Ein Traum wird wahr: „stART“ im Rechenzentrum Potsdam

Lange stand das Gebäude leer und auch die Zukunft scheint ungewiss. Doch bis 2018 gehört das ehemalige Rechenzentrum im Herzen der Landeshauptstadt ganz den Künstler_innen aus und um Potsdam. Wir waren bei der Eröffnung dabei. Von Angelina Schüler.

Eine Installation mit Blitzlicht und roter Teppich geleitete die Gäste zur feierlichen Eröffnung des Kreativ-Kosmos im Rechenzentrum am 5. November. Wo einst Zahlen verarbeitet und Statistiken entworfen wurden, herrscht nun eine kreative Atmosphäre mit viel Potenzial. Seit dem 1. September diesen Jahres konnten sich Kreative in die Räumlichkeiten einmieten. Für 7 Euro warm pro Quadratmeter, sicher nicht für alle erschwinglich, aber immerhin preiswerter als manch anderer Raum, wollte das Rechenzentrum Schaffende aus und um Potsdam in einem Haus vereinen. Über 1.500 m² standen dafür zur Verfügung und die sind wenige Wochen später komplett vermietet worden.

Galerien, Ateliers, Werkstätten, Proberäume und Vereinsbüros liegen nun nebeneinander. Die Bereiche Malerei, Architektur, Theater, Jugendarbeit, Design, Musik, Druck, Literatur, Sozialverein, Fotografie, Sport und Freizeit sind in den fünf Etagen untergebracht. Damit setzen die Menschen rund um das Rechenzentrum und die Kulturlobby, die den maßgeblichen Vorschlag für die Nutzung des Gebäudes als Kreativzentrale vorgebracht hat, ein starkes Zeichen.

Umzug schon 2018 notwendig?

Denn Potsdam ist mehr als nur Sanssouci und Hochkultur. Potsdams freie Szene ist ebenso Teil der Kultur in der brandenburgischen Hauptstadt. 90 Kreative bevölkern jetzt das Haus an der Ecke Dortusstraße/Breite Straße und wollen kreieren, erschaffen, verwerfen, umdenken und vor allem bleiben. Denn der Vertrag über die Nutzung des Gebäudes ist vorerst nur bis 2018 gültig. Die Pläne zum Aufbau der Garnisonkirche sehen einen Abriss des Rechenzentrums vor.

Dem Besucherandrang zufolge hat das Projekt jedoch eine gute Chance darauf, auch nach der Frist zu existieren. Laut Oberbürgermeister Jann Jakobs wird die Eignung der Garde-Husaren-Kaserne an der Schiffbauergasse als Standort für ein neues Kulturzentrum geprüft. Für die Verantwortlichen – allen voran die Projektleiterin Anja Engel – würde dies „nur“ einen Umzug bedeuten. Doch jetzt heißt es erst einmal kreativ sein, das Haus und den Innenhof gestalten, einen Namen finden. Hierfür wurden bei der Eröffnung fleißig Ideen gesammelt, die im Hausplenum besprochen werden.

Mehr zu Kulturlobby und zu aktuellen Terminen im Rechenzentrum: kulturlobby.de

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