Survivalguide für die Uni

Startstation: Erstsemester, Ziel: Abschluss. Und dazwischen? Jede Menge Fragen und Dinge, die einem an der Universität etwas Spanisch vorkommen. Da braucht es einen Leitfaden, der dir das Überleben in jeder Situation erlaubt.

Liebe Studienanfängerinnen und Studienanfänger!
Herzlichen Willkommen im (wirklich) wahren Ernst des Lebens! Vergesst Abitur, Ausbildung und alles was davor war: Ab hier beginnt für Euch eine unvergessliche Zeit, auf die Ihr einmal wehmutsvoll und sehnsüchtig zurück blicken werdet und Euch alles gar nicht so schlimm vorkommen wird, wie jetzt zu Beginn.

Aber bis dahin ist es allerdings noch ein sehr langer Weg durch den mit Bürokratie verhangenen scheinbar undurchdringlichen Dschungel der Parallelwelt Uni. Manche von Euch werden diesen schweren Pfad sicher nicht bis zum bitteren Ende durchwandern, aber für jene die gewillt sind, folgt hier der Survivalguide für Erstsemester_innen und auch ältere Studierende an der  Universität Potsdam.
Was Ihr braucht, um die Herausforderung Uni zu überleben, ist vor allem Durchhaltevermögen (Wartezeiten beim Prüfungsamt), Beharrlichkeit (bei Anfragen bei Professor_innen und Dozent_innen nach Prüfungsergebnissen und der Eintragung bei PULS) und eine große Portion Mut (beim Kampf um einen Platz in der Mensa während der Mittagszeit).
Einpacken solltet ihr stets die PUCK (Potsdamer UniversitätsChipKarte), sie ist neben Fahrkarte auch aufladbares Zahlungsmittel für die Mensa und Buchüberzugsgebühren in der Bibliothek sowie das Mittel, welches die Ausleihe der elementaren Buchwerke für das Heimstudium erlaubt. Auch sollten die Vergesslichen unter Euch immer bei Klausuren an sie denken, denn Eure wichtige Matrikelnummer ist hier ebenfalls vermerkt (diese muss immer wieder bei Klausuren angegeben werden).

Habt ihr Hunger?
Wartet nicht wie Tom Hanks in „Cast Away“, bis ihr einen Fisch oder eher Frosch im Teich auf dem Campus Golm fangen könnt! Ab mit der PUCK in die Mensen und Cafeterien am Campus Neues Palais, Griebnitzsee und Golm. Zwischen 11 Uhr bis etwa 13 Uhr ist hier allerdings (auch für Vegetarier_innen und auch Veganer_innen) „Raubtierfütterung“: Wartezeiten beim Schlangestehen können hier meist nicht umgegangen werden und gehören so unweigerlich zum Uni-Alltag wie lästiger Kaugummi unter der Schuhsohle. Wer aber erstmal das nötige Durchhaltevermögen an den Tag gelegt hat, wird reich belohnt: Schon für 1,40 Euro bekommt ihr ein warmes, frisches Mittagessen; jeden Tag gibt es eine vegane Mahlzeit und an den reichhaltigen Salat-Bars kommen auch die „Nagetiere“ unter Euch auf Ihre Kosten. Gut gesättigt vom vollwertigen Mittag lässt es sich dann auch viel besser studieren als mit knurrendem Magen oder kalt-trockener Stulle mit Brot.

Nach der ersten Vorlesung oder dem ersten Seminar werdet Ihr Euch vielleicht wundern, wenn Eure Kommiliton_innen (ja, so heißt das ab jetzt) nach dem Referat oder am Ende der Lehrveranstaltung statt in tosendem Applaus auszubrechen ein manchmal mehr, manchmal weniger starkes grollendes Klopfen mit geballten Fäusten auf die Tischplatten des Raumes zum Klingen bringen. Als Tarnung empfiehlt sich hier für den Uni-Neuling einfach mal auf das sonst so übliche Klatschen zu verzichten und locker aus dem Handgelenk in das Klopfen der Tischnachbarn einstimmen.
Um nicht allein im hart umkämpften Alltag der Uni im Chaos zu versinken, empfiehlt es sich, gleich zu Beginn offen auf andere „Uni-Überlebenskämpfer_innen“ zuzugehen und mit ihnen so gemeinsam Schlachtpläne für die kommenden Semesterendgegner (Klausuren, Prüfungen, Referate) zu schmieden. Denn Studieren heißt oft Teamwork, und das geht allein bekanntlich nicht ganz so leicht wie gemeinsam mit anderen Menschen.

