröpfelt auf die rohen ausgestochenen Plätzchen Marmelade, vorher pikst ihr mit eurem Finger ein kleine Kuhle in den rohen Keks. Die Marmelade kann durch alle Sorten gehen. Nehmt einfach eure Lieblingsmarmelade. Um die Plätzchen etwas weihnachtlicher zu gestalten, könnt ihr die eben vorgestellte Orangenmarmelade verwenden. Diese eignet sich besonders gut, um den Keksen das gewisse Extra zugeben. Backt die Plätzchen dann einfach bei 200 Grad acht bis zwölf Minuten oder bis die Marmelade eine leichte Bräunung angenommen hat.
Weihnachtsbrot wie selbst gekauft
Und nun folgt ein sehr aufregendes Rezept. Jahrelang ließ man uns in dem Glauben, dass Stollen zu schwer zum Selbermachen sei. Ist er nicht! Es dauert zwar eine Weile, aber mit dem süßen Mandarinenlikör und den selbstgemachten Plätzchen kann die Wartezeit sehr gut verkürzt werden. Den Stollen haben wir in drei Teile geteilt. Einfach weil dieser im Ganzen nicht in unseren kleinen Ofen im Studi-Wohnheim gepasst hätte. Ihr benötigt für den „Grundteig“: 100ml Milch, 375g Weizenmehl, 1 Würfel frische Hefe, 50g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Prise Salz, 2 Päckchen Weihnachtsaroma, 2 Eier, 175g weiche Butter. An anderen Zutaten könnt ihr das hinzufügen, worauf ihr gerade Lust habt. Hier ein kleines Angebot ohne Marzipan: 200g Rosinen, Korinthen, 100ml Rum, 100g Orangeat, 100g Zitronat, 100g gemahlene Mandeln. Für leckere Rum-Rosinen solltet ihr die Rosinen einen Tag vorher in einer Schale mit dem Rum übergießen und über Nacht stehen lassen.
Tags darauf müsst ihr zuerst die Milch erwärmen. Danach die Hefe in das Mehl bröckeln. Die Milch, den Zucker, den Vanillezucker, Salz, das Weihnachtsaroma, die Eier und die Butter hinzufügen und verkneten – entweder mit dem Mixer (Knethaken) oder mit den Händen. Es sollte ein gut durchgekneteter glatter Teig entstehen. Den Teig zudecken und an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich vergrößert hat. Dies tut er wirklich, bei uns hat er sich um das Doppelte vergrößert.
Nun Orangeat, Zitronat, Mandeln, die Rosinen und Korinthen mit dem Teig verkneten (hier empfehlen sich die Hände). Den Teig noch einmal zugedeckt an einen warmen Ort gehen lassen. Wir haben nach anderthalb Stunden mit dem Teig weiterarbeiten können. Wir müssen aber zugeben, wir haben nicht ganz so regelmäßig nach ihm geschaut. Den Ofen nun vorheizen. Ober- und Unterhitze 250 Grad, Heißluft 230 Grad. Nun aus dem Teig einen Stollen formen oder drei gleich große Teile heraustrennen, um drei Ministollen zu backen. Die kleinen Weihnachtsbrote eignen sich nämlich besser zum Verschenken. Die Stollen werden nun auf das Backblech gelegt. Die Temperatur vom Ofen reduzieren: Ober- und Unterhitze 160 Grad, Heißluft 140 Grad. Den Teig auf mittlerer Stufe circa 50 Minuten backen.
Nach 40 Minuten haben wir unsere Exemplare aus dem Ofen genommen. Nun Butter in einem kleinen Topf zerlassen und den Stollen nach dem Backen damit bestreichen und erkalten lassen. Nun fehlt nur noch der letzte Schliff und wohl das Wichtigste am Stollen: Der Puderzucker. Bestäubt den Stollen ordentlich und nach eurem Geschmack. Schleife drum und fertig ist das passende Geschenk, das Oma umhauen dürfte.
Weihnachtslikör mit Mandarine
Liköre sind eigentlich immer ein exklusives Geschenk oder Mitbringsel auf einer Feier. Und wenn dieser dann auch noch selbst gemacht ist: Der Beschenkte wird aus dem Staunen und Loben nicht mehr herauskommen. Also wird es für euch Zeit, Hand an die Mandarine anzulegen, denn ein Likör aus der Zitrusfrucht schmeckt unter dem Weihnachtsbaum am besten.
Für eine Flasche à 1 Liter benötigt ihr: 2 Netze Mandarinen, 250g brauner Rohrzucker, 300ml Wodka, 1 Vanilleschote oder 1 Päckchen Vanillezucker, viermal Sternanis und eine hübsche Flasche (Dekorläden wie Depot oder Nanu-Nana sind dafür die richtige Anlaufstelle).
Die Zubereitung dauert gar nicht so lange, wie es scheint. Wir brauchten gerade einmal 60 Minuten. Vorher musst du allerdings noch etwas Zeit für das Auspressen der Mandarinen einplanen. Aber lass dich von der etwas lästigen Arbeit nicht abschrecken. Die Freude, wenn der Likör fertig ist, ist umso größer. Wir haben etwas eine halbe Stunde für das Auspressen benötigt. Dazu haben wir die Mandarinen halbiert und ausgepresst. Mindestens 700ml Saft müssen bei dieser Schlacht herauskommen.
Nun schneidet ihr die Vanilleschote zur Hälfte auf und füllt den Mandarinensaft durch ein Sieb in einen Topf. Den braunen Zucker, Sternanis und die Vanilleschote hinzugeben und gut verrühren. Den Saft aufkochen und 15 Minuten köcheln lassen. Gelegentlich rühren. Vom Herd nehmen und auskühlen. Den abgekühlten Sirup durch ein Sieb abgießen. Nun den guten Wodka hinzugeben, alles gut verrühren und in die Flasche(n) abfüllen. Etwas Geschenkband drum und es ist das perfekte Geschenk. Verzehrhinweis: Der Sirup schmeckt auch mit Sekt sehr lecker, da sollte allerdings die Menge an Wodka angepasst werden.
Nach etwa sechs Stunden hatten wir alle Plätzchen, Liköre, Marmeladen und die kleinen Stollen fertig. Aber keine Angst: Ihr seid nicht verpflichtet, gleich alles auf einmal anzufangen. Sucht euch einfach das Rezept heraus, dass euch oder Oma am meisten freut. Wir haben jetzt alle Weihnachtsgeschenke beisammen. Und ihr?
3 Antworten auf „Küchenchaos: In der Weihnachtsbäckerei“