Am besten gelingt das Bekanntschaften-Schmieden neben der Erstsemesterparty am 14. Oktober 2013 im Waschhaus ab 21 Uhr, bei Eurem Engagement in Hochschulgruppen (wie z.B. im politischen Bereich, im Debattierclub oder auch bei der speakUP selbst)  oder einfach mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht und einem flotten Spruch auf den Lippen im Hörsaal selbst. Denkt dran, am Anfang sind hier alle allein und jeder sucht nach Anschluss, um bei der „Raubtierfütterung“ in der Mensa die Beute nicht allein an einem Tisch verzehren zu müssen oder auch in der Bibliothek neben all den angestrengten lernwilligen Gesichtern ein einem wohlgesonnenes Antlitz zu erblicken.

Wer beim Uni-Sport teilnehmen möchte, um sich günstig körperlich auf die harte Zeit der Prüfungen vorbereiten zu können und vielleicht auch die eine oder andere Freundschaft schließen will, muss zeitig aufstehen. Auf Grund des begrenzten Angebotes ist ab dem 4. Oktober das Kursangebot auf hochschulsport-potsdam.de einsehbar, ab 8. Oktober dann werden die Kurse nach 14 Uhr zur Buchung nach dem Alphabet gestaffelt freigeschaltet.

Nicht zu vergessen ist die Frage nach der Unterkunft. Um das Campieren unter Brücken oder auf dem Uni-Campus selbst zu vermeiden, bietet sich der direkte Kontakt mit dem Studentenwerk an: Unter studentenwerk-potsdam.de könnt ihr die begehrten Plätze, die in den Wohnheimen an den einzelnen Campi gelegen sind, ergattern. Allerdings sind diese meist auf Grund der hohen Nachfrage bereits zu Beginn des Semesters vergeben. Alternativ empfiehlt sich die Recherche auf wg-gesucht.de oder auch an den Schwarzen Brettern der Uni.
Mitbewohner suchen. Der Wohnungsmarkt gehört nicht zum Aushängeschild der Universitätsstadt Potsdam – lasst euch also nicht abschrecken, falls es beim ersten Anlauf nicht zum erhofften Erfolg bei der Wohnungssuche kommt.

Zu Beginn des Studiums Schwierigkeiten mit Stundenplan basteln oder mit der Fächerkombination? Auf zur Zentralen Studienberatung der Universität (uni-potsdam.de/zsb), die Euch gerne den Weg durch das scheinbar unüberwindbare Chaos weist. Wer lieber den Kontakt zu gleichaltrigen Studierenden bevorzugt, sollte sich in solchen Fragen an die studentischen TutorInnen wenden, die Euch in der Einführungsphase zugeteilt worden sind.
Bei Fragen zu Prüfungsleistungen geht Ihr bitte unbedingt zum Prüfungsamt, welches euch bei allen Anliegen rund um Noten, Anrechnungen und Abschluss weiterhilft. Hier muss man sich meist auf lange Wartezeiten einstellen. Wichtig für Neulinge: Ist der Raum rappelvoll und keine Schlange erkennbar, einfach „Wer war denn der Letzte bitte?“ rufen – Antwort abwarten – und nach der antwortenden Person ab rein zur Sachbearbeiterin. Diese Überlebensstrategie hat sich in den vergangenen Jahren an der Uni etabliert und hat so manchem Zeit gerettet, denn kann es passieren, dass ihr im Wirrwarr der Uni verloren geht und dann schon einmal zwei Stunden am falschen Büro ansteht.

Ihr fühlt Euch mehr als verloren in den Wirren des alltäglichen Überlebenskampfes Uni? Keine Angst, auch Batman hat seinen Robin, und auch Ihr müsst das Abenteuer Uni nicht alleine durchstehen. Professionelle Hilfe ist geboten durch die Psychologische Beratungsstelle der Universität, mit der über die Internetseite (uni-potsdam.de/zsb/psychberatung.html) gerne Kontakt aufgenommen werden kann. Gerne könnt Ihr auch telefonisch und anonym bei der „Nightline Potsdam“ anrufen und Euch über Eure Ängste und Sorgen aussprechen. Nightline ist ein Projekt von Studierenden für Studierende, die für euch ein offenes Ohr haben. Alle weiteren Infos dazu auf nightline-potsdam.de.
Liebe Studienanfängerinnen und Studienanfänger, wie Ihr seht, wird viel für Euch getan, damit Ihr das Survival-Camp Uni erfolgreich als „Sieger“ abschließt. Zwar winkt Euch am Ende keine Gewinnsumme von einer Million Euro, wie bei einer TV-Quizshow und auch kein „olivgrüner Strickpullover“ wie bei Schlag den Raab, doch werdet Ihr belohnt mit einer aufregenden und prägenden Zeit, einem hervorragenden Abschluss und vielleicht einer erhöhten Chance, nicht als Dschungel-Camp-Bewohner_in in die Weltgeschichte einzugehen.

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